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Kriminalstatistik: Seehofer will Sicherheitsgefühl der Bevölkerung verbessern

Kriminalstatistik

Seehofer will Sicherheitsgefühl der Bevölkerung verbessern

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    Innenminister Horst Seehofer (CSU) und Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU), präsentieren die Polizeiliche Kriminalstatistik 2017 in der Bundespressekonferenz.
    Innenminister Horst Seehofer (CSU) und Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU), präsentieren die Polizeiliche Kriminalstatistik 2017 in der Bundespressekonferenz. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Nein, sagt Horst Seehofer, er habe nichts zurückzunehmen. Dass er vor zwei Jahren, auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise, als bayerischer Ministerpräsident von einem „Kontrollverlust“ und einer „Herrschaft des Unrechts“ gesprochen habe, bedauere er nicht, im Gegenteil. „Dass wir in der Bundesrepublik Deutschland einen temporären

    Kontrollverlust? Rechtsfreie Räume? Das klingt nach Versagen des Staates und seiner Sicherheitsbehörden. Dabei sitzt der CSU-Chef, der seit bald zwei Monaten für die innere Sicherheit in der Bundesrepublik zuständig ist, am Dienstag zusammen mit seinem Amtskollegen aus Sachsen-Anhalt, Holger Stahlknecht (CDU), dem Chef der Innenministerkonferenz, auf dem Podium der Bundespressekonferenz, um das genaue Gegenteil zu verkünden: Deutschland sei im vergangenen Jahr sicherer geworden. „Die Zahl der in

    Besonders wichtig für den neuen Innenminister ist, dass es bei der Diebstahlkriminalität, die in den vergangenen zwei Jahren auf Höchststände geklettert war, einen Rückgang um insgesamt 11,8 Prozent auf knapp 2,1 Millionen Fälle gab, die Wohnungseinbrüche gingen gar um 23 Prozent zurück, die Taschendiebstähle um 22,7 Prozent. Die Gewaltkriminalität ging leicht um 2,4 Prozent auf 188.000 Fälle zurück, bei Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen sank die Zahl um 1,6 Prozent auf 2.379 Fälle.

    Erfreulich haben sich nach den Worten Seehofers die politisch motivierten Straftaten entwickelt. Zum ersten Mal seit 2012 sanken sie wieder um 4,9 Prozent auf 39.500, die Zahl der Gewalttaten ging gar um 12,9 Prozent auf 3.754 zurück – und das trotz der schweren Ausschreitungen beim G20-Gipfel in Hamburg. Rechtsextremisten begingen mehr als die Hälfte aller

    In unserem Podcast "Bayern-Versteher" haben wir uns speziell mit dem Sicherheitsgefühl der Bayern beschäftigt. Hier können Sie reinhören:

    „Deutschland ist sicherer geworden, gleichwohl gibt es zur Entwarnung keinen Anlass“, sagte Seehofer. Es bleibe noch viel zu tun. Die Sicherheitslage sei angespannt, ein Anschlag könne sich jederzeit ereignen. „Absolute Sicherheit kann niemand versprechen.“ In diesem Zusammenhang verwies er darauf, dass sich nach einer Umfrage 44 Prozent der Deutschen weniger sicher fühlen als noch vor einigen Jahren. Die Politik sei weiterhin gefordert, „mit adäquaten Maßnahmen“ zu reagieren, um das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen zu verbessern, unter anderem mit einer stärkeren Präsenz der Polizei in der Fläche, einer Ausweitung der Videoüberwachung oder einer besseren Beleuchtung von Straßen und Unterführungen sowie einem sauberen Straßenbild. „Das ist für mich noch wichtiger als Paragrafen.“

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