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Nach Ärger wegen Wolfsgruß: Türkei bestellt deutschen Botschafter ein

Fußball-EM 2024

Türkei bestellt deutschen Botschafter ein

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    Merih Demiral bejubelte sein Tor gegen Österreich mit einem Handzeichen der «Grauen Wölfe».
    Merih Demiral bejubelte sein Tor gegen Österreich mit einem Handzeichen der «Grauen Wölfe». Foto: Hendrik Schmidt, dpa

    Der Wolfsgruß, den der türkische Nationalspieler Merih Demiral beim Torjubel im Spiel gegen die österreichische Nationalmannschaft gezeigt hat, erreicht immer mehr die Politik. Nach Berichten der Nachrichtenagentur AFP wurde nun der deutsche Botschafter in der Türkei einbestellt. Der Hintergrund: Mehrere deutsche Ministerinnen und Minister hatten sich kritisch über Demirals Geste geäußert.

    Demiral hatte nach seinem zweiten Treffer beim Achtelfinalspiel gegen Österreich mit beiden Händen das Zeichen der Grauen Wölfe geformt. So werden die Anhänger der rechtsextremistischen Ülkücü-Bewegung bezeichnet, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Ihre Ideologie gilt als rassistisch, antisemitisch und christenfeindlich. Die politische Vertretung dieser Bewegung in der Türkei ist die ultranationalistische MHP, die ein Bündnis mit der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdoğan bildet.

    Gruß der Grauen Wölfe: Nancy Faeser kritisiert Merih Demiral

    Nach Demirals Geste meldeten sich mehrere deutsche Spitzenpolitiker zu Wort. So forderte etwa Innenministerin Nancy Faeser auf der Plattform X (früher Twitter): „Wir erwarten, dass die Uefa den Fall untersucht und Sanktionen prüft.“

    Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir meldet sich zu Wort. Er forderte die UEFA zu Konsequenzen auf. Auf X schrieb Özdemir: „Nichts am Wolfsgruß ist versteckt. Seine Botschaft ist rechtsextrem, steht für Terror, Faschismus. Auch außerhalb des Stadions muss die Toleranz ggü. grauen Wölfen enden. Wer eine Brandmauer gegenüber der AfD fordert, muss sie auch gegenüber dem türkischen Faschismus errichten.“

    Nach Wolfsgruß von Merih Demiral: UEFA leitet Ermittlungen ein – Türkei beschwert sich

    Die UEFA hingegen tut sich schwer, zu einer klaren Haltung zu finden. So kündigte der Verband zwar an, Ermittlungen gegen Demiral einzuleiten. Bisher hat es noch Ergebnisse dazu gegeben. Sollte der 26-jährige türkische Nationalspieler bestraft werden, könnte das Folgen für das Viertelfinalspiel der Türkei gegen die Niederlande haben. Auch diese Ankündigung, eine Untersuchung einleiten zu wollen, hatte die Türkei schon kritisiert. Der Chef der ultranationalistischen MHP, Devlet Bahceli, bezeichnete die Einleitung eines Verfahrens der UEFA gegen den Spieler als „Provokation“. Die UEFA springe damit auf den Zug des Übels auf, sagt er.

    Demiral selbst erklärte die Geste so: „Wie ich gefeiert habe, hat etwas mit meiner türkischen Identität zu tun.“ Er habe Fans im Stadion gesehen, die den Wolfsgruß gezeigt hätten, es stecke keine versteckte Botschaft dahinter, sagt er. „Wir sind alle Türken, ich bin sehr stolz darauf, Türke zu sein und das ist der Sinn dieser Geste.“ (mit dpa)

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    1 Kommentar
    Friedrich Behrendt

    an diesen gestendo sieht man wieder mal wie radikal die Türkischen Anhänger von Herrn Erdogan sind ! und was es für ein großer Fehler ist diesen Leuten die doppelte Staatsbürgerschaft zu geben !! wir sind eine Demokratie und wollen auch eine Demokratie bleiben !! .alle Migranten die zu uns kommen sollen sich auch nach unserem Grundgesetz ohne wenn und aber richten oder als Personen no Grata wieder sofort gehen

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