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Kommentar: Jens Spahn hinterlässt Karl Lauterbach einen Impfstoff-Zahlensalat

Kommentar

Jens Spahn hinterlässt Karl Lauterbach einen Impfstoff-Zahlensalat

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    Der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach (l.) muss sich durch das Zahlendikicht seines Vorgängers Jens Spahn wühlen.
    Der neue Gesundheitsminister Karl Lauterbach (l.) muss sich durch das Zahlendikicht seines Vorgängers Jens Spahn wühlen. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Auf dem Papier sieht es so aus, als schwimme Deutschland im Impfstoff. Millionen Dosen auf Reserve, Millionen Dosen, die bis Jahresende im Lager ankommen sollen. Doch in den Arztpraxen stottert der Nachschub und der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt vor einem Engpass im neuen Jahr. Den Widerspruch kann Lauterbach binnen weniger Tage noch nicht aufklären.

    Hat Jens Spahn als Gesundheitsminister Fehler bei der Impfstoff-Bestellung gemacht?

    Er fällt in die Verantwortung seines Amtsvorgängers, des eben ausgeschiedenen Jens Spahn. Dem CDU-Politiker ist zugutezuhalten, dass er seit Monaten für die Auffrischungen warb, die Kampagne zuletzt endlich Tempo aufgenommen hat und er zusätzlichen Impfstoff von anderen Ländern besorgte, die ihn abgeben wollten.

    Wenn sich allerdings bestätigt, dass der Serum-Nachschub im ersten Quartal deutlich zurückgeht, dann wäre das eine schwerer Fehler Spahns und trübte seine Bilanz dunkel ein.

    Kein Grund zur Impf-Panik: Deutschland bekommt 50 Millionen Dosen Impfstoff

    Übertrieben wäre es in der jetzigen Situation aber, in Panik zu verfallen. Auch in den ersten drei Monaten des Jahres wird Deutschland knapp 50 Millionen Dosen mit den mRNA-Impfstoffen bekommen. Es zeichnet sich dabei ab, dass von Moderna der Löwenanteil stammen wird. Der beliebteste Impfstoff ist aber nach wie vor der von Biontech. Es könnte sein, dass dadurch die Impfwilligkeit leidet, aber das ist nicht ausgemacht. Das Moderna-Mittel hat sich als gleichwertig, wenn nicht sogar als ein kleines Stück wirksamer gegen den Erreger erwiesen.

    Lauterbach muss nun schnell für Klarheit sorgen – wie viel Impfstoff hat er noch im Lager, wie groß ist die Lücke, wie viel kann er zusätzlich auftreiben. Das würde helfen, Sorgen zu zerstreuen, am Ende leer auszugehen und sich anzustecken. Genauso wichtig ist, dass Deutschland beim neuen Omikron-Impfstoff von Biontech nicht wieder hinten in der Schlange steht wie vor einem Jahr.

    Das Mittel wird hierzulande entwickelt, die Firma öffentlich gefördert und es wäre nicht zu erklären, wenn der Heimatmarkt an zweiter Stelle käme. Lauterbach muss schnell ausreichend bestellen und darf sich nicht auf die EU verlassen.

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