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Berlin: Experten sehen Anzeichen für Ende der Pandemie

Berlin

Experten sehen Anzeichen für Ende der Pandemie

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    Baden-Württemberg lockert die Maskenpflicht in Pflegeheimen und Einrichtungen der Behindertenhilfe.
    Baden-Württemberg lockert die Maskenpflicht in Pflegeheimen und Einrichtungen der Behindertenhilfe. Foto: Marijan Murat, dpa (Symbolbild)

    Noch zeigt sich der Herbst fast von spätsommerlicher Seite, die wirkliche Hochsaison der Erkältungskrankheiten steht erst bevor. Dennoch sind immer mehr Fachleute optimistisch, dass der Ausnahmezustand der Corona-Pandemie ein Ende finden könnte, auch wenn Deutschland eine Winterwelle des Virus droht. Vor allem geht es um die Definitionsfrage, ob man dann bei Corona noch von einer Pandemie sprechen kann. Das heißt, einer starken

    Die Frage sei vielleicht mehr von psychologischer als von wissenschaftlicher Bedeutung, sagt der Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens. Aber der Experte hält Corona inzwischen nur noch für eine endemische Virusinfektion. Ein Großteil der Bevölkerung habe entweder die Infektion durchgemacht, sei geimpft oder beides, sagte er dem Bayerischen Rundfunk. Corona, so betont er allerdings, „wird uns erhalten bleiben über die Generationen“.

    Stiko-Chef Thomas Mertens: Aufgabe werde es bleiben, diejenigen zu schützen, die ein Risiko hätten zu erkranken, durch Impfen oder auch das Tragen von Masken.
    Stiko-Chef Thomas Mertens: Aufgabe werde es bleiben, diejenigen zu schützen, die ein Risiko hätten zu erkranken, durch Impfen oder auch das Tragen von Masken. Foto: David Young, dpa

    WHO spricht bei Corona noch von einer Pandemie

    Mertens erklärte, eine Pandemie sei dadurch definiert, dass ein weltweit unbekannter Erreger, mit dem die Menschen keine immunologische Erfahrung hätten, in die Population einbreche. Diese Situation sieht er nicht mehr gegeben. „Zu der Definition der Pandemie gehört nicht die Erkrankungsschwere“, sagte Mertens. Als endemisch gelte eine Krankheit, wenn sie in einer Region mit relativ konstanter Erkrankungszahl dauerhaft auftrete, wie etwa die Grippe.

    Mertens betonte aber, es werde Aufgabe bleiben, diejenigen zu schützen, die ein Risiko hätten zu erkranken, durch Impfen oder auch das Tragen von Masken.

    Die Weltgesundheitsorganisation hatte kürzlich noch einmal bekräftigt, dass man sich bei Corona weiterhin in einer pandemischen Lage befinde. Doch immer mehr Länder versuchen zur Normalität zurückzukehren. Italiens neue Regierung kündigte an, dass bald die letzten noch verbliebenen Corona-Maßnahmen aufgehoben werden könnten. Der neue parteilose Gesundheitsminister Orazio Schillaci will demnach Beschäftigte im Klinik- und Sanitätswesen, die sich nicht impfen lassen und deshalb noch suspendiert sind, wieder zur Arbeit kommen lassen. Auch will er nur noch einmal die Woche Zahlen über das Infektionsgeschehen veröffentlichen. Vor wenigen Wochen hatte die alte Regierung in Rom bereits die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen oder Zügen abgeschafft.

    Baden-Württemberg schafft Maskenpflicht für Bewohner von Pflegeheimen ab

    Auch in Deutschland erhält die Debatte um Lockerungen neue Nahrung: Als erstes Bundesland kippt Baden-Württemberg die Maskenpflicht für Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen. Der grüne Gesundheitsminister Manne Lucha erklärte, die Heime sowie die Einrichtungen der Behindertenhilfe könnten ab sofort selbst entscheiden, ob sie an der Maskenpflicht in Gemeinschaftsräumen zum Schutz gegen das Coronavirus festhalten wollen. Es sei wichtig, soziale Kontakte zu ermöglichen. Die Beschäftigten müssen dagegen weiterhin eine FFP2-Maske tragen, stellte der Minister allerdings klar. (mit dpa)

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