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Thilo Sarrazin: Scharfe Kritik aus der Politik für neues Sarrazin-Buch

Thilo Sarrazin

Scharfe Kritik aus der Politik für neues Sarrazin-Buch

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    Ist noch vor dem Erscheinen seines neuen Buches heftig in die Kritik geraten: Ex-Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin.
    Ist noch vor dem Erscheinen seines neuen Buches heftig in die Kritik geraten: Ex-Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin. Foto: dpa/Archiv

    Sprüche von Thilo Sarrazin

    "Jeder, der bei uns etwas kann und anstrebt, ist willkommen; der Rest sollte woanders hingehen."

    "Bayerische Schüler ohne Abschluss können mehr als unsere in Berlin mit Abschluss."

    "Es wird ja so getan, als ob der Senat die Kinder ins Konzentrationslager schicken wollte." (Debatte über Kita-Gebühren)

    "Die Beamten laufen bleich und übel riechend herum, weil die Arbeitsbelastung so hoch ist."

    "Tempelhof ist kein Filetstück. Und wenn, dann schauen da schon die Maden raus."

    "Wer als Hartz-IV-Empfänger genug Kraft für ein Ehrenamt findet, der sollte dann die Kraft darin legen, Arbeit zu finden".

    "Für fünf Euro würde ich jederzeit arbeiten gehen. Das wären 40 Euro pro Tag."

    "Der Schutt ist abgeräumt. Wir leben hier nicht mehr im Jahre 1945, sondern wir leben im Jahre 1947."

    "Eine große Zahl an Arabern und Türken (..) hat keine produktive Funktion, außer für den Obst- und Gemüsehandel."

    "Ich muss niemanden anerkennen, der vom Staat lebt, diesen Staat ablehnt, für die Ausbildung seiner Kinder nicht vernünftig sorgt und ständig neue kleine Kopftuchmädchen produziert."

    "Die Türken erobern Deutschland genauso wie die Kosovaren das Kosovo erobert haben: durch eine höhere Geburtenrate."

    "Wenn man sich das anschaut, ist das kleinste Problem von Hartz-IV-Empfängern das Untergewicht."

    Thilo Sarrazin, der umstrittene frühere Vorstand der Bundesbank und Autor des Buches "Deutschland schafft sich ab", sorgt kurz vor dem Erscheinen seines neuen Buches wieder für Schlagzeilen: Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) warf Sarrazin in der "Bild am Sonntag" vor: "Seine Methode, so zu tun, als ob es Denk- oder Sprechverbote in Deutschland zu bestimmten Themen gibt, gegen die er dann verstößt, hat etwas sehr Kalkulierendes. Und ist dann auch noch unsinnig."

    "Himmelschreiender Blödsinn" oder "Verachtenswertes Kalkül"?

    Das habe schon für die Art und Weise gegolten, in der Sarrazin das Thema Integration behandelt habe. "Entweder redet und schreibt Sarrazin aus Überzeugung einen himmelschreienden Blödsinn, oder er macht es mit einem verachtenswerten Kalkül", so Schäuble. Sarrazins neues Buch erscheint am Dienstag. Das SPD-Mitglied hatte bereits mit umstrittenen Thesen zur Integration heftige Diskussionen ausgelöst. Sein im Herbst 2010 erschienenes Buch "Deutschland schafft sich ab" verkaufte sich millionenfach.

    In seinem neuen Buch, aus dem das Magazin "Focus" zitiert, fordert Sarrazin, dass Länder, die dauerhaft gegen den Stabilitätspakt verstoßen, den Euro-Raum verlassen. Er hält Griechenland für einen hoffnungslosen Fall.

    Kritik an Auftritt Sarrazins bei Jauch

    Politiker von SPD, Grünen und FDP kritisieren in der "Bild am Sonntag" scharf den geplanten Auftritt Sarrazins in der ARD-Talkshow "Günther Jauch" am Sonntagabend. Moderator Jauch wollte in seiner Sendung mit Sarrazin sowie dem früheren Bundesfinanzminister und möglichen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück über die Eurokrise diskutieren.

    Der SPD-Politiker und Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Reinhold Robbe, sagte: "Mit Sarrazin sollte sich niemand mehr in eine Talkshow setzen." Grünen-Fraktionschefin Renate Künast kritisierte: "Nationalistischer Unsinn von Sarrazin passt nicht zum Bildungsauftrag eines öffentlich-rechtlichen Senders." Auch FDP-Generalsekretär Patrick Döring befand: "Das hat im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nichts zu suchen." dpa/AZ

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