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Porträt: Manuela Schwesig, die Kämpferin gegen das Betreuungsgeld

Porträt

Manuela Schwesig, die Kämpferin gegen das Betreuungsgeld

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    Seitdem das Bundesverfassungsgericht das Betreuungsgeld gekippt hat, kann sich Manuela Schwesig als Siegerin fühlen.
    Seitdem das Bundesverfassungsgericht das Betreuungsgeld gekippt hat, kann sich Manuela Schwesig als Siegerin fühlen. Foto: Wolfgang Kumm, dpa (Archivbild)

    Sie ist ostdeutsch, jung und sehr erfolgreich: Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig gilt als das Aushängeschild der SPD. Seit Jahren wird die Blondine als die neue Hoffnung der von Wahlniederlage zu

    Nachdem das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe das umstrittene Betreuungsgeld gekippt hat, hat die 41-Jährige Oberwasser. Kollegen von der Union begegnet sie oft mit einem süffisanten Lächeln. In Interviews strahlt sie, wenn sie auf die „Herdprämie“ angesprochen wird.

    Die Idee, Frauen dafür zu bezahlen, dass sie Kinder nicht in die Krippe geben, war der im brandenburgischen Seelow aufgewachsenen Schwesig immer fremd. In Interviews spricht sie gerne von ihrem in der DDR geprägten Familienverständnis, in dem Vater wie auch Mutter berufstätig sein können. Und wäre Deutschland nicht wiedervereint worden, die Bundesfamilienministerin wäre wohl Erzieherin geworden. Nach der Wende verlor sie jedoch ihren Ausbildungsplatz.

    Mit 18 Jahren studierte Schwesig daraufhin nach dem Abitur an der Fachhochschule für Finanzen in Königs Wusterhausen bei Berlin. Im gleichen Jahr wurde sie nebenberuflich Prüferin am Finanzamt Frankfurt/Oder. 2002 übernahm sie den Posten einer Amtsrätin im Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern. 2003 begann auch ihr politischer Aufstieg: mit einem Amt im SPD-Kreisvorstand in Schwerin.

    Die Koaltionspartner gingen mit Manuela Schwesig nicht zimperlich um

    Bereits 2008 war Schwesig Ministerin für Soziales und Gesundheit in Mecklenburg-Vorpommern unter Erwin Sellering. 2009 wurde die jüngste Ministerin Deutschlands zudem zur stellvertretenden Vorsitzenden der Bundes-SPD gewählt und machte überwiegend überregional Schlagzeilen.

    Seitdem hat Manuela Schwesig viele Kämpfe ausgefochten und sich in der großen Politik bewährt. 2013 wurde sie in der Großen Koalition in Berlin Bundesfamilienministerin. Einen Namen machte sich die durchsetzungsstarke

    Ihre Koalitionspartner hingegen gehen mit der blonden Ostdeutschen nicht so zimperlich um. So warf ihr Unionsfraktionschef Volker Kauder im Streit um die Frauenquote „Weinerlichkeit“ vor. Im Bayerischen Landtag bezeichnete der CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer aus Kempten die Vorschläge Schwesigs als „verfehlte Extremismuspolitik“. Ändern wird sich die Familienministerin deswegen aber nicht. Sie lebt das von ihr vermittelte Familienbild auch selbst.

    Mit ihrem Mann Stefan, einem Kaufmann, hat Schwesig einen achtjährigen Sohn namens Julian. Für ihn suchte die Familie einen Krippenplatz.

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