Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Kommentar: Wenn die Vorwürfe stimmen, hat Nüßlein der Politik einen Bärendienst erwiesen

Kommentar

Wenn die Vorwürfe stimmen, hat Nüßlein der Politik einen Bärendienst erwiesen

Margit Hufnagel
    • |
    Er blickt angesichts der Ermittlungen in eine ungewisse Zukunft: Georg Nüßlein.
    Er blickt angesichts der Ermittlungen in eine ungewisse Zukunft: Georg Nüßlein. Foto: Alexander Kaya

    Ob der CSU-Politiker Georg Nüßlein gegen ein oder womöglich sogar mehrere Gesetze verstoßen hat, wird die Justiz klären müssen. Doch egal, wie am Ende das Urteil ausfallen wird – alleine der begründete Verdacht trägt zu einer alarmierenden Demoralisierung der Bevölkerung bei. Schon dadurch, dass er sich dem Zweifel aussetzt, hat er auch seiner Partei einen Bärendienst erwiesen.

    Nie zuvor in der jüngeren Geschichte dieses Landes war die Autorität der Politik so wichtig wie heute. Egal ob es um Kontaktsperren geht oder irgendwann einmal um Selbsttests – wenn die Menschen das Gefühl haben, sie selbst brächten mehr Opfer als „die da oben“, wird der Regierung diese Pandemie entgleiten.

    Die Politik ist auf Vertrauen angewiesen

    Sie ist in dieser Krise ohnehin so etwas wie ein Scheinriese. Die Ministerpräsidenten und die Kanzlerin können Geschäfte zusperren und Strafen androhen. Doch spätestens an der Haustür jedes einzelnen ist Schluss – selbst wenn die Polizei mal einen Kindergeburtstag hochgehen lässt.

    Das Einhalten der Corona-Regeln im Alltag ist das wichtigste Instrument im Kampf gegen steigende Infektionszahlen, private Kontakte einer der größten Infektionstreiber. Dass ausgerechnet Krisengewinnler – egal ob legal oder nicht – den Erfolg gefährden, ist eine abstoßende Vorstellung.

    Lesen Sie hierzu auch:

    Verdacht auf Korruption: Die dubiosen Geschäfte des Georg NüßleinVerdacht auf Korruption: Die dubiosen Geschäfte des Georg NüßleinJustiz

    Nüßlein löst Lobbyismus-Streit aus

    Verdacht auf Korruption: Die dubiosen Geschäfte des Georg Nüßlein

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden