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Laut Medienberichten: IWF will sich an keinen weiteren Griechenland-Hilfen beteiligen

Laut Medienberichten

IWF will sich an keinen weiteren Griechenland-Hilfen beteiligen

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    Kundgebung in Athen: Der Internationale Währungsfonds will sich nach "Spiegel"-Informationen nicht an weiteren Hilfen für das pleitebedrohte Griechenland beteiligen. Foto: Simela Pantzartzi/Archiv dpa
    Kundgebung in Athen: Der Internationale Währungsfonds will sich nach "Spiegel"-Informationen nicht an weiteren Hilfen für das pleitebedrohte Griechenland beteiligen. Foto: Simela Pantzartzi/Archiv dpa

    Der Internationale Währungsfonds (IWF) will sich nach Spiegel-Informationen nicht an weiteren Hilfen für das pleitebedrohte Griechenland beteiligen. Das hätten hochrangige Vertreter der Brüsseler EU-Spitze mitgeteilt, schreibt das Blatt weiter ohne Nennung von Quellen.

    Griechenland hofft auf Hilfen in Höhe von 12,5 Milliarden Euro

    Ein EU-Diplomat nannte dies am Sonntag reine Spekulation. Aus EU-Kreisen war aber zu hören, dass bei einigen EU-Partnern Skepsis herrsche, was zusätzliche Hilfen für Athen angehe. Derzeit untersucht die "Troika" aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF, wie weit das Land seinen Reformverpflichtungen nachkommt.

    Das Land hofft auf Geldspritzen im August und September in Höhe von 12,5 Milliarden Euro. Nach Angaben des Sprechers von Währungskommissar Olli Rehn wird die "Troika" bereits an diesem Dienstag nach Griechenland zurückkehren. Aus Athener Kreisen war zuletzt der kommende Donnerstag genannt worden. Die Sparkontrolleure von EU, IWF und EZB waren am 9. Juli unmittelbar vor dem Treffen der Euro-Finanzminister nach Aussagen von Ministerpräsident Antonis Samaras mit der Bilanz abgereist, dass Griechenland abermals die Ziele des Sparpaktes verfehlt habe und bei den Reformen Gas geben müsse. Die griechische Koalitionsregierung war im Juni mit dem festen Ziel angetreten, die Fristen der für die Milliardenhilfen auferlegten Sparauflagen neu zu verhandeln. Ziel Griechenland ist es, die von den Geldgebern geforderten Sparmaßnahmen über 11,5 Milliarden in den Jahren 2013 und 2014 auf die Jahre 2015 und 2016 zu verteilen.

    Griechenland - Zehn Fakten zum Krisenland

    Griechenland, die Hellenische Republik, heißt im Griechischen Elláda (Ελλάδα).

    Das Land am Mittelmeer ist eine Parlamentarische Republik.

    Auf 131.957 Quadratkilometern leben knapp 11 Millionen Menschen.

    Die Nationalfeiertage der Griechen sind am 25. März und 28. Oktober.

    Das Kfz-Kennzeichen ist GR, die Internet-TLD .gr und die Telefonvorwahl +30.

    Die Hauptstadt Griechenlands ist Athen. Die weiteren größten Städte sind: Thessaloniki, Piraeus und Patrai.

    Staatsreligion in Griechenland ist das Orthodoxe Christentum. Etwa 97 Prozent aller Griechen sind orthodox.

    Griechenland grenzt an Albanien, Mazedonien, Bulgarien und die Türkei, das als Erzfeind des Landes gilt.

    Griechenland ist seit Jahren wegen der Euro-Krise in den Schlagzeilen. Dem Land bekam einen Schuldenschnitt.

    Griechenland gehört zur Europäischen Union und hat den Euro als Währung.

    Griechische Regierung: "Können nicht noch mehr sparen"

    Die griechische Gesellschaft könne keine weiteren, zusätzlichen Sparmaßnahmen schultern, argumentiert die Regierung. Die Wirtschaft des Euro-Krisenlandes wird nach Schätzungen auch dieses Jahr um fast sieben Prozent schrumpfen. Erhält das Land mehr Zeit, seine Ziele zu erfüllen, würde das laut Spiegel nach Schätzungen der "Troika" zusätzliche Hilfen zwischen 10 und 50 Milliarden Euro erfordern. Viele Regierungen der Euro-Zone sind jedoch nicht mehr bereit, neue Griechenland-Lasten zu schultern. Zudem hätten Länder wie die Niederlande und Finnland ihre Hilfen daran gekoppelt, dass sich der IWF beteiligt.

    Westerwelle lehnt Nachverhandlungen ab

    Troika

    «Troika» ist der Begriff für ein Dreigespann, das im Fall der Euro-Schuldenkrise aus EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) besteht.

    Vertreter dieser Institutionen reisen regelmäßig in Euroländer, die internationale Hilfen aus den Rettungsfonds erhalten und dafür im Gegenzug Sparauflagen einhalten müssen.

    st die Troika mit dem Stand der Umsetzung zufrieden, werden neue Kredittranchen ausgezahlt, ansonsten droht der jeweiligen Regierung Ärger und im schlimmsten Fall der Zahlungsstopp.

    Auch Außenminister Guido Westerwelle (FDP) lehnt Nachverhandlungen mit Griechenland über dessen Sparprogramm strikt ab. Er sehe Wünsche aus Griechenland, "die Dinge von Grund auf neu zu verhandeln und die eigenen Reformpflichten substanziell infrage zu stellen", sagte er dem Hamburger Abendblatt (Samstag). "Da kann ich nur sagen: Das geht nicht. Das ist ein Rubikon, den wir nicht überschreiten werden." Westerwelle betonte: "Wir werden einer substanziellen Änderung der getroffenen Vereinbarungen nicht zustimmen. Ich kann die griechische Regierung nur bitten, das sehr ernst zu nehmen." Griechenland soll sich nicht nur bekennen, dass es zur Euro-Zone gehören wolle, sondern mit klarer Reformpolitik und der Einhaltung der getroffenen Absprachen auch so handeln. Er versicherte, Deutschland wolle, dass Griechenland in der Euro-Zone bleibt. "Aber Griechenland hat es selbst in der Hand, ob es dabei bleiben will."

    CSU-Generalsekretär Dobrindt für Austritt Griechenlands aus Eurozone

    Dagegen schlug CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt konkrete Schritte für einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone vor. In der Welt am Sonntagbrachte er die Wiedereinführung der Drachme als Parallelwährung ins Spiel. "Der griechische Staat sollte jetzt damit anfangen, die Hälfte seiner Beamtengehälter, Renten und sonstigen Ausgaben in Drachmen auszuzahlen", sagte er. Der sanfte Weg zurück zur alten Währung sei für Griechenland besser als ein harter Schnitt. Dies würde die Chance eröffnen, wirtschaftliches Wachstum zu entfalten. dpa/AZ

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