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Kommentar: Der politische Schlingerkurs macht die Autobranche kaputt

Kommentar

Der politische Schlingerkurs macht die Autobranche kaputt

Michael Stifter
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    Deutschlands Wirtschaft schwächelt: Die Autoindustrie steht besonders unter Druck.
    Deutschlands Wirtschaft schwächelt: Die Autoindustrie steht besonders unter Druck. Foto: Jörg Sarbach, dpa (Symbolbild)

    Dass die deutsche Autoindustrie mit ihren Zulieferbetrieben ins Schleudern geraten ist, liegt an Managementfehlern, an verschlafenen Trends, aber auch daran, dass die Politik seit Jahren einen Schlingerkurs fährt. Das Hin und Her um das Verbrenner-Aus und das dilettantische Abwürgen des Elektroautomarktes durch die spontane Streichung der staatlichen Kaufprämie haben etwas zerstört, was Unternehmen dringend brauchen: Planungssicherheit.

    Scholz als Autokanzler, Merz als Verbrenner-Retter?

    Und damit nicht genug: Jetzt, da die Industrie an die Wand zu fahren droht, verfallen Politiker reihenweise in das alte Muster. Der Kanzler wahlkämpft schon mal gegen EU-Strafzahlungen für Autobauer, die an den CO2-Zielen scheitern. Was eine gute Nachricht für die Umweltsünder sein mag, aber eben auch ein Hohn für Konkurrenten, die sich angestrengt hatten, um die Auflagen zu erfüllen. Verlässlichkeit? Fehlanzeige!

    Selbes gilt für den beinahe manischen Kampf von FDP und Union gegen das Ende der Verbrenner-Ära. Es wäre eine lebenserhaltende Maßnahme für ein Geschäftsmodell, auf dessen langsames Sterben sich die Autoindustrie gerade erst unter Schmerzen eingestellt hatte.

    Wer die Branche wirklich retten will, muss ihr helfen, die Zukunft zu gestalten, anstatt sich in der Vergangenheit festzufahren.

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    4 Kommentare
    Lothar Seel

    Elektroautos wird keine Zukunft verbeschieden sein. Spätestens, wenn die ersten Batterien aussteigen, werden die Besitzer Augen machen. Ihnen fehlt bis heute für den Austausch das Kostenbewusstsein. Woher und wohin mit den seltenen Erden für die Akkumulatoren, sind Fragen, die man lieber verdrängt.

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    Martin Goller

    Nur weil sie die Fragen nicht beantworten wollen, heißt es nicht dass es diese nicht gibt. Ihr Kommentar klingt ganz nach Wilhelm und seinen Pferden.

    Raimund Kamm

    Die Irrfahrt macht die deutsche Automobilindustrie schon selber. Die Schuld auf „die Politik“ abzuschieben ist unredlich. Alle können wissen, dass wir unseren Beitrag zu den globalen Klimaschutzzielen nicht erreichen. Dass zwar der Stromsektor dank Solar und Windkraft seine CO2-Minderungsziele erreicht. Doch der Verkehrssektor sie weit verfehlt. Alle können wissen, dass die heutigen Verbrennerautos hohe Ingenieurkunst sind. Dass ihre Technik reif ist. Dennoch sind die E-Autos die Zukunft. Sie verbrauchen für die gleiche Fahrleistung nur ein Drittel so viel Energie wie Verbrenner und reduzieren die CO2-Emissionen radikal. Sind auch leiser. Doch wer heute ein neues Auto kaufen will, findet im E-Bereich fast nur chinesische oder südkoreanische Modelle. Oder die zurecht verfemten Tesla. Deutsche Autofirmen, ihre Manager, ihre Ingenieure und auch ihre Aufsichts- und Betriebsräte haben versagt.

    Maria Reichenauer

    Es ist nicht der Schlingerkurs der Politik, sondern die Fehler der Autoindustrie, die einen Trend und eine klimatische Notwendigkeit verschlafen haben. Dass sie als starke Lobby die Entscheidungen der Politik beeinflusst haben. lässt sich allerdings nicht bestreiten. Die Autoindustrie hat die Lage so hingebogen, wie sie ihr gepasst hat. Und damit sich selbst am meisten geschadet. Hätte man früher angefangen, sich umzustellen, hätte es eine kontinuierliche Entwicklung sein können, auf die sich auch Zulieferer einstellen hätten können. Nun ist es aber leider so, dass die Verbrenner auch im Ausland keine große Zukunft mehr haben, aber daran hat man wohl nie gedacht. Jetzt das Elektroauto schlechtzureden, hoft nicht weiter. Es gilt, das E-Auto weiterzuentwickeln und praxistauglich zu machen statt zu jammern und alles auf die Politik zu schieben. Zumindest die Ampelregierung ist daran nicht schuld, schuld sind die Vorgänger, die nicht auf neue Antriebe gedrängt haben.

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