Von den möglichen Kanzlerkandidaten der Union kann Friedrich Merz derzeit auf den größten Rückhalt in der Bevölkerung zählen. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur wünschen sich 13 Prozent, dass der 64-Jährige CDU-Politiker bei der nächsten Bundestagswahl für die Nachfolge von Kanzlerin Angela Merkel antritt. Dahinter liegt CSU-Chef Markus Söder mit 8 Prozent. Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer liegt mit 5,2 Prozent nur auf Platz 3, ganz knapp vor dem nordrhein-westfälischen Regierungschef Armin Laschet mit 5,0 Prozent und Gesundheitsminister Jens Spahn mit 4,7. Der größte Teil der Befragten (59 Prozent) befürwortete keinen der fünf potenziellen Kanzlerkandidaten oder machte keine Angaben.
Auch bei den Unions-Wählern gibt es eine deutliche Präferenz für Merz. 23 Prozent sprachen sich für den ehemaligen Fraktionschef der CDU/CSU im Bundestag aus, 14 Prozent für Söder und nur 10 Prozent für Kramp-Karrenbauer. Dahinter liegen Laschet (7 Prozent) und Spahn (6 Prozent). Merz war Kramp-Karrenbauer bei der Parteivorsitzendenwahl vor einem Jahr knapp unterlegen. Die CDU-Chefin hat für die Klärung der K-Frage nun die beste Ausgangsposition.
Soll die SPD einen Kanzler-Kandidaten aufstellen?
Nur jeder Dritte (32 Prozent) meint, dass die SPD bei der nächsten Bundestagswahl noch einen Kanzlerkandidaten aufstellen sollte. 39 Prozent sagen dagegen, die in den Umfragen weit unter 20 Prozent abgestürzte Partei sollte darauf verzichten. Die Wähler der SPD wollen allerdings mehrheitlich weiterhin einen Kanzlerkandidaten. 56 Prozent sind dafür, 28 Prozent dagegen.
Auch bei den Anhängern der Grünen (52 Prozent) und der Linken (48 Prozent) ist der Wunsch nach einem SPD-Kanzlerkandidaten verhältnismäßig groß. In einer Koalition dieser beiden Parteien mit der SPD ist ein sozialdemokratischer Kanzler derzeit noch am ehesten vorstellbar. Allerdings liegen im Moment die Grünen in den Umfragen klar vor der SPD. (dpa)
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