Olaf Scholz Vizekanzler in einem Kabinett Merz? So weit wird es sicher nicht kommen, sollte die SPD die Wahl verlieren und Friedrich Merz neuer Bundeskanzler werden. Für den nicht unwahrscheinlichen Fall einer Großen Koalition haben Parteichef Lars Klingbeil und Verteidigungsminister Boris Pistorius die größten Chancen, die Nummer zwei der neuen Regierung zu werden. Ob der eine, Klingbeil, tatsächlich Außenminister werden und der andere, Pistoris, Verteidigungsminister bleiben kann, wäre allerdings Verhandlungssache. Üblicherweise werden diese beiden Ressorts zwischen den Regierungsfraktionen geteilt.
Der Seiteneinsteiger Pistrorius bemüht sich gerade um ein Bundestagsmandat in Hannover - ein klares Zeichen, dass der 64-Jährige Gefallen an seinem Amt gefunden hat und sich nicht ins politische Rentnerdasein verabschieden will. Hinter ihm und Klingbeil wird die Lage dann etwas unübersichtlicher. Wer nach der Wahl was werden könntem, ist zwar offiziell noch kein Thema für die SPD, im Flurfunk der Partei aber wird darüber schon heftig diskutiert. Dass Klingbeils Mitvorsitzende Saskia Esken ein Ministeramt übernimmt gilt dabei als ebenso unwahrscheinlich wie eine weitere Amtszeit für Karl Lauterbach. Der Gesundheitsminister hat keine große Hausmacht in der Partei und seinen Posten vor allem der Corona-Epoidemie zu verdanken, die ihn populär gemacht hat. Dafür dürfte Bundestagspräsidentin Bärbel Bas vermutlich einen Platz im Kabinett beanspruchen. Falls die Union die stärkste Fraktion im neuen Bundestag stellt, steht ihr ja auch das Amt des Parlamentspräsidenten zu. Kaum vorstellbar, dass Bas ihre Zukunft dann als einfache Abgeordnete oder stellvertrende Fraktionsvorsitzende sieht.
Mützenich kandidiert noch einmal
Schon mehrfach für einen Ministerposten gehandelt wurde der Parteilinke Michael Miersch, der nach dem plötzlichen Rückzug von Kevin Kühnert allerdings über Nacht das Amt des Generalsekretärs übernehmen musste und dies offenbar auch bleiben soll. Sozialminister Hubert Heil dürfte auch in der nächsten Legislaturperiode einen Sitz am Kabinettstisch sicherhaben, sollte die SPD mitregieren. Zeitweise war er auch schon als neuer Fraktionsvorsitzender im Gespräch - nun aber hat Amtsinhaber Rolf Mützenich auch für viele in der Partei überraschend angekündigt, noch einmal für den Bundestag zu kandidieren. Unklar ist, so oder so, die politische Zukunft von Innenministerin Nancy Faeser, Entwicklunsgministerin Svenja Schulze und Bauministerin Klara Geywitz, Mit seiner Erfahrung aus zehn. Jahren als Innenminister können sich viele in der SPD Pistorius auch als Innenminister vorstellen.
Als ministrabel gelten in der Partei auch der Wortführer des rechten Parteiflügels, der Sauerländer Dirk Wiese, und die Hessin Dagmar Schmidt, wie Wiese im Moment stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Keine Ambitionen mehr haben die beiden Außenpolitiker Michael Roth und Niels Annen, die sich aus der Politik zurückziehen. Roth hatte vor fünf Jahren noch versucht, Parteichef zu werden und sagt heute, er verspüre inzwischen eine große innere Distanz zum politischen Betrieb. „Wenn die Tür zum Fraktionssaal aufging, hatte ich zuletzt den Eindruck, ich steige in einen Kühlschrank.“
Keine große Rolle im Postenpoker spielt, Stand heute, die bayerische SPD, die mit Bärbel Kofler, Annette Kramme und Sabine Dittmar bisher drei Staatssekretärinnen stellt. Alleine die Unterfränkin Dittmar, Ärztin von Beruf und im Moment Lauterbachs Staatssekretärin, kann sich in einer Großen Koalition kleine Hoffnungen auf dessen Nachfoilge machen..
Ich glaube niemand, der nicht unbedingt seine Seele an eine Partei verkauft hat, bringt 15-20 Bundesminister (man weiß ja nie genau wie viele) zusammen, von denen er sagt: der/die muß es sein. (Ich schaffe es nicht, selbst wenn ich alle Parteien in mein Kalkül mit aufnehme). Die erste Garde ist so gut wie nicht mehr existent. Man muß sich also größtenteils mit den zweitbesten oder drittbesten Lösungen begnügen. Daraus folgt für mich, daß nicht nur bei der SPD, sondern auch bei allen anderen Parteien das "Angebot an ministeriablem Personal" nur mit einer Lupe gefunden werden kann.
Eine Überschrift, " Erst kommt Merz, dann nichts ", wäre die bessere Überschrift. Wie kann es sein, dass der Leser täglich Ihre Abrechnung mit der Ampel ertragen muss. Herr Wais, Sie sollten sich als Pressesprecher bei CDU oder FDP bewerben.
Wie wäre es Herr Wais sich mal mit der CSU zu beschäftigen. Allerdings geht das nicht so einfach weil da kommt erst nicht viel und danach gar nichts.
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