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Manuela Schwesig: Sie ist das schöne Gesicht der Großen Koalition

Manuela Schwesig

Sie ist das schöne Gesicht der Großen Koalition

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    Manuela Schwesig am 14. November beim SPD-Bundesparteitag in Leipzig.
    Manuela Schwesig am 14. November beim SPD-Bundesparteitag in Leipzig. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Sie ist die große Hoffnungsträgerin der SPD und das schöne Gesicht der Großen Koalition: Manuela Schwesig, 39. Viele trauen der gebürtigen Brandenburgerin eine prägende Rolle in der kommenden Legislaturperiode zu.

    Die Zustimmung der sozialdemokratischen Basis vorausgesetzt, gilt Schwesig als heiße Anwärterin für den Posten der Familienministerin. Allerdings: Damit wäre die 39-Jährige dann auch für das von der Union eingeführte und der SPD heftig bekämpfte Betreuungsgeld zuständig.

    Manuela Schwesig: Blitzkarriere in der SPD

    Manuela Schwesig gilt als Shooting-Star der SPD. Seit ihrem Parteieintritt 2003 legte sie eine politische Blitzkarriere hin wie man sie in jüngerer Vergangenheit nur von Karl-Theodor zu Guttenberg kennt.

    2008 wurde Schwesig von Erwin Sellering von der Schweriner Kommunalpolitik ins Landes-Kabinett berufen - als Ministerin für Soziales und Gesundheit. Nur ein Jahr später holte sie dann SPD-Spitzenkandidat Frank-Walter Steinmeier als Verantwortliche für den Bereich Familie und Soziales in sein Wahlkampfteam - ihr bundespolitischer Durchbruch. Noch im selben Jahr wurde Schwesig zur SPD-Partei-Vize gewählt.

    Auch Steinbrück vertraute auf Schwesig

    Seither hat sich Schwesig auch in der Bundes-SPD fest etabliert. Insofern überraschte es auch nicht, als Peer Steinbrück die 39-Jährige - in Mecklenburg Vorpommern inzwischen Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales - in sein Kompetenzteam für die Bundestagswahl 2013 berief.

    Schwesig wirkt sehr diszipliniert. Unbedachte Äußerungen oder freche Bemerkungen wie etwa 2009, als sie nach dem TV-Duell sagte, Angela Merkel habe "ziemlich viel Schrott geredet", sind ihr inzwischen kaum noch zu entlocken.

    Manuela Schwesig: Von der Kommunalpolitik ins Bundeskabinett?

    Große Koalitionen in Deutschland

    Wenn die SPD-Basis zustimmt, gibt es die dritte große Koalition auf Bundesebene. Die beiden Vorläufer wurden von der CDU geführt: von 1966 bis 1969 von Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger und von 2005 bis 2009 von Angela Merkel.

    1966 bis 1969: Die erste Große Koalition kommt nach dem Scheitern der schwarz-gelben Regierung von Ludwig Erhard (CDU) am 1. Dezember 1966 mit der Wahl Kiesingers (CDU) zustande. Außenminister ist SPD-Chef Willy Brandt, dessen Partei im Bund erstmals Regierungsverantwortung übernimmt. Überwindung der Rezession, Notstandsgesetze und Annäherung an den Osten sind zentrale Themen. Bei der Bundestagswahl im September 1969 bleibt die Union zwar stärkste Kraft, verliert aber die Macht an Brandts SPD/FDP-Koalition.

    2005 bis 2009: Bei der Wahl 2005 reicht es weder für eine Fortsetzung von Rot-Grün noch für eine schwarz-gelbe Regierung. So wird die CDU-Vorsitzende Angela Merkel nach einigem Sträuben der Sozialdemokraten Chefin der zweiten großen Koalition. Die Regierung sorgt mit Konjunkturpaketen für eine Belebung des Arbeitsmarkts. Mit ihrem Finanzminister Peer Steinbrück - der dann 2013 ihr Herausforderer ist - stemmt Merkel sich gegen die 2008 ausgebrochene weltweite Finanzkrise. Bei der Wahl im September 2009 erleidet die SPD ein Debakel und muss in die Opposition. Merkels Union koaliert mit der FDP.

    Die 1974 in Frankfurt (Oder) geborene Diplom-Volkswirtin, die nach ihrer Heirat 2000 nach Schwerin zog, war erst mit 29 Jahren der SPD beigetreten. Als gleichermaßen konsequente wie pragmatische Fraktionschefin im

    Die junge Mutter hatte damit ihr politisches Thema gefunden. Seitdem setzt sie sich besonders für vernachlässigte Kinder ein. Trotz heraufziehender Finanz- und Wirtschaftskrise schaffte sie es mit Unterstützung ihres Amtsvorgängers Sellering als Sozialministerin weitere 15 Millionen Euro für die frühkindliche Bildung im Landeshaushalt zu verankern. drs, dpa

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