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Röttgen entlassen: Minister stärken Merkel

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Röttgen entlassen: Minister stärken Merkel

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    Minister stärken Merkel: Nach der Entlassung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen haben führende Regierungsmitglieder Bundeskanzlerin Angela Merkel den Rücken gestärkt.
    Minister stärken Merkel: Nach der Entlassung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen haben führende Regierungsmitglieder Bundeskanzlerin Angela Merkel den Rücken gestärkt. Foto: dpa

    Minister stärken Merkel: Nach der Entlassung von Bundesumweltminister Norbert RöttgenRöttgen haben führende Regierungsmitglieder Bundeskanzlerin Angela Merkel den Rücken gestärkt. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und Finanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) verteidigten am Wochenende die Entscheidung.

    Kraft als Kanzlerkandidatin?

    In der SPD werden derweil nach dem Wahlerfolg der Partei in Nordrhein-Westfalen Rufe nach einer Kanzlerkandidatin Hannelore Kraft lauter. "Für eine Kanzlerin darf es am Ende nur darauf ankommen, was das Beste für das Land ist", sagte von der Leyen dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

    "Wenn die Kanzlerin kein Vertrauen mehr hat, dass ihr zuständiger Minister ein vitales Projekt wie die Energiewende noch managen kann, dann muss sie so handeln." Finanzminister Wolfgang Schäuble nannte die Entscheidung der Kanzlerin "nachvollziehbar". Die

    CSU: Seehofer verteidigt Merkel

    Nach so einer Niederlage wie bei der NRW-Wahl und der Aufgabe des Vorsitzes des größten Landesverbandes der CDU sei "das sicherlich erst einmal sehr viel schwieriger, wenn nicht unmöglich." Auch CSU-Chef Horst Seehofer verteidigte die Entscheidung. Die Bundeskanzlerin müsse an die "Gesamtverantwortung für das Land und die Partei achten, nicht auf den Eigennutz einzelner Politiker", sagte Seehofer der "Leipziger Volkszeitung" (Montagsausgabe).

    Röttgen gefeuert: Seehofer kritisierte ihn scharf

    Der bayerische Ministerpräsident hatte Röttgen nach der Wahlschlappe besonders scharf kritisiert. Norbert Röttgen will nach Informationen der "Bild am Sonntag" allerdings CDU-Vize bleiben. Er will demnach im kommenden Jahr auch wieder für den Bundestag kandidieren. Nach Informationen aus seinem Umfeld wolle sich Röttgen auch schon bald zu den Umständen seiner Entlassung öffentlich äußern, berichtete das Blatt.

    Bundeskanzlerin Merkel hatte Röttgen nach dem Wahldebakel in Nordrhein-Westfalen am Mittwoch von seinen Aufgaben entbunden. Sein Nachfolger soll der Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Peter Altmaier (CDU), werden.

    Kraft gegen Merkel?

    In der SPD mehren sich derweil die Stimmen für eine Kanzlerkandidatur von NRW-Ministerpräsidentin Kraft. "Hannelore Kraft hätte als SPD-Kanzlerkandidatin sehr gute Chancen", sagte SPD-Fraktionsvize Elke Ferner dem "Spiegel". Der Vorsitzende des SPD-Arbeitnehmerflügels, Klaus Barthel, sagte der "Bild am Sonntag", Kraft sei "für die Kanzlerkandidatur nicht nur am geeignetsten", sondern habe auch "die größten Erfolgschancen" gegen Merkel.

    Laut einer repräsentativen Emnid-Umfrage für die "BamS" glauben 26 Prozent der Befragten, dass Kraft größere Chancen gegen Kanzlerin Merkel hätte als die Mitglieder der SPD-Troika aus SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, Ex-Finanzminister Peer Steinbrück und SPD-Parteichef Sigmar Gabriel. Von den 502 Befragten rechneten 18 Prozent Steinmeier, 16 Prozent Steinbrück und elf Prozent Gabriel bessere Chancen gegenüber Merkel aus. (afp, AZ)

    Die gescheiterten Kronprinzen der Union

    Christian Wulff: Aufstieg und Fall lagen selten dichter beieinander als bei dem früheren Bundespräsidenten. Bis zu seiner Wahl zum Präsidenten im Juni 2010 galt Wulff als aussichtsreicher Kronprinz der Union. Als langjähriger niedersächsischer Ministerpräsident wurde er immer wieder für höhere Ämter gehandelt. Nur 20 Monate nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten folgte im Februar der tiefe Sturz, als Wulff nach wochenlangen Debatten um mögliche Vorteilsnahme zurücktrat.

    Karl-Theodor zu Guttenberg: Der CSU-Shootingstar war Deutschlands beliebtester Politiker und wurde als größter Hoffnungsträger der Union gehandelt. Doch dann stürzte Guttenberg über die Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit. Ende Februar 2011 erkannte die Universität Bayreuth Guttenberg den Doktortitel ab, kurz darauf trat der CSU-Politiker als Verteidigungsminister zurück.

    Roland Koch: Im Mai 2010 kündigte Hessens Ministerpräsident überraschend seinen Rückzug von allen politischen Ämtern an. Koch war zeitweilig sogar als möglicher Kanzlerkandidat der Union gehandelt worden. Nach dem Ende seiner politischen Karriere zog es ihn in die Wirtschaft: Koch ist mittlerweile des Chef des Baukonzerns Bilfinger Berger.

    Peter Müller: Der langjährige Saar-Ministerpräsident wurde Ende 2011 zum Richter am Bundesverfassungsgericht gewählt. Müller war es nach herben Stimmenverlusten nach der saarländischen Landtagswahl im Jahr 2009 noch gelungen, eine Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen zu bilden. Doch seine Nachfolgerin Annegret Kramp-Karrenbauer kündigte das Bündnis Anfang des Jahres auf und steht nach vorgezogenen Neuwahlen nun an der Spitze einer großen Koalition aus CDU und SPD.

    Jürgen Rüttgers: Wie Ex-Bundesumweltminister Norbert Röttgen musste der frühere NRW-Ministerpräsident Rüttgers eine schwere Wahlniederlage einstecken. Als sich nach der Wahl 2010 in Düsseldorf eine rot-grüne Minderheitsregierung gebildet hatte, zog sich Rüttgers aus der ersten Reihe der Politik zurück. Nachfolger als CDU-Landeschef wurde Röttgen, der dieses Amt nun auch wieder abgibt. Rüttgers arbeitet mittlerweile unter anderem für eine Anwaltskanzlei.

    Ole von Beust: Im Juli 2010 verkündete der damalige Hamburger Bürgermeister seinen Rückzug vom Regierungsamt - und leitete damit indirekt das Ende des schwarz-grünen Bündnisses in der Hansestadt ein. Drei Monate nach seinem Rückzug aus der Politik kündigten die Hamburger Grünen ihr Bündnis mit der CDU auf. Bei der Wahl im Februar 2011 holte die SPD die absolute Mehrheit.

    Friedrich Merz: Der frühere Fraktionschef galt einst als großer Hoffnungsträger der Union. Doch nachdem er im Jahr 2000 den Vorsitz der Unionsfraktion im Bundestag übernommen hatte, verlor er das Amt schon zwei Jahre später wieder. Nach der damaligen Bundestagswahl sicherte sich Parteichefin Merkel das Amt. Nach der Bundestagswahl im Jahr 2009 zog sich Merz aus der Politik zurück. Er arbeitet heute als Anwalt

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