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Trauerfeier in Berlin: Richard von Weizsäcker - Abschied von einem "großen Deutschen"

Trauerfeier in Berlin

Richard von Weizsäcker - Abschied von einem "großen Deutschen"

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    Bundespräsident Joachim Gauck verneigt sich im Berliner Dom sich vor dem Sarg von Richard von Weizsäcker.
    Bundespräsident Joachim Gauck verneigt sich im Berliner Dom sich vor dem Sarg von Richard von Weizsäcker. Foto: Markus Schreiber (dpa)

    Mit einem Gottesdienst im Berliner Dom haben die Trauerfeierlichkeiten für den früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker begonnen.

    Bei einem Staatsakt gegen Mittag wollten Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und die frühere Bundestags-Vizepräsidentin Antje Vollmer (Grüne) das Lebenswerk des früheren Staatsoberhaupts würdigen.

    Ehefrau Marianne und Bundeskanzlerin Angela Merkel nehmen teil

    Unter den etwa 1400 Gästen waren auch Weizsäckers Ehefrau Marianne, Kanzlerin Angela Merkel und andere Kabinettsmitglieder. Im Anschluss war ein militärisches Abschiedszeremoniell vor dem Dom geplant.

    Bundespräsident Joachim Gauck hat die Rolle des früheren Staatsoberhaupts für die Aussöhnung Deutschlands mit der Welt und die Wiedervereinigung hervorgehoben. Gauck nannte den am 31. Januar im Alter von 94 Jahren gestorbenen Weizsäcker bei einem Staatsakt im Berliner Dom am Mittwoch einen großen Deutschen und einen herausragenden Bundespräsidenten.

    "Wie nur wenige stand er für unser Land - und wie nur wenige hat er für unser Land weltweit Achtung und Sympathie erworben", ergänzte er.

    Gauck: "Weizsäcker hat sich um sein Vaterland verdient gemacht"

    Als bedeutendste Rede Weizsäckers ist dessen Ansprache vom 8. Mai 1985 zum 40. Jahrestag des Kriegsendes in Erinnerung. Damals nannte Weizsäcker die Kapitulation Deutschlands einen "Tag der Befreiung".

    Mit diesen Worten habe sich Weizsäcker "um sein Vaterland verdient gemacht", sagte Gauck. "Nicht weil er gesagt hätte, was damals niemand gewusst hat. Er hat vielmehr das gesagt, was 1985 alle wissen mussten, was aber auch 1985 noch immer nicht alle wissen wollten."

    Gauck würdigte seinen Vorgänger als Integrationsfigur für die Deutschen in Ost und West, der Maßstäbe für das Amt gesetzt habe. "Wir verneigen uns vor Richard von Weizsäcker, einem großen Bundespräsidenten, der, als es an ihm war, das Richtige sagte und das Richtige tat." Er habe mit moralisch begründetem und glaubwürdigem Handeln "tiefe Spuren in der Geschichte unseres Landes hinterlassen".

    Weizsäcker war am 31. Januar im Alter von 94 Jahren gestorben. Er war zwischen 1981 und 1984 Regierender Bürgermeister von Westberlin und von 1984 bis 1994 Bundespräsident. In seine Amtszeit fielen der Mauerfall und die deutsche Wiedervereinigung. dpa

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