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Die K-Frage in der Union: Merz in Söders Revier – und über allem die K-Frage

Die K-Frage in der Union

Merz in Söders Revier – und über allem die K-Frage

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    Demonstrieren Einigkeit: Markus Söder und Friedrich Merz. Am Ende aber kann nur einer von beiden Kandidat werden.
    Demonstrieren Einigkeit: Markus Söder und Friedrich Merz. Am Ende aber kann nur einer von beiden Kandidat werden. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Es soll keiner glauben, dass er sich mit 70 Jahren zu alt fühlt für das Amt des Bundeskanzlers. Der Vater wurde zu Beginn des Jahres 100, die Mutter ist 96. An den Genen soll es also nicht liegen, wenn Joachim-Friedrich Martin Josef Merz im Spätsommer dieses Jahres nicht zum Kanzlerkandidaten der Union ausgerufen würde. Eher an anderen Dingen.

    Geht alles seinen normalen Gang, wäre Merz als Partei- und Fraktionschef der in Umfragen führenden CDU die erste Wahl, um Kanzler Olaf Scholz (SPD) herauszufordern. Aber ist der Favorit auch der richtige Mann? Gegen diese Zweifel muss der 69-Jährige aus dem Sauerland ankämpfen. In Umfragen schneiden die parteiinternen Konkurrenten Hendrik Wüst und Markus Söder weitaus besser ab. Erst vor wenigen Tagen hat Bernhard Vogel, einst für die CDU in zwei verschiedenen Bundesländern Ministerpräsident, an der Eignung von Merz gezweifelt.

    Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst kommt auch für CDU-Kanzlerkandidatur in Frage.
    Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst kommt auch für CDU-Kanzlerkandidatur in Frage. Foto: Oliver Berg, dpa

    CDU-Chef Merz muss sich gegen Wüst und Söder behaupten

    Also doch eher Wüst, der gerade durch die USA tourt, oder Söder? Der Franke, der sich schon 2021 kurzzeitig als Bundeskanzler-Kandidat der Union wähnte, beteuert zwar standhaft, sein Platz sei in Bayern. Aber viele, die ihm politisch nahestehen, sagen: Sollte Söder eine zweite Chance sehen, wird er sie ergreifen. Das erste Opfer wäre Merz. Der CDU-Chef, dieser Tage viel in Bayern unterwegs, kennt das. Schon einmal kosteten ihn die politischen Ambitionen eines CSU-Ministerpräsidenten die Karriere.

    Als Angela Merkel Edmund Stoiber den Vortritt ließ, war der damalige CDU-Fraktionschef Merz eines der ersten Opfer und kehrte schließlich der Politik den Rücken. Die Geschichte seines Auf-, Aus- und Wiedereinstiegs in die Politik wurde gerade im ZDF zu bester Sendezeit in einem 45-minütigen Porträt erzählt. Darin wurde klar: Der 1,97 Meter große Sauerländer, dessen Aussagen oft polarisieren ("kleine Paschas") und der drei Anläufe brauchte, um an die CDU-Spitze zu kommen, sieht sich längst nicht am Ende des Weges – und dessen Ziel ist klar. 

    Mit der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel war sich Merz nicht immer einig.
    Mit der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel war sich Merz nicht immer einig. Foto: Markus Schreiber, dpa (Archivbild)

    Merz und CSU-Chef Söder geben sich demonstrativ einig

    Damit es Merz nicht aus der Kurve trägt, hält er sich an den mit Söder verabredeten Fahrplan: Erst im Spätsommer dieses Jahres würden CDU und CSU gemeinsam entscheiden, wer die Union dann 2025 in den Bundestagswahlkampf führen soll. Diese Abmachung soll sicherstellen, dass diesmal keine unionsinterne Rivalität die eigene Kampagne behindert. 

    Seit Monaten demonstrieren Merz und Söder also Einigkeit – neulich allerdings konnte sich der CDU-Chef einen Lacherfolg auf Kosten des Kollegen aus Bayern nicht verkneifen. Er spöttelte auf einem Empfang der Jungen Union mittels eines Ostereis mit Söder-Konterfei über den Ministerpräsidenten, der kurzfristig abgesagt hatte: „Markus Söder ist zwar heute Abend physisch im Landtag, aber als Ei heute Abend bei uns.“ Es war auch eine Anspielung auf eine Aktion des bayerischen Ministerpräsidenten, der zuvor via soziale Netzwerke ein nahezu baugleiches Schokoladenei verlost hatte. 

    Bei einem Hintergrundgespräch mit Journalisten in München, aus dem nur eingeschränkt zitiert werden darf, zeigte sich Merz dagegen ernsthafter. Söder erwähnte er kaum. Wüst gar nicht. Der CDU-Chef grenzte sich und seine Partei klar von der AfD ab, bescheinigte Deutschland Reformbedarf und machte klar, dass sich die Prioritäten in der Politik durch den Überfall Russlands auf die Ukraine verschoben hätten. „Jetzt geht es zuerst um Freiheit, Sicherheit und Wohlstand. Deutschland muss gemeinsam mit Frankreich bereit sein, eine Führungsrolle in Europa zu übernehmen.“

    Welche Rolle er dabei spielen soll? Friedrich Merz, aktuell 69 Jahre alt und viel unterwegs in eigener Sache, hätte da schon eine Idee. 

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