Die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen ist in der Kopenhagener Innenstadt von einem Mann geschlagen worden. Die Tat ereignete sich am Freitagabend, wie das Büro der Sozialdemokratin der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. "Der Schlag hat ein leichtes Schleudertrauma verursacht", teilte ihr Büro am Samstag mit. Sie sei ansonsten in guter Verfassung, aber durch den Vorfall erschüttert.
Die 46-Jährige war am Freitag auf dem Platz Kultorvet in der Altstadt von einem Mann körperlich angegangen worden. Die Polizei nahm einen 39-jährigen Mann fest, der nun vor Gericht erscheinen soll. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar.
Wie in anderen EU-Ländern auch läuft in Dänemark der Wahlkampf für die Europawahl am 9. Juni. Frederiksen unterstützte in den vergangenen Tagen die Kampagne der sozialdemokratischen Spitzenkandidatin Christel Schaldemose, so auch am Freitag. Der Angriff auf Frederiksen habe sich jedoch nicht in dem Zusammenhang ereignet, sagte Schaldemose der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau. Die Regierungschefin selbst äußerte sich zunächst nicht zu der Tat.
Politiker zeigten sich entsetzt über Angriff auf dänische Ministerpräsidentin
Auch aus der internationalen Politik gab es zahlreiche Reaktionen auf den Vorfall. "Gewalt hat keinen Platz in der Politik", schrieb die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, auf X. EU-Ratspräsident Charles Michel sprach von einem "feigen Akt der Aggression".
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schrieb: "Ich verurteile diese verachtenswerte Tat, die allem widerspricht, woran wir in Europa glauben und wofür wir kämpfen. Ich wünsche Dir Kraft und Mut - ich weiß, dass Du von beidem reichlich hast." Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson betonte: "Ein Angriff auf eine demokratisch gewählte Regierungschefin ist auch ein Angriff auf unsere Demokratie."
Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson betonte auf X: "Ein Angriff auf eine demokratisch gewählte Regierungschefin ist auch ein Angriff auf unsere Demokratie."
In der jüngeren Vergangenheit wurden mehrere Politiker in Europa auf offener Straße angegriffen. Besonders große Aufmerksamkeit erregte die Attacke auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico, der am 15. Mai von einem Regierungsgegner mit mehreren Schüssen lebensgefährlich verletzt wurde. Auch in Deutschland gab es mehrere Angriffe auf Politikerinnen und Politiker. So wurde in Dresden der SPD-Wahlkämpfer Matthias Ecke krankenhausreif geschlagen und zuletzt ein Kommunalpolitiker der AfD in Mannheim bei der Verfolgung eines Wahlplakate-Diebes mit einem Messer verletzt. (dpa)