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Kommentar: Die CDU liefert ein rückwärtsgewandtes Grundsatzprogramm

Kommentar

Die CDU liefert ein rückwärtsgewandtes Grundsatzprogramm

Stefan Lange
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    Der Chef der CDU-Grundsatzkommission, Generalsekretär Carsten Linnemann.
    Der Chef der CDU-Grundsatzkommission, Generalsekretär Carsten Linnemann. Foto: Michael Kappeler, dpa

    In der CDU geht die Angst um. Da ist zum einen die Furcht vor einem Abrutschen in den Umfragen. Und da ist, so muss jedenfalls das neue Grundsatzprogramm der Partei verstanden werden, die Angst vor Fremdem. Willkommen sind nur „Muslime, die unsere Werte teilen“ sowie „deutsche

    Schon seit Monaten stagnieren die Umfragewerte für die Volkspartei. Die Parteispitze ist der festen Überzeugung, es werde aufwärts gehen, wenn man sich nur weiter nach rechts bewegt und den Populisten das Wasser abgräbt. Das hat aber bisher nicht funktioniert, weil die Menschen im Zweifel das Original wählen. 

    Abkehr von Merkel und Schäuble

    „Der Islam gehört zu Deutschland.“ Dieser Satz aus dem Munde angesehener Christdemokraten wie Wolfgang Schäuble oder Angela Merkel stand bislang für die Weltoffenheit einer Volkspartei, die diese Bezeichnung wirklich verdiente. Das neue Grundsatzprogramm dokumentiert die Abkehr von dieser Haltung und ignoriert die gesellschaftliche Realität im Land. 

    Millionen Muslime leben gut integriert in Deutschland. Sie zeigen jeden Tag, dass es nicht auf die Religionszugehörigkeit ankommt. Sondern darauf, welcher Beitrag für die Gesellschaft geleistet wird. Natürlich gibt es fehlgeleitete Muslime. Die CDU macht jedoch einen Fehler, wenn sie die gesamte Religionsgemeinschaft der Muslime unter Generalverdacht stellt. 

    Inhaltlich stellt sich die CDU mit ihrer Attitüde der Ausgrenzung selbst ein Bein. Deutschland brauche „eine neue Gründerzeit“, heißt es im Grundsatzprogramm. Ambitionierte Fachkräfte aus dem Ausland werden es sich aber in Zukunft noch mehr als bisher überlegen, ob sie angesichts dieses Grundsatzprogramms der möglicherweise nächsten Regierungspartei CDU tatsächlich nach Deutschland kommen. 

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