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Diese CDU-Leute könnten bald Minister unter Friedrich Merz sein

Personalspekulation

Wer wird was in einem Kabinett Merz?

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    CDU-Chef Friedrich Merz muss nun schneller als geplant sein Team zusammenstellen.
    CDU-Chef Friedrich Merz muss nun schneller als geplant sein Team zusammenstellen. Foto: Anna Ross, dpa

    Wenn es schnell gehen muss, dann greift der Mensch gerne auf eingespielte Routinen zurück. Ob es auch Friedrich Merz so geht? Der Kanzler in spe muss viel früher als erwartet sein Schattenkabinett zusammenstellen. Da liegt es nahe, auf bekannte Köpfe zurückzugreifen. Kein Zufall also, dass es in den Talkshows derzeit nur so wimmelt von früheren Unions-Schwergewichten, die auf eine Anschlussverwendung hoffen. Wer könnte was werden unter Merz? Und wer geht am Ende leer aus?

    Merz weiß, dass er nicht nur auf seine „eigenen“ Leute setzen darf

    Personalspekulationen sind für Parteichefs ein Graus. Die Nerven liegen blank, interner Zwist ist immer nur eine Schlagzeile entfernt. Es entstehen offene Rechnungen, die oft erst Jahre später beglichen werden. Hinzu kommt: Merz hat keine Erfahrung mit solchen Dingen. Doch nach zwei gescheiterten Anläufen auf das Amt des Parteichefs hat der Sauerländer zumindest gelernt, dass er nicht nur auf seine „eigenen“ Leute in der CDU setzen darf, wenn er Erfolg haben will.

    Und so könnte ausgerechnet einer seiner früheren Rivalen auf die große Bühne zurückkehren: Armin Laschet. Dem gescheiterten Kanzlerkandidaten, der heute sein Leben als Hinterbänkler im Bundestag fristet, werden in Berlin seit langem Ambitionen auf ein Comeback in der ersten Reihe nachgesagt. Der Herzens-Europäer bringt sich regelmäßig in außenpolitische Debatten ein, zeigt klare Kante gegen rechtsextreme Krakeeler und appelliert an den Zusammenhalt der Gesellschaft. Ein gutes Profil für das Amt des Bundespräsidenten, munkeln manche. Doch der Weg könnte ihm - schon wieder - von Markus Söder versperrt werden. Der CSU-Chef, so wird spekuliert, hätte lieber seine Parteifreundin Ilse Aigner als erste Frau im Schloss Bellevue.

    Laschet, Röttgen, Spahn - drei Männer, ein gemeinsames Problem

    Dass Laschets auffallende Loyalität zu Merz stattdessen mit einem Platz im Kabinett honoriert wird, könnte an einem anderen Grund scheitern. Auch Jens Spahn, der zuletzt demonstrativ den rechten Flügel der CDU beackert und sogar Sympathien für politische Positionen von Donald Trump geäußert hat, lauert auf eine zweite Chance. Norbert Röttgen ist seit Jahren das außenpolitische Gesicht der Union. Serap Güler wiederum hat sich als Expertin für Migration und Integration profiliert und steht für den liberalen Teil der Partei. Doch alle vier stammen - wie der Kanzlerkandidat selbst und sein Generalsekretär Carsten Linnemann, der einen Spitzenposten sicher haben dürfte - aus demselben Bundesland: Nordrhein-Westfalen. Merz muss aber alle Landesverbände im Blick haben.

    Die Kabinettsbesetzung soll beispielsweise auch ein Signal nach Baden-Württemberg senden, wo die CDU den Grünen 2026 das Amt des Ministerpräsidenten wieder abnehmen will. Der enge Merz-Vertraute Torsten Frei, derzeit Parlamentarischer Geschäftsführer der Bundestagsfraktion, und Klimaexperte Andreas Jung dürften die besten Chancen haben, in einer unionsgeführten Regierung wichtige Rollen zu spielen. Um die Liberalen in der CDU einzubinden und etwas für die Parität zu tun, könnte Merz außerdem Karin Prien, Bildungsministerin im schwarz-grün regierten Schleswig-Holstein, ins Boot holen. Die beiden sind inhaltlich oft hart aufeinandergeprallt, gerade deshalb würde er damit ein Zeichen setzen.

    Dobrindt bekommt einen Blankoschein, aber will er wirklich Minister werden?

    Was mögliche Ministerinnen und Minister der CSU angeht, liegt das Vorschlagsrecht in München. Und dort scheint nur einer klar gesetzt zu sein: Landesgruppenchef Alexander Dobrindt wird von Parteichef Söder einen Blankoschein bekommen. Er hätte damit den ersten Zugriff auf einen Posten im Kabinett. Nach seiner eher unglücklichen Zeit als Verkehrsminister ist es aber durchaus denkbar, dass Dobrindt lieber seinen Job als Anführer der CSU-Bundestagsabgeordneten behält, der ihm wie auf den Leib geschneidert scheint.

    Für das Amt des Bundesgesundheitsministers wird immer wieder Klaus Holetschek gehandelt. Der CSU-Fraktionschef im Landtag hatte sich als bayerischer Gesundheitsminister in den Corona-Jahren bundesweit profiliert. Nicht ausgeschlossen, dass er für dieses Amt nach Berlin wechseln würde. Nur: Nach Informationen unserer Redaktion will Söder eigentlich keine bayerischen Spitzenkräfte in die Hauptstadt „exportieren“. Andererseits hat er beim Parteitag in Augsburg schon mal Ansprüche der CSU auf das Bundeslandwirtschaftsministerium angemeldet. Durchaus denkbar, dass er die bayerische Ministerin Michaela Kaniber dafür im Kopf hat. Zumal sich in der Landesgruppe, abgesehen von Dobrindt, kaum jemand als ministrabel aufdrängt.

    Das könnte am Ende Dorothee Bär nutzen, die unter Angela Merkel bereits Staatsministerin war. Wenn es schnell gehen muss, greift der Mensch eben gerne auf eingespielte Routinen zurück. Vielleicht gilt das ja auch für Markus Söder.

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    8 Kommentare
    Wolfgang Leonhard

    Jens Spahn, Alexander Dobrindt und Frau Bär sind bekanntlich Top-Performer. Geld ist ja nun bald auch wieder da, wenn der Geldhahn aufgedreht wird. Deutschland geht goldenen Zeiten entgegen.

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    Günter Köhler

    Ja, da kommt große Freude auf :-))

    Wolfgang Schwank

    Eigentlich bin ich von Herrn Stifter anderes gewohnr, Das Spekulieren über mögliche Karrieren, über Kabinettsposten, etc. mag ja ein schönes Spielchen sein, gehört aber doch eher in andere, der Wahrheit und Wirklichkeit nicht so sehr verpflichteten Blättern. Wo Herr Holetschek als Bundesgesundheitsminister gehandelt wird, weiss höchstens der Auto und günstigstenfalls in Bayrisch-Schwaben die dort allein meinungsmachenden Zeitung. Und übrigens wird am 23. Februar zunächst der sog. Souverän sprechen, mal sehen wer die Nase vorn hat und wer dann eine Mehrheit per Koalition zusammenbringt. Dann erst wird es spannend, wie sich die dazu Berufenen in Stellung bringen.

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    Peter Zimmermann

    Tja, das mit dem Bärenfell ist nicht immer so ganz leicht.

    Wolfgang Boeldt

    Gut - es sind wohl die ersten Gedanken zu einem Schattenkabinet. Zitat: "Für das Amt des Bundesgesundheitsministers wird immer wieder Klaus Holetschek gehandelt. Der CSU-Fraktionschef im Landtag hatte sich als bayerischer Gesundheitsminister in den Corona-Jahren bundesweit profiliert." Da dürft der Kommentator mit seiner Meinung wohl sehr einsam sein - es sei denn er versteht unter profiliert die "Wegsperr-Methode"

    Harry Vogt

    Ich kann mich dem Kommentar von Herrn Schwank hier weiter oben nur anschließen. Spontan dachte ich beim Lesen der Überschrift: Ja, ist denn schon Weihn... ähh - der 28. Februar? Bitte sprachlich etwas korrekter. Wie wäre es mit: Wer könnte evtl. was in einem vielleicht zu Stande kommenden Kabinett Merz werden? Das würde dem doch noch in der Zukunft liegenden und vor allem von uns aller Wahlentscheidung abhängenden Ereignis und der allgemeinen journalistischen Sorgfalts- und Neutralitätspflicht entsprechend gerecht werden.

    Maria Reichenauer

    Personalspekulationen sind nicht nur für Parteichefs ein Graus, sondern auch für den Leser. Will die AZ jetzt schon das Bärenfell verteilen, wo man noch gar nicht weiß, wie der Bär aussehen wird? Mir ist es ziemlich egal, wen Merz präsentieren wird, meine Freunde werden nicht dabei sein. Und wen Söder ins Rennen schickt – noch schlimmer. Da ist das Gruselkabinett schon perfekt. Also bitte, verschont uns mit unsinnigen Spekulationen. Man muss doch nichts schreiben, nur dass was geschrieben ist.

    Franz Wildegger

    Man sollte schon zuerst mal abwarten auf wieviel Prozent Wählerstimmen die einzelnen Parteien kommen, denn das ist zum Einen entscheidend ob es zu einer Zweier-Koalition reicht, oder ob man wie in der Ampel, welch ein Graus, Drei Parteien dazu benötigt. Übrigens mit den Drei genannten Namen, habe ich persönlich etwas Bauchschmerzen, nicht jedoch mit dem Namen Holetschek, Nein, wenn ich da an Karl Lauterbach denke!

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