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Seehofer: Wünsche der FDP unbezahlbar

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Seehofer: Wünsche der FDP unbezahlbar

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    Seehofer: Wünsche der FDP unbezahlbar
    Seehofer: Wünsche der FDP unbezahlbar Foto: DPA

    Das sagte Bayerns Ministerpräsident dem Magazin "Der Spiegel". Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekannte sich indes klar zu dem im Koalitionsvertrag vereinbarten Stufentarif. Zugleich verteidigte sie die geplanten Steuersenkungen gegen die scharfe Kritik der fünf Wirtschaftsweisen. Die SPD warf Schwarz-Gelb vor, teure Geschenke an Besserverdiener zu verteilen.

    Das FDP-Modell für einen Drei-Stufen-Steuertarif nannte Seehofer nicht praxistauglich. Es würde nach Schätzungen über 60 Milliarden Euro kosten. "Das ist unbezahlbar, das wäre ruinös", sagte

    FDP-Chef Guido Westerwelle konterte: "Der Koalitionsvertrag wurde geschlossen, damit er gilt, auch und gerade beim Thema faire Steuern", sagte der Außenminister dem "Spiegel". Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (

    Merkel sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": "Es war immer klar, dass sich die Steuersenkungen nicht hundertprozentig selbst finanzieren werden." Dennoch sei es richtig, mit geringeren Steuern das Wachstum anzukurbeln. "Ich bin mir der Risiken voll bewusst." Ein neuer Stufentarif werde komme. "Anzahl und Art der Stufen werden wir im nächsten Jahr in der Entwicklung der Steuerreform besprechen".

    Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) sagte der "Wirtschaftswoche", noch vor der Steuerschätzung im Mai wolle er "zügig daran arbeiten, die Steuerreform mit einer Abflachung des Mittelstandsbauchs, einer Entlastung der mittleren und unteren Einkommensgruppen mit einem einfacheren Stufentarif vorzubereiten".

    Schäuble wies aber daraufhin, dass es 2011 nur etwa 19 statt 24 Milliarden Euro Steuersenkungen geben werde. Rund 4,5 Milliarden Euro würden schon zum 1. Januar 2010 für die Entlastung von Familien ausgegeben. Diese Summe rechne er auf das "im Koalitionsvertrag versprochene steuerliche Entlastungsvolumen von 24 Milliarden Euro" an. Um den Schuldenabbau werde die Koalition aber nicht herumkommen: "Ab 2011 müssen wir die Ausgaben drosseln." Neue Risiken für den Haushalt seien die Zuschüsse für die Bundesanstalt für Arbeit und die gesetzlichen Krankenkassen.

    SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier attackierte beim Bundesparteitag in Dresden die neue Koalition. Union und FDP kümmerten sich nur um Besserverdiener und um die Wirtschaft. "Die Mehrheit in Deutschland wird in die Röhre gucken." Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) warnte vor Steuerentlastungen auf Kosten der Länder. Die schwarz-gelbe Koalition müsse sich Ziele setzen, die sie auch bezahlen könne. Der Chef der Steuergewerkschaft, Dieter Ondracek, kritisierte in der Berliner "B.Z. am Sonntag" den ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent für Hotels: "Das ist das genaue Gegenteil vom angekündigten Subventionsabbau."

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