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Griechenland-Ticker: Merkel: Erwarten diese Woche Reformvorschläge der Griechen

Griechenland-Ticker

Merkel: Erwarten diese Woche Reformvorschläge der Griechen

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    Bundeskanzlerin merkel wird in Paris von Staatspräsident Hollande begrüßt.
    Bundeskanzlerin merkel wird in Paris von Staatspräsident Hollande begrüßt. Foto: Etienne Laurent (dpa)
    • Mit überraschend deutlicher Mehrheit haben die Griechen am Sonntag per Volksabstimmung die Sparvorgaben der internationalen Gläubiger abgeschmettert.
    • Am Montag treffen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident François Hollande. Für Dienstag ist ein Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der Eurozone angesetzt.
    • Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis hat am Montagmorgen überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Als Nachfolger wurde nun Euklides Tsakalotos benannt.

    22.05 Uhr: Dijsselbloem: Griechenland muss mit Vorschlag kommen

    Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem hat Griechenland dringend aufgefordert, konstruktive Vorschläge zur Lösung der Finanzkrise vorzulegen. Ohne ein klares Reformpaket sei ein Verbleib Griechenlands in der Eurozone "sehr fraglich", betonte der niederländische Finanzminister am Montagabend im niederländischen Parlament. "Eine Währungsunion erfordert gegenseitige Verpflichtungen. Wenn man die nicht will, dann hört es auf." Die niederländische Regierung wolle sich weiter für den Zusammenhalt der Eurzone einsetzen, betonte der Sozialdemokrat. "Doch nicht um jeden Preis, etwa dass wir als

    21:00 Uhr: Neuer Finanzminister Tsakalotos will Verhandlungen fortsetzen

    Evklidis Tsakalotos hat sich für eine Fortsetzung der Verhandlungen Athens mit seinen Gläubigern ausgesprochen. "Ich denke, dass sich etwas in Europa ändern kann", sagte der 55-Jährige kurz nach seiner Ernennung am Montagabend in Athen. Die Griechen hätten bei dem Referendum am Sonntag deutlich gemacht, dass sie "Besseres verdient haben" und eine "nicht-lebensfähige Lösung nicht akzeptieren" könnten. Es sei "nicht der einfachste Moment in der griechischen Geschichte", um Finanzminister zu werden. Im Gegensatz zu seinem am Montag überraschend zurückgetretenen Vorgänger Giannis Varoufakis ist Tsakalotos Mitglied der Syriza-Partei von Ministerpräsident Alexis Tsipras.

    20:00 Uhr: EZB hält Notkredite für Griechenland auf aktuellem Stand

    Die Europäische Zentralbank (EZB) hält die Notkredite für griechische Banken auf dem aktuellen Stand von knapp 90 Milliarden Euro. Das teilte die Notenbank nach Beratungen des EZB-Rates am Montag in Frankfurt mit. Trotz der angespannten Lage nach dem Ergebnis des Referendums und dem Rücktritt des Finanzminister Varoufakis erhält Griechenland damit bis Mittwoch zunächst nicht mehr Geld, als bisher geplant.

    19:45 Uhr: Merkel drängt Tsipras zu "präzisen" Vorschlägen

    Kanzlerin Angela Merkel fordert Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras auf, noch diese Woche einen konkreten Plan für die wirtschaftliche Zukunft seines Landes vorzulegen. Die Zeit dränge, sagte Merkel am Abend nach einem Treffen mit Frankreichs Präsident François Hollande in Paris. "Wir sagen sehr deutlich, dass die Tür für Gespräche offen bleibt", sagte Merkel. Beim Treffen der Euro-Staats- und Regierungschef am Dienstag in Brüssel müsse Tsipras aber sagen, "wie es weitergehen soll".

    19:40 Uhr: Hollande will langfristige Lösungen für Griechenland

    Frankreichs Präsident François Hollande erwartet von der Regierung Griechenlands konstruktive Vorschläge zur Beendigung der Schuldenkrise. Griechenland brauche langfristige Lösungen, betonte Hollande am Montagabend nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Paris. "Es gibt nicht mehr viel Zeit", betonte Hollande. Es sei dringend notwendig, dass jetzt gehandelt werde.

    19:20 Uhr: USA drängen Eurogruppe und Athen zu Kompromiss

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    Die US-Regierung hat die Eurogruppe und Athen erneut zu einem Kompromiss gedrängt: "Das ist die Verantwortung der Europäer", sagte der Sprecher von Präsident Barack Obama, Josh Earnest, am Montag in Washington. Nötig sei ein "Bündel aus Finanzhilfen und Reformen", das Griechenland auf den "Pfad von Wirtschaftswachstum und Schuldentragfähigkeit" bringe. Eine Lösung der Griechenland-Krise sei "im Interesse der USA und im globalen Interesse."

    19:00 Uhr: EZB hält Notkredite bis Mittwoch für unnötig

    Die Europäische Zentralbank (EZB) hält laut Informationen aus Kreisen eine größere finanzielle Unterstützung des griechischen Bankensystems vorerst für unnötig. Die Banken könnten bis Mittwoch ohne zusätzliche Notfallkredite (ELA) überleben, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen.

    18:40 Uhr: London fordert "nachhaltige Lösung" der Griechenland-Krise

    Die britische Regierung hat die Regierung in Athen und die Euroländer aufgefordert, zügig einen tragfähigen Kompromiss in der Schuldenkrise zu vereinbaren. "Es gibt keinen einfachen Ausweg" sagte Finanzminister George Osborne am Montag im Parlament in London. "Aber auch in letzter Minute drängen wir die führenden Köpfe der Eurozone und Griechenlands, eine nachhaltige Lösung zu finden." Auch Großbritannien werde von der Krise getroffen, die umso schlimmer werde, je länger sie andauere.

    18:30 Uhr: Dax übersteht Griechen-Nein mit leichten Verlusten

    Das Nein im Griechenland-Referendum und all die offenen Fragen haben den Dax am Montag weniger belastet als befürchtet. Der Rücktritt des schillernden griechischen Finanzministers Gianis Varoufakis sorgte für etwas Aufatmen am Markt. Der Dax verlor am Montag 1,52 Prozent auf 10 890,63 Punkte. Im Handel vor Öffnung der Börse war das Minus noch deutlich höher gewesen - im Tagesverlauf erholte sich der Index. Der überraschende

    18:10 Uhr: Griechen einigen sich vor EU-Verhandlungen auf gemeinsame Linie

    Die griechische Regierung hat sich mit Parteien der Opposition auf eine gemeinsame Linie für die anstehenden Gespräche mit den internationalen Geldgebern verständigt. Danach wird die "Aufnahme substanzieller Gespräche" über eine Umstrukturierung der griechischen Staatsschulden eines der Ziele Athens sein, was allerdings in der Eurogruppe auf Widerstand stoßen dürfte. 

    Diese Vorgaben für die Verhandlungen am Dienstag in Brüssel gehen aus einer gemeinsamen Erklärung hervor, auf die sich Ministerpräsident Alexis Tsipras am Montag bei einem Treffen mit Parteichefs der Opposition verständigte. "Die absolute Priorität ist eine Wiederherstellung der Liquidität des Finanzsystems", heißt es in der Erklärung.

    18:05 Uhr: Merkel und Hollande beraten über Griechenland-Krise

    Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatschef François Hollande haben am Montagabend in Paris über die Schuldenkrise beraten. Hollande empfing Merkel im Elysée-Palast zu einem Gespräch und einem anschließenden Arbeitsessen. Beide wollen im Verlauf des Abends vor die Presse treten.

    17:50 Uhr: Griechenlands Banken bleiben weiter geschlossen

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    Die griechischen Banken sollen einem Medienbericht zufolge für mindestens zwei weitere Tage geschlossen bleiben. Die Regierung in Athen habe entsprechende Pläne mit den Banken des Landes abgesprochen, berichtete der staatliche Rundfunksender ERT am Montag unter Berufung auf Kreise des Finanzministeriums. Am späten Abend sollte ein entsprechender Ministerialerlass veröffentlicht werden, hieß es.

    17:40 Uhr: Tsakalotos wird griechischer Finanzminister

    Der bisherige griechische Vize-Außenminister Euklides Tsakalotos wird neuer Finanzminister seines Landes. Dies teilte die griechische Regierung am Montag nach dem Rücktritt des bisherigen Finanzministers Gianis Varoufakis mit.

    17:30 Uhr: EZB-Rat berät am Abend zu Griechenland

    Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) berät am Abend über weitere Nothilfen, sogenannte ELA-Kredite, für griechische Banken. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Montag aus europäischen Nationalbankenkreisen erfuhr, sollen die Beratungen um 18.00 Uhr beginnen. Mit den Notfallkrediten sorgt die EZB seit geraumer Zeit dafür, dass die griechischen Banken noch zahlungsfähig bleiben. Zuletzt hatte der Zentralbank-Rat den Rahmen für die Kredite nicht weiter erhöht, aber unverändert aufrecht gehalten.

    16:50 Uhr: IWF grundsätzlich bereit zu weiteren Griechenland-Hilfen

    Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine grundsätzliche Bereitschaft zu Hilfen für Athen erklärt. IWF-Chefin Christine Lagarde teilte am Montag mit, der Währungsfonds habe den Ausgang der Volksabstimmung zur Kenntnis genommen. "Wir beobachten die Situation genau und stehen bereit, Griechenland zu unterstützen, wenn darum gebeten wird."

    16:45 Uhr: Euklides Tsakalotos könnte auf Gianis Varoufakis folgen
    Neuer griechischer Finanzminister könnte der bisherige Chefkoordinator und stellvertretende Außenminister Euklides Tsakalotos werden. Entsprechende Hinweise aus Athener Regierungskreisen blieben aber zunächst unbestätigt. Eine Erklärung wird im Laufe des Tages erwartet.

    16:30 Uhr: Griechisches Votum belastet die Wall Street nur wenig

    Das klare Nein der Griechen in ihrem Referendum zu den Sparvorgaben der Gläubiger hat am Montag auch die Wall Street nur wenig belastet. Der Dow Jones Industrial fiel in den ersten Handelsminuten mit 17.564 Punkten zwar auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar zurück. Rund eine halbe Stunde nach dem Start lag der US-Leitindex aber nur noch mit 0,55 Prozent im Minus bei 17.633 Punkten.

    16:20 Uhr: Griechische Opposition steht mehrheitlich hinter Tsipras

    Griechische Oppositionsparteien haben Ministerpräsident Alexis Tsipras für die anstehenden Verhandlungen mit den Geldgebern den Rücken gestärkt. Wie Verteidigungsminister Panos Kammenos am Montag mitteilte, verständigten sich die Vorsitzenden fast aller Oppositionsparteien auf eine gemeinsame Haltung mit der Regierung. "Wir haben dem Ministerpräsidenten den Auftrag erteilt, nach Brüssel zu reisen und im Namen des gesamten griechischen Volkes zu verhandeln", hieß es in Athen.

    16:15 Uhr: Varoufakis hofft auf Evklidis Tsakalotos als Nachfolger

    Der am Montag überraschend zurückgetretene Finanzminister Giannis Varoufakis hofft, dass der stellvertretende Außenminister Evklidis Tsakalotos sein Nachfolger wird. Beim Verlassen seines Ministeriums rief Varoufakis den Journalisten zu: "Ich sehe euch morgen mit Evklidis", wie die Nachrichtenagentur ANA meldete. Der 55-jährige Wirtschaftsprofessor Tsakalotos ist derzeit noch als Vizeaußenminister für internationale Wirtschaftsbeziehungen zuständig.

    16:00 Uhr: Deutsche Fluggesellschaften: Griechenland-Flugprogramm unverändert

    Die deutschen Fluggesellschaften wollen ihr Flugprogramm nach Griechenland trotz der Finanzkrise des Eurolandes unverändert durchziehen. "Wir sehen derzeit keinen Abriss bei den Flugbuchungen", sagte Air Berlin-Chef Stefan Pichler am Montag bei einem Luftfahrt-Kongress in Frankfurt. Auch die Lufthansa-Gruppe fliegt weiter wie gewohnt nach Griechenland. Man verkaufe dort trotz der

    15:30 Uhr: Vizekanzler Gabriel erwartet von Griechenland "substanzielles Angebot"

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    SPD-Chef und Vizekanzler Sigmar Gabriel (

    15:00 Uhr: Tsipras stellt Merkel am Telefon neue Vorschläge in Aussicht

    Griechenland will beim Gipfel der Euro-Gruppe am Dienstag in Brüssel neue Vorschläge zur Überwindung der Schuldenkrise präsentieren. Dies habe der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einem Telefongespräch am Montag gesagt, bestätigten Regierungskreise in Athen der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Weitere Einzelheiten wurden nicht bekannt.

    14:40 Uhr: Dax vergleichsweise stabil, die Anleger bleiben gelassen

    Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben das Nein im Griechenland-Referendum gelassen aufgenommen. Die anfänglich hohen Verluste konnten bis zum Montagnachmittag nennenswert reduziert werden. Der Dax notierte an Nachmittag 1,21 Prozent im Minus bei 10 924,09 Punkten. Vorbörslich war er zeitweise noch mehr als 3 Prozent unter dem Freitagsschluss gehandelt worden. In der turbulenten Vorwoche hatte der deutsche Leitindex allerdings auch bereits 3,78 Prozent an Wert eingebüßt.

    14:35 Uhr: Schulz wertet Griechen-Nein als Absage an Projekt EuropaEuropa

    EU-Parlamentspräsident Martin Schulz wertet das Abstimmungsergebnis im Griechen-Referendum als Absage an Europa: "Gestern hat ein Volk in breiter Mehrheit zu unserem Projekt, so wie es sich zur Zeit darstellt, Nein gesagt." Den Griechen sei gesagt worden, sie müssten mehr Steuern zahlen, bekämen aber weniger Rente und weniger Leistungen vom Staat, sagte Schulz. "Dass diese Leute den Glauben an unser Projekt verlieren, wundert mich nicht", sagte der SPD-Politiker. Ihn bewege bei der Abstimmung in Griechenland besonders, dass gerade die junge Generation sich gegen die Fortsetzung des Sparkurses gewandt habe.

    14.10 Uhr: Italien drängt auf neue Verhandlungen

    Italien hat zu neuen Verhandlungen mit Griechenland aufgerufen: "Wenn wir Gefangene von Regelungen und Bürokratie bleiben, ist Europa am Ende", schrieb Ministerpräsident Matteo Renzi am Montag auf Facebook. Das Gipfeltreffen der Euro-Länder am Dienstag in Brüssel müsse einen endgültigen Weg aufzeigen, um den sozialen und wirtschaftlichen Notstand in Griechenland zu beenden. Sein Land werde dazu seinen Beitrag leisten. Italien ist selbst hoch verschuldet und einer der Hauptgläubiger Griechenlands.

    13.38 Uhr: Griechen-Nein sorgt in Spanien für Aufregung

    Das klare Nein der Griechen zu den Sparvorschlägen der Gläubiger hat im früheren Krisenland Spanien hohe Wellen geschlagen. Der konservative Ministerpräsident Mariano Rajoy berief am Montag in Madrid eigens eine Dringlichkeitssitzung der Kommission für Wirtschafts- Angelegenheiten ein. Nach der Sitzung in

    13.24 Uhr: Dijsselbloem: Kein Schritt näher an Lösung Griechenland-Krise 

    Die Volksabstimmung in Griechenland hat nach Ansicht von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem die Lösung der Finanzkrise erschwert. Das Nein der Griechen zum Sparpaket habe die Suche nach einem Ausweg nur noch schwieriger gemacht, sagte der niederländische Finanzminister am Montag in Den Haag. Er wolle sich weiter dafür einsetzen, dass Griechenland in der Eurozone bleiben könne. "Aber ob das gelingt, müssen wir sehen." Griechenland müsse bereit sein, schwierige Maßnahmen zu ergreifen, wiederholte der Sozialdemokrat. "Einfache Lösungen gibt es nicht."

    13.20 Uhr: Schulz: Varoufakis-Rücktritt bringt "Erleichterung im Dialog"

    Der Rücktritt des griechischen Finanzministers Gianis Varoufakis bedeutet für EU-Parlamentspräsident Martin Schulz eine Erleichterung im Dialog mit Athen. Dennoch würden die Verhandlungen nicht leichter, sagte Schulz am Montag. Ein Erfolg weiterer Gespräche zwischen

    12.25 Uhr: EU-Kommission: Stabilität der Eurozone nicht in Gefahr 

    Die Griechenland-Krise kann nach Einschätzung der EU-Kommission die finanzielle Stabilität der gesamten Eurozone mit 19 Ländern nicht erschüttern. "Die Stabilität der Eurozone ist nicht in Frage gestellt", sagte der für den Euro verantwortliche Kommissionsvizechef Valdis Dombrovskis am Montag in Brüssel. Der konservative Lette rief die griechische Links-Rechts-Regierung auf, Reformen in die Tat umzusetzen.

    12.20 Uhr: Dax dämmt Verluste nach Griechen-Nein ein

    Der deutsche Aktienmarkt hat das Nein im Griechenland-Referendum besser verkraftet als erwartet. Anfängliche Verluste konnten bis zum Montagmittag deutlich reduziert werden. Der Rücktritt des griechischen Finanzministers Gianis Varoufakis wurde dabei von Börsianern als Stütze für den Markt gesehen. Der Dax notierte zuletzt nur noch 0,75 Prozent tiefer bei 10 975,63 Punkten. Vorbörslich war er zeitweise noch mehr als 3 Prozent unter dem Freitagsschluss gehandelt worden. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex aber auch bereits 3,78 Prozent an Wert eingebüßt.

    12.14 Uhr: Schuldenschnitt für Berlin "kein Thema"

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    Der von Griechenland geforderte Schuldenschnitt ist für die Bundesregierung "kein Thema". Der Sprecher des Bundesfinanzministeriums sagte am Montag in Berlin, dies sei auch nicht Gegenstand der zuletzt abgebrochenen Verhandlungen über das zweite Hilfspaket gewesen. Zwar sei es zutreffend, dass "wir uns mit der Schuldentragfähigkeit beschäftigen müssen", sollte Griechenland einen Antrag auf Hilfen aus dem dauerhaften Rettungsfonds ESM stellen. Daraus sei aber nicht abzuleiten, "dass die Verhandlungen in eine bestimmte Richtung gehen müssten."

    11.51 Uhr: Eurogruppe erwartet neue Vorschläge aus Athen

    Nach dem Nein der griechischen Wähler zu den Sparvorgaben der internationalen Geldgeber erwarten die Euro-Finanzminister "neue Vorschläge von den griechischen Behörden". Das teilte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem am Montag auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit.

    10.53 Uhr: Commerzbank glaubt an "Grexit"

    Für die Commerzbank ist nach dem klaren Nein ein Austritt Griechenlands aus der Währungsunion ("Grexit") das wahrscheinlichste Szenario. Aus Branchensicht standen Bankwerte nach dem Griechen-Referendum europaweit am stärksten unter Druck. Entsprechend gehörten die Anteilsscheine der Deutschen Bank, der Commerzbank und der Aareal Bank mit Abschlägen zwischen 2 und 3 Prozent zu den Schlusslichtern innerhalb ihrer jeweiligen Indizes. "Finanztitel sind an der Börse immer besonders betroffen von erhöhter Unsicherheit um Griechenland, auch wenn das Geschäft bereits stark reduziert wurde und nur noch geringe direkte Abhängigkeiten bestehen", sagte ein Händler.

    10.42 Uhr: ifo-Präsident Sinn fordert virtuelle Drachme für Griechenland

    Der Präsident des ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, rät Griechenland zur Rückkehr in eine eigene Währung. "Die Drachme sollte sofort als virtuelle Währung eingeführt werden", erklärte Sinn am Montag in München. Für Bargeschäfte sollten griechische Bürger aber weiterhin Euro-Banknoten nutzen. Da die neue Drachme rasch abwerten würde, käme es vermutlich schon nach ein bis zwei Jahren zu einem "kräftigen Wirtschaftsaufschwung", erklärte Sinn. Der Tourismus würde durch die neue Währung gestärkt und Griechenland müsste weniger Waren importieren. Für die Zeit des "schwierigen Umstellungsprozesses" fordert Sinn "großzügige" humanitäre Hilfen für Griechenland. Zu einem späteren Zeitpunkt sollte Griechenland zudem die Möglichkeit haben, "gestärkt und zu einem anderen Wechselkurs" in den Euro zurückzukehren.

    10.35 Uhr: Die Rücktrittserklärung von Gianis Varoufakis im Wortlaut

    Griechenlands Finanzminister Gianis Varoufakis hat heute Früh seinen Rücktritt verkündet. Hier die Rücktrittserklärung im (übersetzten) Wortlaut.

    10.04 Uhr: EZB-Rat befasst sich im Laufe des Vormittags mit Griechenland

    Die wichtigsten Stichwörter zum Grexit

    BANKENRUN: Aus Angst vor der Staatspleite haben die Griechen längst Milliarden Euro von ihren Konten geholt oder ins Ausland geschafft. Am Wochenende bildeten sich vor Geldautomaten im Land lange Schlangen, weil die Griechen angesichts der wachsenden Unsicherheit ihr Geld in Sicherheit bringen wollen. Bei einem akuten Bankenrun versuchen die Kunden massenweise, ihre Konten leer zu räumen. Die Folgen: Die Banken bluten aus, sie können den Firmen kein Geld mehr leihen, die Wirtschaftsaktivität erliegt.

    KAPITALVERKEHRSKONTROLLEN: Um einen Bankenrun zu verhindern, müssten die Banken vorübergehend ganz geschlossen und Onlinetransfers unterbrochen werden. Wenn sie wieder aufmachen, würden Auslandsüberweisungen verhindert und Abhebungen an den Automaten auf kleinere Beträge begrenzt werden. So wurde es vor drei Jahren in Zypern gemacht. Den massiven Eingriff müsste die Regierung in Athen praktisch über Nacht mit einem Dringlichkeitsgesetz beschließen - gezwungen werden kann sie von den Euro-Partnerländern nicht.

    ZAHLUNGSUNFÄHIGKEIT: Ob ein Staat pleite ist, kann eigentlich nur eine Regierung selbst bestimmen. Aber wenn Ratingagenturen einen sogenannten Credit Event feststellen, gilt das Land am Markt als bankrott. Dazu müsse es aber selbst dann noch nicht kommen, wenn Athen seine beim Internationalen Währungsfonds (IWF) fällige Rate in Höhe von 1,5 Milliarden Euro am 30. Juni nicht begleicht, meint ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski. Denn dabei gehe es nicht um Marktpapiere. Entscheidend sei nicht der Markt, heißt es hingegen in Euro-Kreisen: Zahlt Athen nicht an den IWF zurück, müsste die Europäische Zentralbank (EZB) den Tropf für das griechische Finanzsystem zudrehen. Die Banken müssten praktisch über Nacht abgewickelt werden.

    GREXIT: Eine Pleite Athens hätte nicht automatisch das Euro-Aus für Griechenland - also den Grexit - zur Folge. Tatsächlich ist ein Rauswurf aus dem Euro-Club durch die übrigen Mitglieder nur möglich, wenn die griechische Regierung am Ende selbst zustimmt. Rechtlich gesehen müsste Athen auch aus der EU austreten und sich dann um eine Wiederaufnahme bewerben. 70 Prozent der Griechen wollen den Euro aber behalten. Bei einem Verbleib im Euro ohne weiteren finanziellen Beistand von EZB und Euro-Ländern trocknen Banken und Wirtschaft aber aus. Die Regierung wäre also zum Grexit und der Rückkehr zur Drachme gezwungen. Eine chaotische Übergangsphase von mindestens einem halben Jahr wäre die Folge, schätzten Ökonomen.

    PARALLELWÄHRUNG: Eine Art Mittelweg zwischen Euro und Grexit wäre die Einführung einer Parallelwährung: Weil dem Staat Barmittel fehlen, zahlt er Beamte und Rentner zumindest zum Teil mit Schuldscheinen aus. Um überhaupt noch Geschäfte zu machen, würden Händler und Dienstleister die Schuldscheine als Zahlungsmittel akzeptieren. Wegen des Risikos wären die Schuldscheine allerdings weniger Wert als der Euro. Die Schuldscheine werden in der Finanzwelt »IOU» genannt, nach dem Englischen »I Owe You» (Ich schulde Dir). Kalifornien griff im Sommer 2009 erfolgreich auf das Hilfsmittel zurück, um eine Pleitephase zu überbrücken.

    Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) will sich noch am Montagvormittag in einer Telefonschalte mit der Lage in Griechenland nach der dortigen Volksabstimmung befassen. Das verlautete aus Notenbankkreisen. Die meisten Beobachter rechnen damit, dass die EZB die Notkredite für Griechenlands Banken aufrechterhalten wird, solange auf politischer Ebene weiter verhandelt wird. Für diesen Dienstag ist ein Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der 19 Euroländer in Brüssel angesetzt.

    9.39 Uhr: Dax verliert nach griechischem Nein - Aber keine Panik

    Das klare Nein der Griechen zu den Sparvorgaben der Gläubiger hat deutschen Aktien zum Wochenauftakt Verluste eingebrockt. Das Minus fiel aber geringer aus als zunächst erwartet. Der Rücktritt des griechischen Finanzministers Gianis Varoufakis wurde von Börsianern als Stütze für den Markt gesehen. Der Dax sackte in den ersten Handelsminuten am Montag um 1,64 Prozent auf 10 877,47 Punkte ab. Vorbörslich war er zeitweise noch mehr als 3 Prozent unter dem Freitagsschluss taxiert worden. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex bereits 3,78 Prozent an Wert eingebüßt. Der MDax der mittelgroßen Werte fiel am Montag um 1,15 Prozent auf 19 646,63 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax sank um 1,00 Prozent auf 1640,40 Punkte.

    8.54 Uhr: Michelbach (CSU) gegen weitere Griechenland-Hilfen

    Nach dem klaren Nein der Griechen im Referendum über die Forderungen der internationalen Gläubiger hat sich der Obmann der Unions-Fraktion im Bundestags-Finanzausschuss, Hans Michelbach (CSU), gegen weitere Hilfen für das Land ausgesprochen. "Griechenland kann nicht um jeden Preis in der Eurozone gehalten werden", sagte Michelbach am Montag auf Radioeins des RBB. "Wir sollten alles tun, um jetzt keine faulen Kompromisse einzugehen."

    8.22 Uhr: Varoufakis will Tsipras weiter unterstützen

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    Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis begründet seinen Rücktritt damit, dass dieser möglicherweise helfen könne, eine Vereinbarung mit den Geldgebern zu erreichen. "Aus diesem Grund verlasse ich das Finanzministerium heute", erklärte Varoufakis. Er sei aus Kreisen der Eurogruppe darauf hingewiesen worden, dass es eine "gewisse Präferenz" gebe, dass er bei den Beratungen der Eurogruppe nicht mehr zugegen sei, schrieb Varoufakis in seinem Blog. "Wir von der Linken verstehen etwas davon, kollektiv zu handeln, ohne sich um Amtsprivilegien zu kümmern." Und weiter: "Ich werde Ministerpräsident (Alexis) Tsipras, den neuen Finanzminister und unsere Regierung voll unterstützen."  

    7.55 Uhr: Ölpreise sinken nach griechischem Nein

    Die Ölpreise sind am Montag nach dem "Nein" zu den Spar- und Reformvorschlägen der Gläubiger im griechischen Referendum gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete am Morgen 59,54 US-Dollar. Das waren 78 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel noch deutlich stärker um 2,15 Dollar auf 54,78 Dollar.

    7.41 Uhr: Griechischer Finanzminister Varoufakis kündigt Rücktritt an

    Griechenlands Finanzminister hat im Internet seinen Rücktritt angekündigt. "Minister no more!" schrieb er auf seiner Seite.

    7.25 Uhr: Griechenlands Nein belastet Finanzmärkte am Morgen

    Das klare Nein der Griechen zu den Sparvorgaben der Gläubiger hat die internationalen Finanzmärkte am Montagmorgen belastet. Allerdings hielten sich die Kursverluste zunächst in Grenzen. Der Kurs des Euro gab in den ersten Handelsstunden der Woche nur leicht nach. Auch an den europäischen Aktienmärkten dürfte es nach unten gehen, wobei aber keine drastischen Abschläge erwartet werden. So deuten zum Beispiel erste Indikationen beim Dax auf ein Minus von knapp 3 Prozent hin. Das wäre deutlich weniger, als der Einbruch zu Beginn der vorigen Woche, nachdem die Verhandlungen der Griechen mit den Geldgebern ergebnislos abgebrochen worden waren.

    3.15 Uhr: Tspiras fordert Zugeständnisse

    Der griechische Ministerpräsident Alexis Tspiras fordert nach dem Erfolg seines Referendums Zugeständnisse der internationalen Geldgeber. Sein Land sei weiter zu Reformen bereit, dringend notwendig seien aber Investitionen sowie die Umstrukturierung der Schulden, sagte Tsipras in einer Fernsehansprache. An seine Landsleute gewandt betonte Tsipras: "Das Mandat, das Sie mir erteilt haben, ruft nicht nach einem Bruch mit Europa, sondern verleiht mir eine größere Verhandlungsmacht."

    2.22 Uhr: Schulz zweifelt schnelle Bankenöffnung in Griechenland an

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    EU-Parlamentspräsident Martin Schulz glaubt nicht daran, dass die Banken in Griechenland nach dem "Nein" beim Referendum schon heute wieder öffnen werden. Das Versprechen des griechischen Finanzministers Gianis Varoufakis, dass die Banken öffnen werden und das Geld von morgen oder Dienstag an verfügbar sein wird, scheine sehr schwierig und gefährlich zu sein, sagte Schulz in Brüssel. Auch die Aussage von Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras, dass sich mit einem "Nein" zu den Sparvorgaben die Situation der griechischen Bevölkerung verbessern werde, zweifelt Schulz an.

    0.28 Uhr: Dijsselbloem enttäuscht über Nein der Griechen in Referendum

     Der Chef der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem, hat auf das deutliche Nein der Griechen im Referendum über die Forderungen der internationalen Gläubiger besorgt reagiert. "Dieses Ergebnis ist sehr bedauerlich für die Zukunft Griechenlands", erklärte der niederländische Finanzminister am Sonntagabend. Für eine Erholung der griechischen Wirtschaft seien "schwierige Maßnahmen und Reformen unvermeidbar". "Wir werden nicht die Initiativen der griechischen Behörden abwarten", fügte Dijsselbloem hinzu.

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