Die Hälfte der Deutschen hält die Benachteiligung von Frauen in der Gesellschaft laut einer Umfrage für ein großes Problem. Fast genauso viele sehen das nicht so. Wie eine repräsentative Befragung für die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung ergab, zeigen sich je nach Alter der Teilnehmerinnen und Teilnehmer deutliche Unterschiede.
Die Studie soll anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März veröffentlicht werden und lag der Deutschen Presse-Agentur vorab vor. Thematisiert wird darin unter anderem die mögliche Benachteiligung im Beruf in den Bereichen Beförderung oder Gehalt.
Demnach äußerten 50 Prozent die Einschätzung, dass die Benachteiligung von Frauen ein "sehr großes" oder "großes" Problem in der deutschen Gesellschaft sei. 47 Prozent sagten, es handele sich um "ein kleines" oder "gar kein Problem", 3 Prozent antworteten mit "weiß nicht". Jüngere Menschen zwischen 18 und 35 sehen mehrheitlich ein Diskriminierungsproblem (59 Prozent), 37 Prozent der Jüngeren sind anderer Meinung. Bei den Älteren ab 65 ist das Verhältnis umgekehrt, hier sind diejenigen, die ein Diskriminierungsproblem sehen, in der Minderheit (39 zu 59 Prozent).
Knappe Mehrheit für Maßnahmen
Für politische Maßnahmen zur Förderung von Geschlechtergerechtigkeit gibt es in der Bevölkerung der Umfrage zufolge eine knappe Mehrheit. So würden es 51 Prozent befürworten, wenn in großen Unternehmen Aufsichtsratsposten zur Hälfte mit Männern und Frauen besetzt werden müssten. Ein Viertel sei dagegen, etwa genauso viele unentschieden.
Die Befragung zeigt, dass in bestimmten Bereichen alte Rollenbilder kaum noch bestehen, in anderen Bereichen schon. So halten fast 90 Prozent Frauen und Männer gleich gut geeignet für den Chefposten einer Firma oder einer Regierung. Beim Thema Kinderbetreuung sind es im Vergleich dazu nur 76 Prozent. 24 Prozent sprechen hier Frauen eine bessere Eignung zu. Dagegen werden hohe militärische Positionen eher Männern zugetraut: 37 Prozent sind der Ansicht für einen Generalsposten in der Armee eignet sich ein Mann eher, 59 Prozent finden, Frauen und Männer seien dafür gleich gut geeignet.
(dpa)