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Großbritannien: Sadiq Khan ist der Dauerbürgermeister von London

Großbritannien

Sadiq Khan ist der Dauerbürgermeister von London

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    Der Labour-Politiker Sadiq Khan wurde in der City Hall in London zum Bürgermeister von London wiedergewählt.
    Der Labour-Politiker Sadiq Khan wurde in der City Hall in London zum Bürgermeister von London wiedergewählt. Foto: Jeff Moore, PA Wire/dpa

    Er werde unermüdlich daran arbeiten, London „gerechter, sicherer und grüner" zu machen, sagte Sadiq Khan nach seiner Wiederwahl zum Bürgermeister der Metropole. Die Rede am Samstagnachmittag markierte das Ende eines Wahlkampfes, der lange Zeit entschieden, dann aber knapper zu werden schien. Schließlich erhielt der Labour-Kandidat jedoch 43,8 Prozent der Stimmen und zieht damit nach acht Jahren Amtszeit zum dritten Mal in die Londoner City Hall ein. Das gelang bislang keinem anderen Politiker in der britischen Hauptstadt.

    In seiner Rede betonte der 53-Jährige, dass es kein einfacher Wahlkampf gewesen sei. Er habe in den vergangenen Monaten eine „durch und durch negative“ Kampagne gegen ihn erlebt. Er spielte damit vermutlich auf Hetze aus dem rechten Lager an und auf die Versuche der konservativen Kandidatin Susan Hall, ihn mit Stimmungsmache unter anderem gegen die Ausweitung der Umweltzone auf die Außenbezirke der Hauptstadt zu stürzen.

    Khan wuchs als Sohn pakistanischer Einwanderer im Süden Londons auf

    Hall gilt als höchst umstritten, doch auch Khan hat sich während seiner Amtszeit nicht nur beliebt gemacht. Londoner kritisieren den Anstieg von Diebstählen und Messerstechereien. Auch die Ausweitung der „Ultra Low Emission Zone“ (ULEZ) sowie die Einführung von verkehrsberuhigten Straßen hatten viele verärgert. Hinzu kommt, dass sich immer mehr Bürger das Leben in der Metropole nicht mehr leisten können. Doch dass ausgerechnet die Tory-Politikerin Hall die Antwort auf diese Probleme hat, davon waren die Wähler in der Metropole nicht überzeugt. 

    Als Sohn pakistanischer Einwanderer wuchs Khan im Süden der Stadt auf. Er habe sich als Kind oft gegen seine sieben Geschwister durchsetzen müssen, erzählte er einmal. „Man muss schnell reden und schnell essen." Bevor er hauptberuflich in die Politik ging, arbeitete er als Anwalt für Menschenrechte. 2005 zog er als Abgeordneter ins Parlament ein und war kurzzeitig Minister.

    Khan gilt als intelligent und schlagfertig

    2016 legte er sein Parlamentsmandat nieder und wurde im Rennen gegen den konservativen Kandidaten Zac Goldsmith zum Bürgermeister von London gewählt. Als Nachfolger von Boris Johnson trat er in große Fußstapfen, schließlich war Boris, wie ihn schon damals viele Londoner kumpelhaft nannten, sehr beliebt. Es gab Zweifel, ob Khan nach einem so charismatischen Politiker in der Lage sein würde, das Amt auszufüllen.

    Doch der Sozialdemokrat profitierte bei den Londonern davon, dass er es als Kind von Einwanderern in der Metropole ganz nach oben geschafft hatte. Er gilt als intelligent und schlagfertig. Viele Bürgerinnen und Bürger meinen, dass die Stadt durch ihn offener und toleranter geworden ist. Fakt ist aber auch, dass Khan die Londoner in letzter Zeit immer weniger überzeugen konnte. 

    Nach acht Jahren hinterfragen viele seine Bilanz. Sie zweifeln an seinem Umgang mit Kriminalität, Wohnungsnot und Verkehr. Khan adressierte diese Sorgen und versprach in seiner Rede, dass eine künftige Labour-Regierung unter der Führung von Keir Starmer bedeuten würde, „dass wir viel weiter gehen und viel mehr erreichen können”.

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