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Kommentar: Was die G7 beschließen, wird Putin nicht zum Einlenken bewegen

Kommentar

Was die G7 beschließen, wird Putin nicht zum Einlenken bewegen

Rudi Wais
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    Die Staatschefs stellen sich für das Gruppenfoto während des G7-Gipfels auf Schloss Elmau auf.
    Die Staatschefs stellen sich für das Gruppenfoto während des G7-Gipfels auf Schloss Elmau auf. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Im Bemühen, Wladimir Putin seine Grenzen aufzuzeigen, balancieren die Länder der G7 auf einem schmalen Grat. Sechs Sanktionspakete haben den russischen Präsidenten bisher nicht bremsen können – umso genauer wollen die nächsten Strafmaßnahmen nun überlegt sein. Nicht nur in Deutschland fragen sich immer mehr Menschen, ob es so klug ist, die eigene Volkswirtschaft an die Wand zu fahren, um einem anderen Land zu helfen. Koste es, was es wolle. Noch hat Olaf Scholz für seine Politik der kalkulierten Sanktionen zwar genügend Rückhalt, mit jedem zusätzlichen Inflationszehntel, mit jeder weiteren Erhöhung der Gaspreise, jedem weiteren Habeck‘schen Durchhalteappel aber schwindet dieser Rückhalt.

    Die G20 könnten größeren Einfluss auf Russland haben

    Ein Gold-Embargo oder staatlich festzulegende Höchstpreise für russisches Öl werden Putin ebenfalls nicht zum Einlenken zwingen – zumindest dann nicht, wenn die Länder der Siebenergruppe weiter nach dem bislang geübten Muster verfahren, bei dem sie mit gutem Beispiel vorangehen und darauf vertrauen, dass andere Länder schon mitziehen werden. Zu groß sind die Möglichkeiten für Putin noch immer, seine Rohstoffe auf anderen Kanälen und in andere Märkte zu verkaufen. Investoren aus der Schweiz, das nur als Beispiel, haben gerade erst Gold im Wert von fast 200 Millionen Dollar in Russland gekauft.

    Mögen die Kampfansagen und die Solidaritätsadressen aus Elmau noch so konsequent und vielversprechend klingen: Wenn überhaupt, dann hat im Moment die Gruppe der G20 Einfluss auf Putin, das sind die 19 größten Industrie- und Schwellenländer und die EU. Ihr Gipfel im Herbst auf Bali kann vermutlich mehr bewirken als der gegenwärtige in Elmau.

    Alle Nachrichten zum Verlauf des Krieges können Sie stets in unserem Liveticker nachlesen.

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