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Umfrage: AKK polarisiert

Umfrage

AKK polarisiert

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    Zum Sektkorkenknallen hat die Union zum Jahrestag der Großen Koalition keinen Anlass. Nicht nur, dass die eigenen Umfragewerte bei der 30-Prozent-Marke kleben, auch die Hoffnungsträgerin schwächelt: Annegret Kramp-Karrenbauer wird in einer aktuellen Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen nicht nur die Eignung als Kanzlerin abgesprochen. Sie hat auch die deutlichsten Einbußen bei der Bewertung der zehn wichtigsten und beliebtesten Politiker im März. An der Spitze liegt weiterhin Wolfgang Schäuble, danach folgen Angela Merkel, Robert Habeck und Olaf Scholz.

    „In den letzten Tagen und Wochen hat Annegret Kramp-Karrenbauer polarisiert, vor allem bei den Anhängern anderer Parteien wird ihre Zustimmung zurückgegangen sein“, sagt Thorsten Faas, Politikwissenschaftler an der FU Berlin. „Was man an der deutlichen Veränderung merkt: Ihr Bild ist weniger stark verankert als das Merkels.“ Daher würden ihre Werte stärker auf kritische Medienberichte reagieren. Gemeinsam mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder hat sie der Union einen ruhigeren Kurs verordnet. Doch dies bedeutet zugleich, dass AKK außerhalb politisch interessierter Zirkel nur als Schattenriss wahrgenommen wird. Wofür sie steht, worin sie sich von Angela Merkel unterscheidet – das bleibt schwammig. Dies zu ändern, ist mühsam. „Ein vorzeitiger Wechsel im Kanzleramt ist derzeit wenig wahrscheinlich“, sagt Faas. „Also kann sich AKK nur in Arbeitsteilung mit Angela Merkel profilieren.“ Das biete Chancen, weil sie freier agieren kann. Aber eben auch Risiken, weil sich Widersprüche öffentlich sezieren lassen.

    Auch ihr Wirken an der Parteispitze ist keineswegs unumstritten. Kramp-Karrenbauer trauen 41 Prozent zu, dass sie ihre Partei erfolgreich in die Zukunft führt, 44 Prozent sehen das skeptisch. In den eigenen Reihen trauen ihr 60 Prozent einen Erfolgskurs zu, 31 Prozent haben Zweifel daran. (huf)

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