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Szenario: Wenn der Euro zerbricht, droht eine schwere Krise

Szenario

Wenn der Euro zerbricht, droht eine schwere Krise

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    Was passiert, sollte die europäische Gemeinschaftswährung zerbrechen?
    Was passiert, sollte die europäische Gemeinschaftswährung zerbrechen? Foto: dpa/Archiv

    Der Weg vom nationalen Geld zur gemeinsamen Währung in Europa

    Seit 2002 ist der Euro offizielles Zahlungsmittel. In Deutschland hatte der Euro vom Start weg bei den Menschen einen schwierigen Stand, rasch machte das Wort «Teuro» die Runde. Die wichtigsten Etappen auf dem bisherigen Weg zum Euro als EU-Gemeinschaftswährung:

    1. Juli 1987: Das Ziel Währungsunion wird im EG-Vertrag verankert.

    7. Februar 1992: Unterzeichnung des EU-Vertrages von Maastricht, der die Währungsunion bis 1999 vorsieht und Beitrittskriterien festlegt.

    1. November 1993: Ratifizierung des Maastricht-Vertrages. Aus den Europäischen Gemeinschaften (EG) wird die Europäische Union (EU).

    Dezember 1995: Als Einheiten der neuen Währung werden Euro und Cent festgelegt.

    16./17. Juni 1997: Verabschiedung des Stabilitäts- und Wachstumspakts in Amsterdam. Einigung auf die «europäische Seite» für die Münzen.

    25. März 1998: Die EU-Kommission und das Europäische Währungsinstitut (EWI), Vorläufer der Europäischen Zentralbank (EZB) empfehlen elf Länder für den Start der Währungsunion. Außen vor bleiben aus freien Stücken Großbritannien, Dänemark, Schweden sowie Griechenland, das die Kriterien noch nicht erfüllt.

    1. bis 3. Mai 1998: Ein Sondergipfel der EU-Gremien gibt in Brüssel grünes Licht für den Euro. Die Staats- und Regierungschefs bestimmen den 1. Januar 1999 als Start der Währungsunion.

    31. Dezember 1998: Die Wirtschafts- und Finanzminister der EU legen den Umrechnungskurs des Euro zu den elf Teilnehmerwährungen endgültig fest. Danach ist ein Euro 1,95583 D-Mark wert.

    1. Januar 1999: Der Euro wird gemeinsame Währung der elf Länder. In Euro bezahlt werden kann per Scheck, Kredit- oder EC-Karte. Das alte nationale Geld bleibt noch das allein gültige Zahlungsmittel.

    4. Januar 1999: Die Finanzmärkte nehmen den Handel mit Euro auf.

    Juli 1999: Die Herstellung des neuen Bargelds läuft an.

    1. Januar 2001: Griechenland wird nach Erfüllung der Beitrittskriterien zwölftes Euroland-Mitglied - allerdings mit frisierten Haushaltszahlen, wie sich später herausstellt.

    1. September 2001: Beginn der Ausgabe von Noten und Münzen an Banken und Handel.

    1. Januar 2002: Der Euro wird gesetzliches Zahlungsmittel.

    1. März 2002: Die D-Mark verliert ihre Gültigkeit, kann aber weiterhin gegen Euro eingetauscht werden.

    1. Mai 2004: Zehn Länder in Mittel- und Osteuropa sowie im Mittelmeerraum werden neue EU-Mitglieder. Sie müssen die Gemeinschaftswährung übernehmen, sobald sie die Konvergenzkriterien erfüllen.

    1. Januar 2007: Als erster der neuen EU-Staaten wird Slowenien 13. Mitgliedsland der Euro-Zone. Ein Beitrittsgesuch Litauens wird hingegen von der EU-Kommission wegen überhöhter Inflation abgelehnt.

    1. Januar 2008: Malta und die Republik Zypern führen den Euro ein.

    1. Januar 2009: Die Slowakei führt den Euro ein.

    Frühjahr 2010: Griechenland kommt in immer größere Finanznöte und muss als erstes Euroland Milliardenhilfen beantragen. Damit nimmt eine Schuldenkrise ihren Lauf, die sich trotz neuer Milliarden-Hilfspakete auch für Irland und Portugal bis Ende 2011 dramatisch verschärft.

    1. Januar 2011: Zum Auftakt des schlimmsten Krisenjahres führt Estland den Euro ein - als erste frühere Sowjetrepublik. Damit leben gut 330 Millionen Menschen im Euro-Raum mit 17 Mitgliedsländern.

    Das Bundesfinanzministerium erwartet laut einem Bericht des Magazins Der Spiegel katastrophale Folgen für die deutsche Wirtschaft bei einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone. Der Wachstumseinbruch würde im ersten Jahr nach Wiedereinführung einer eigenen deutschen Währung bis zu zehn Prozent betragen, sage ein Szenario voraus. Die Arbeitslosigkeit würde wieder auf über fünf Millionen Menschen steigen.

    Troika verschiebt Reise nach Griechenland auf Anfang Juli

    Eine Sprecherin von Minister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte dazu am Sonntag: „Das Bundesfinanzministerium beteiligt sich nicht an Was-wäre-wenn-Spekulationen oder Spekulationen über angebliche Geheimpapiere, die uns nicht bekannt sind.“ Priorität hätten die eingeschlagenen Rettungsbemühungen. Für Griechenland gebe es ein klares Programm, um das Land zu stabilisieren.

    Eigentlich wollte die Troika aus Internationalem Währungsfonds, EU-Kommission und Europäischer Zentralbank heute nach Athen reisen, um dort einen Kassensturz zu machen und Beratungen mit der neuen Regierung aufzunehmen. Diese will durchsetzen, dass die Sparauflagen für das Land um zwei Jahre gestreckt werden. Allerdings fallen zwei Schlüsselfiguren der neuen Regierung krankheitsbedingt aus. Ministerpräsident Antonis Samaras muss nach einer Augenoperation eine Woche lang zu Hause bleiben, der designierte Finanzminister Vasilios Rapanos muss sich nach einem Schwächeanfall schonen. Die

    Bundesländer lassen sich Ja zum Fiskalpakt gut bezahlen

    In Deutschland hat die Bundesregierung mit milliardenschweren Zugeständnissen den Bundesländern eine Zustimmung zum europäischen Fiskalpakt abgerungen, der für mehr Haushaltsdisziplin sorgen soll. Der Bund will Strafzahlungen bei zu hoher Verschuldung von Ländern und Kommunen übernehmen. Das wurde gestern im Kanzleramt zwischen Mitgliedern der

    Weitere Punkte des Deals: Bund und Länder wollen ihre Finanzbeziehungen beim Bundesleistungsgesetz nach der Bundestagswahl 2013 neu regeln. Unabhängig davon sollen für 30000 zusätzliche Kita-Plätze einmalig mehr als 500 Millionen Euro fließen. Bei den laufenden Kita-Betriebskosten wolle der Bund künftig jährlich mit 75 Millionen Euro dabei sein, hieß es. Es handele sich um ein Gesamtpaket von vier Milliarden Euro jährlich vom Bund, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Er sprach von einem gangbaren Weg.

    Grünen billigen Zustimmung zum Fiskalpakt

    Mit knapper Mehrheit billigte ein kleiner Sonderparteitag der Grünen am Sonntag die Zustimmung der Fraktion zum Fiskalpakt. Der Abstimmung im Länderrat war eine turbulente Debatte hervorgegangen. dpa/afp/AZ

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