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TV-Kritik: Pegida bei Jauch-Talk: Sanfter Moderator gegen kühle Kathrin Oertel

TV-Kritik

Pegida bei Jauch-Talk: Sanfter Moderator gegen kühle Kathrin Oertel

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    Kathrin Oertel betont bei Jauch, die Pegida-Bewegung habe keinen parteipolitischen Hintergrund.
    Kathrin Oertel betont bei Jauch, die Pegida-Bewegung habe keinen parteipolitischen Hintergrund. Foto: Paul Zinken (dpa)

    Mit Spannung wurde der Besuch von Pegida-Organisatorin Kathrin Oertel  in der Talkshow von Günther Jauch erwartet. Doch eine erwartet hitzige Diskussion blieb aus. Oertel, die sich als "normale Frau aus dem Volk" bezeichnet, wurde von Jauch auffällig sanft behandelt. Nur CDU-Mann Spahn hakte nach. Die Pressestimmen:

    T-Online.de: "Nachdem der Rahmen gesteckt war und Jauch bereits mehrere Momente verpasst hatte, Oertels oberflächliche Aussagen („Es haben sich viele Probleme angestaut“) zu hinterfragen, durften auch die anderen Gäste mittun."

    Zeit online: "Moderator Jauch sprach so sanft mit ihr (Kathrin Oertel, Anm.d.Red.), so verständnisvoll und vorsichtig, als sei sie ein scheues Tier. Und weil drei der vier anderen Gäste in der merkwürdig besetzten Runde sie ebenfalls anscheinend bloß nicht verschrecken wollen, gerät dieser erste Liveauftritt für die Pegida-Sprecherin zu einer gemütlichen Runde."

    "Die Menschen in Dresden werden mit einer ungeheuren Masse von Asylbewerbern konfrontiert", sagt Oertel, und nun könnte ein Moderator einfach mal erwähnen wie groß diese "ungeheure Masse" im vergangenen Jahr war: 2.000 Asylbewerber nämlich bei 530.000 Einwohnern. Macht Jauch natürlich nicht. Er scheint noch ganz berauscht vom Erfolg, dass da tatsächlich eine echte Pegidistin in seiner Sendung sitzt. Vielleicht steckt dahinter auch eine Strategie, vielleicht hofft er wirklich, dass es zur Aufklärung reicht, Pegida die prominenteste Talkshow-Bühne Deutschlands zur Verfügung zu stellen.

    Spiegel online: Pegida-Talk bei Günther Jauch: Sarrazin lässt grüßen

    n-tv online: "Oertel fällt in der Runde vorallem dadurch auf, dass sie die anderen nicht unterbricht, was Politikern traditionell schwer fällt. So verdruckst wie sie da sitzt, kann man kaum Angst vor ihr haben. Einer der großen Stars der pegida-Demos schrumpft in sich zusammen. Wenn das Absicht wäre, wäre es genial. Oertel, der Politik-Lehrling, bietet kaum Angriffsfläche, greift selbst nicht an, verfolgt lieber die anderen in ihrem ritualisierten Streit."

    sueddeutsche.de: "Pegida will wachrütteln. Wir wollen auf die Defizite aufmerksam machen, die durch die Regierung zustande gekommen sind.(O-Ton Oertel, Anm.d.Red.) Es ist vor allem dem CDU-Abgeordneten Jens Spahn zu verdanken, dass das nicht unwidersprochen bleibt. "Man kann doch nicht sagen, man darf erst seit drei Wochen über diese Themen reden", sagt er."

    "Und was sagen eigentlich Muslime zu der angeblich bevorstehenden Islamisierung Deutschlands? Keine Ahnung. Es waren nämlich keine da." AZ

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