Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat seine Nato-Amtskolleginnen und -kollegen erneut dazu aufgerufen, die Ukraine mit Flugabwehrsystemen zu unterstützen. "Wenn Deutschland drei zur Verfügung stellen kann, was immerhin ein Viertel unserer Gesamtkapazitäten dieses Systems bedeutet, dann werden andere sicherlich auch noch eins abgeben können", sagte er am Rande eines Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel mit Blick auf Patriot-Flugabwehrsysteme. In Deutschland gebe es keinen Spielraum für die Bereitstellung von mehr als dieser drei Systeme, sagte er weiter.
An andere Nato-Länder gerichtet meinte Pistorius, es müssten ja nicht unbedingt Patriot-Systeme sein. Jedes System helfe, den Luftraum und damit die Sicherheit in der Ukraine zu schützen und zu verteidigen.
Das Patriot-Flugabwehrraketensystem zählt zu den modernsten der Welt. Mit ihm können feindliche Flugzeuge, ballistische Raketen und Marschflugkörper bekämpft werden.
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach in Brüssel davon, dass hart daran gearbeitet werde, sicherzustellen, dass die Verbündeten mehr Flugabwehr und diese so schnell wie möglich an die Ukraine lieferten. "Und ich erwarte, dass die Verbündeten in den kommenden Tagen und Wochen entsprechende Ankündigungen machen werden."
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mahnt seit längerem, dass mindestens sieben weitere Patriot-Systeme nötig seien, um die ukrainischen Städte und Ballungsräume zu schützen. Deutschland lieferte der Ukraine bisher zwei Patriot-Systeme samt zugehörigen Raketen. Eine dritte Einheit, an der derzeit ukrainische Soldaten ausgebildet werden, ist der Ukraine versprochen und soll demnächst geliefert werden.
(dpa)