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Große Koalition: Vor der Regierungsbildung: Wer wird was unter Merkel?

Große Koalition

Vor der Regierungsbildung: Wer wird was unter Merkel?

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    1. Andrea Nahles: Die Pfälzerin hat für ihre Partei die Koalitionsverhandlungen zum Thema Arbeit und Soziales geführt. Die SPD-Generalsekretärin könnte in der künftigen Regierung auch dieses Ministerium übernehmen, obwohl der 43-jährigen Wahlkampfmanagerin viele eine Mitverantwortung für das schwache

    2. Peter Ramsauer: Ob der 59-jährige Oberbayer weiter am Kabinettstisch sitzt, wissen nur wenige in der CSU, nachdem Parteichef Horst Seehofer zuletzt vor allem im Streit um die Einführung einer Pkw-Maut nicht mit der Arbeit Ramsauers zufrieden gewesen sein soll.

    3. Johanna Wanka: Vielen Bundesbürgern ist die 62-jährige Sächsin unbekannt, sie ist erst seit Februar Bundesbildungsministerin. Doch die frühere CDU-Landesministerin hat sich in ihrem neuen Feld Respekt verschafft, so könnte es gut sein, dass sie auf diesem Posten bleibt.

    4. Thomas de Maizière: Der CDU-Verteidigungsminister würde seinen Posten gerne behalten. Er hat dabei auch gute Chancen, auch wenn sein früher so makelloses Image durch die Euro-Hawk-Affäre ein wenig gelitten hat. Grundsätzlich aber kommt er in der CDU für alle möglichen Aufgaben infrage.

    5. Wolfgang Schäuble: Der Christdemokrat steuerte Deutschland und Europa durch die Euro-Krise und gilt inzwischen als einer der meistangesehendsten Finanzminister der Welt. Dennoch ist ihm der Posten alles andere als sicher: In Berlin laufen die Spekulationen heiß, die SPD wolle nach dem einflussreichen Finanzressort greifen, um auch in

    In Augsburg Jura studiert

    6. Hans-Peter Friedrich: Der CSU-Mann aus Oberfranken, der in Augsburg Jura studiert hat, sitzt trotz manchen Unmuts seines Parteichefs Seehofer recht fest im Sattel. Die CSU möchte das Innenministerium als ihr Kernressort ungern abtreten.

    7. Frank-Walter Steinmeier: Er könnte wieder Außenminister werden. In diesem Amt hatte sich der SPD-Fraktionschef bereits im letzten schwarz-roten Bündnis parteiübergreifend Ansehen erworben.

    8. Sigmar Gabriel: Der SPD-Chef dürfte Vizekanzler werden, im Gespräch ist für ihn ein neues Super-Ressort Wirtschaft und Energie. Damit wäre er für die Energiewende zuständig. Nicht völlig ausgeschlossen ist noch immer, dass er den Fraktionsvorsitz übernimmt.

    9. Ursula von der Leyen: Die CDU-Vize-Chefin gilt zumindest unter den Medienmachern als größter Personalproblemfall von Angela Merkel. Von der Leyens bisheriges Ministerium – für Arbeit und Soziales – wird die Union an die SPD abtreten müssen. Wohin also mit der prominenten 55-Jährigen? Die Frankfurter Allgemeine will erfahren haben, dass ihr der Posten einer Superministerin für Gesundheit, Pflege und Rente sicher sei. Da die Christdemokratin dann drei der größten Politik-Problemfälle auf einmal zu beackern hätte, dürfte sie sich im Alltag kaum über den Titel Superministerin wirklich freuen können.

    10. Peter Altmaier: Der CDU-Politiker würde gerne weiterhin Umweltminister bleiben. Doch der 55-jährige Saarländer erntete außerhalb seiner Partei Kritik für die schleppende Umsetzung der Energiewende. Allerdings loben selbst politische Gegner Altmaiers pragmatische Art. Womöglich wird er bei seinem Ressort Zuständigkeiten für die Energiewende abtreten müssen.

    11. Alexander Dobrindt: Als CSU-Generalsekretär war der 43-jährige Weilheimer Horst Seehofers Mann fürs Grobe. Doch Dobrindt modernisierte im Hintergrund die CSU und ihren Apparat. Als Wahlkampfmanager gilt er als einer der entscheidenden Väter des CSU-Triumphs mit der Rückeroberung der absoluten CSU-Mehrheit in Bayern. Er kann sich aussuchen, ob er ins Kabinett will, und ist als Wirtschafts- oder Verkehrsminister im Gespräch.

    Der Überraschungskandidat

    12. Brigitte Zypries: Die frühere SPD-Ministerin ist als Verbraucherschutzministerin im Gespräch. Die 60-jährige Hessin war schon unter Rot-Grün Justizministerin und behielt das Amt in der Großen Koalition bis 2009.

    13. Thomas Oppermann: Der niedersächsische SPD-Politiker beackert schon seit längerem intensiv die Bereiche Innen und Justiz. Bleibt CSU-Mann Friedrich Innenminister, könnte der 59-jährige Parlamentsgeschäftsführer der SPD und ehemalige Richter Oppermann das Justizressort übernehmen.

    14. Karl Lauterbach: Der SPD-Abgeordnete mit der Fliege wurde oft als möglicher Gesundheitsminister genannt, was aber stets unwahrscheinlich war. Der Gesundheits-Ökonom gilt trotz anerkannter Fachkompetenz als rotes Tuch für die deutsche Ärzteschaft. Mit ihm hätte es die Union nicht leicht, aber mit Ursula von der Leyen als Superministerin wäre für den 50-Jährigen ohnehin kein Platz am Kabinettstisch.

    15. Der Überraschungskandidat: Vor allem CSU-Chef Seehofer wird zugetraut, dass er noch einen unerwarteten Kandidaten aus dem Hut zaubert. Möglicherweise könnte er nach dem Gang Ilse Aigners in die Landespolitik eine CSU-Frau nach Berlin schicken oder einen Mann befördern.

    16. Manuela Schwesig: Die 39-jährige Brandenburgerin hat gute Chancen auf das Ressort Familie und Frauen. Die Parteivize war Chefunterhändlerin der Sozialdemokraten für den Bereich, als Sozialministerin von Mecklenburg-Vorpommern bringt sie zudem Regierungserfahrung mit.

    17. Ronald Pofalla: Der 54-jährige CDU-Mann verstand es jahrelang, als Kanzleramtsminister lautlos und unauffällig Merkels Machtzentrale zu managen – bis durch Edward Snowden die NSA-Spähaffäre aufflog: Denn Pofalla ist zuständig für die Koordination der Geheimdienste. Nachdem Pofalla im Sommer die NSA-Affäre voreilig für beendet erklärte und Wochen später aufflog, dass die USA Merkels Handy abgehört haben sollen, steht er geschwächt da. Ob er seinen Posten behält oder vielleicht von Umweltminister Peter Altmaier abgelöst wird ist unklar. (mit AFP)

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