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Suche nach SPD-Chef: Das sind die Kandidaten für den SPD-Vorsitz

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Das sind die Kandidaten für den SPD-Vorsitz

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    Nach dem Rücktritt von SPD-Chefin Andrea Nahles sucht die Partei noch immer Nachfolger. Wir zeigen, wer für den SPD-Vorsitz infrage kommt.
    Nach dem Rücktritt von SPD-Chefin Andrea Nahles sucht die Partei noch immer Nachfolger. Wir zeigen, wer für den SPD-Vorsitz infrage kommt. Foto: Wolfgang Kumm, dpa

    Kandidaten für den SPD-Vorsitz: Klara Geywitz und Olaf Scholz

    Ausgangslage: Finanzminister Olaf Scholz, 61, kündigte recht spät seine Kandidatur an. Der Hanseat, der in der SPD mehr geachtet als geliebt wird, tritt zusammen mit der Brandenburger Landtagsabgeordneten Klara Geywitz, 43, an, die auch Mitglied des Bundesvorstands ist.

    Position: Scholz hat klar gesagt, dass er bis 2021 an der Großen Koalition festhalten will. Er ist die personifizierte Mitte in der Partei. Seine Partnerin Geywitz hat den Ruf, schlagfertig und resolut zu sein. Ihr Direktmandat für den Landtag verlor sie allerdings am Wochenende.

    Chancen: Umfragen sahen das Duo zuletzt klar vorne. Doch sicher können sich die Favoriten längst nicht sein.

    Klara Geywitz und Olaf Scholz sind ein mögliches Duo für den SPD-Vorsitz.
    Klara Geywitz und Olaf Scholz sind ein mögliches Duo für den SPD-Vorsitz. Foto: dpa-Montage

    Michael Roth und Christina Kampmann

    Ausgangslage: Sie haben das Rennen um den Parteivorsitz eröffnet. Als Erste gaben sie ihre Kandidatur bekannt. Den zeitlichen Vorsprung haben sie genutzt, um ihren Bekanntheitsgrad zu steigern. Scheint gelungen. Sie sind das Team, das wahrscheinlich am besten harmoniert. Erinnert an das grüne Erfolgsduo Baerbock/Habeck.

    Position: Beide gehören dem linken Flügel der SPD an. Beide halten nichts von einem vorzeitigen Ausstieg aus der Regierungskoalition.

    Chancen: Kampmann und Roth sind die vielleicht größte Überraschung. Ihre Bewerbung wirkt am frischesten. Reicht zumindest für eine Rolle als Geheimfavoriten.

    Michael Roth und Christina Kampmann sind ein mögliches Duo für den SPD-Vorsitz.
    Michael Roth und Christina Kampmann sind ein mögliches Duo für den SPD-Vorsitz. Foto: dpa-Montage

    Nina Scheer und Karl Lauterbach

    Ausgangslage: Der Mann mit der Fliege und die Unbekannte. Während Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, 56, zu den schillerndsten Figuren in der Bundestagsfraktion gehört, kannte die Umweltpolitikerin Nina Scheer, 47, vor ihrer Kandidatur auch in der SPD längst nicht jeder.

    Position: Nina Scheers Vater Hermann gilt als legendäre Galionsfigur des linken Parteiflügels aus Bremen. Die Tochter führt die Familientradition fort. Lauterbach wurde bisher als mitte-links im SPD-Spektrum taxiert. Klar ist: Das Tandem will raus aus der GroKo.

    Chancen: Hinter Scholz/Geywitz liegen die beiden in Umfragen auf Platz zwei. Fazit: erweiterter Favoritenkreis.

    Nina Scheer und Karl Lauterbach sind ein mögliches Duo für den SPD-Vorsitz.
    Nina Scheer und Karl Lauterbach sind ein mögliches Duo für den SPD-Vorsitz. Foto: dpa-Montage

    Ralf Stegner und Gesine Schwan

    Ausgangslage: Was für ein Tandem! Die quirlige 76-jährige Gesine Schwan: immer gut für Visionen, laut und streitbar – als Teamspielerin aber nur schwer vorstellbar. Dazu der stellvertretende SPD-Chef Ralf Stegner (59): ein so griesgrämiger wie scharfzüngiger Dauergast in Talkshows.

    Position: Da gibt es nichts zu orakeln: Schwan, die zweimal erfolglos für das Bundespräsidentenamt kandidierte, und Stegner stehen für linke Bündnisse. Beim Stichwort GroKo schaut Nordlicht Stegner noch eine Spur schlechter gelaunt als sonst durch seine markante Brille.

    Chancen: Auch wenn Umfragen Schwan/Stegner im Vorderfeld sehen – am Ende wird es kaum reichen.

    Ralf Stegner und Gesine Schwan sind ein mögliches Duo für den SPD-Vorsitz.
    Ralf Stegner und Gesine Schwan sind ein mögliches Duo für den SPD-Vorsitz. Foto: dpa-Montage

    Petra Köpping und Boris Pistorius

    Ausgangslage: Wenn es in der SPD um innere Sicherheit geht, kommt der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius, 59, ins Spiel. Wenn es darum geht, die Interessen der ostdeutschen Bundesländer zu vertreten, ist dessen Partnerin Petra Köpping, 61, gefragt.

    Position: Pistorius kann mit den Leuten an der Basis, heißt es. Der Jurist steht für einen wehrhaften Staat und eine gut ausgerüstete Polizei. Kollegin Köpping machte sich einen Namen als scharfe Kritikerin an den Hartz-IV-Gesetzen. Wie das Duo zur GroKo steht, ist etwas unklar.

    Chancen: Eine interessante Paarung, die in einer wahrscheinlichen Stichwahl eine Rolle spielen könnte.

    Petra Köpping und Boris Pistorius sind ein mögliches Duo für den SPD-Vorsitz.
    Petra Köpping und Boris Pistorius sind ein mögliches Duo für den SPD-Vorsitz. Foto: dpa-Montage

    Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans

    Ausgangslage: Bundesweit dürften die beiden ein ratloses Saskia und Norbert Wer?!! auslösen. Dabei war Walter-Borjans sieben Jahre Finanzminister in Nordrhein-Westfalen und kämpfte gegen Steuerflüchtlinge, die ihr Geld ins Ausland schaffen (Stichwort: Steuer-CDs). Die Stuttgarterin Esken sitzt seit 2013 im Bundestag.

    Position: Die beiden stellen ein Urthema der SPD in den Mittelpunkt: die Gerechtigkeit. Sie wollen sogar über das bedingungslose Grundeinkommen diskutieren.

    Chancen: Der mächtige SPD-Landesverband Nordrhein-Westfalen hat sich klar für das Duo ausgesprochen. Das bringt eine Menge Stimmen. Aber nicht genug.

    Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans sind ein mögliches Duo für den SPD-Vorsitz.
    Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans sind ein mögliches Duo für den SPD-Vorsitz. Foto: dpa-Montage

    Hilde Mattheis und Dierk Hirschel

    Ausgangslage: So homogen wie dieses Paar ist keines der konkurrierenden Gespanne. Die Ulmer Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis, 64, gilt als Gesicht des linken Flügels. Ihr Partner, der Ökonom und Gewerkschafter Dierk Hirschel, 49, sitzt in der verdi-Bundesverwaltung.

    Position: Wer seine Stimme Mattheis/Hirschel gibt, hält nicht nur die GroKo für einen Betriebsunfall, sondern sehnt sich auch danach, dass die SPD wieder eine veritable linke Partei wird. Beide sitzen im Vorstand der Plattform Forum Demokratische Linke 21.

    Chancen: Trotz aller Aversionen gegen das Bündnis mit der Union: Dieses Duo ist der SPD-Basis dann doch zu links.

    Hilde Mattheis und Dierk Hirschel sind ein mögliches Duo für den SPD-Vorsitz.
    Hilde Mattheis und Dierk Hirschel sind ein mögliches Duo für den SPD-Vorsitz. Foto: dpa-Montage

    Karl-Heinz Brunner

    Ausgangslage: Der einzige Solist im Spiel. Nur weil Doppelspitzen gerade in Mode sind, muss das einen Karl-Heinz Brunner noch lange nicht beeindrucken. Der 66-Jährige, der den Wahlkreis Neu-Ulm im Bundestag vertritt, versucht es ohne weibliche Verstärkung.

    Position: Der frühere Bürgermeister von Illertissen gehört zum eher konservativen Seeheimer Kreis. Mit seiner Kandidatur will er ein Zeichen setzen, dass der Kurs der SPD nicht zwingend weiter nach links oder raus aus der Bundesregierung führen muss.

    Chancen: Brunners Kandidatur hat eher Symbolwert. Gut möglich, dass er am Ende andere Bewerber unterstützt.

    Auch der Illertisser Bundestagsabgeordnete Karl-Heinz Brunner geht ins Rennen um den SPD-Vorsitz. Seine Kandidatur hat aber eher Symbolwert.
    Auch der Illertisser Bundestagsabgeordnete Karl-Heinz Brunner geht ins Rennen um den SPD-Vorsitz. Seine Kandidatur hat aber eher Symbolwert. Foto: dpa-Montage

    Simone Lange und Alexander Ahrens

    Das Kandidatenduo Simone Lange und Alexander Ahrens hat seine Bewerbung zurückgezogen. Die Flensburger Oberbürgermeisterin und der OB von Bautzen unterstützen stattdessen den Ex-Finanzminister von Nordrhein-Westfalen, Norbert Walter-Borjans, der gemeinsam mit der Bundestagsabgeordneten Saskia Esken antritt, wie Lange bei der ersten Regionalkonferenz der Kandidaten am Mittwoch in Saarbrücken sagte.

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