Im Wahlkampf schürt Donald Trump immer wieder Ängste - und ausgerechnet in der Corona-Krise behauptet er, er habe keine Panik auslösen wollen.
Von allen Emotionen in der Politik bedient Donald Trump die Angst am liebsten. Mit der Furcht vor dem angeblichen Massenansturm von Verbrechern und Vergewaltigern über die mexikanische Grenze hat er den Wahlkampf 2016 bestritten. Die Gefahren einer Machtübernahme durch Marxisten und Sozialisten beschwört er bei fast jeder Kundgebung. Seit Wochen zeichnet er ein apokalyptisches Bild von Chaos, Gewalt und Brandstiftung in den amerikanischen Städten.
Trump nutzte die Zeit nicht für eine lautlose Krisenvorbereitung
Doch ausgerechnet bei der Corona-Pandemie will der US-Präsident aus staatsmännischer Verantwortung den Ton gedämpft haben. Während er schon im Februar in nächtlichen Telefonaten mit der Reporterlegende Bob Woodward dramatisch von der "tödlichen Sache" berichtete, die fünfmal schlimmer als die Grippe sei und sich "unglaublich leicht verbreitet", lästerte er in der Öffentlichkeit über das "Wuhan-Virus" und fabulierte, das Problem werde bald von alleine verschwinden. Er habe keine Panik auslösen wollen, behauptet Trump. Das ist eine kaltschnäuzige Lüge. Schließlich nutzte er die Zeit keineswegs für eine lautlose Krisenvorbereitung, sondern für tosende Wahlkundgebungen in prallvollen Hallen ohne jegliche Schutzmaßnahmen.
Donald Trump ist ein Narzisst, der keine Schwäche zeigen will
Es waren einzig egoistische Motive, die Trump zur gewissenlosen Täuschung der Öffentlichkeit verleiteten: Der Milliardär in ihm wollte einen Absturz der Aktienkurse verhindern, der Narzisst keine Schwäche zeigen, der Politiker seine Umfragewerte nicht gefährden. Also übernahm der Showmann die Regie und redete eine Masseninfektion mit bislang 190.000 Toten zum kollektiven Schnupfen herunter. Die Verschleppung einer angemessenen staatlichen Vorsorge hat wahrscheinlich tausende Menschen ihr Leben gekostet. Und sie beweist auf höchst beunruhigende Weise erneut, für welches Amt Trump völlig ungeeignet ist – das des Präsidenten.
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Man weiß nicht, was erschreckender ist, dieser nur an sich und seine Wiederwahl denkende Präsident oder die, die ihm trotz allem immer noch zujubeln. Trump ist, wie er ist, ein gestörter Narzisst, seine Wahl zum US-Präsidenten war ein historischer Fehler, an dessen Folgen die USA noch lange zu leiden haben werden.
Aber was treibt eigentlich die an, die diesem in jeder Hinsicht überforderten und unfähigen Mann eine zweite Amtszeit geben würden, damit er sein Zerstörungswerk vollenden kann? Dass die Wahl des Präsidenten immer noch offen ist, wie Umfragen ergeben, ist das eigentliche Drama, denn es beweist, dass große Teile der Bevölkerung inwischen zu allem bereit wären und Glaubwürdigkeit, Moral und Verantwortungsbewusstsein kein politisch relevanten Auswahlkriterien mehr sind.
In Deutschland handelt es sich glücklichweise nur um eine kleine Minderheit, die so denkt, aber wir müssen wachsam sein, erste Anzeichen einer Verrohung der Gesellschaft sind auch hier erkennbar.
Genau deshalb finde ich gut, dass in der BRD der Bundespräsident keine wirkliche Macht hat und selbst die Bundeskanzlerei ohne Rückendeckung inm Kabinett und Bundestag ebenfalls ziemlich machtlos ist. In den USA hat der Präsident leider viel zu viel Macht. Ist eher ein König in einer echten Monarche auf Zeit ...
Bei Moral, Glaubwürdigkeit und Glaubwürdigkeit sind die Eliten leider kein Vorbild mehr. Im Gegenteil. Ein Scheuer ist immer noch MInister. Konzernchefs / Banker fahren Konzerne / Banken an die Wand und erhalten dann trotzdem Millionenbonis.
Das macht solchen "Elitenbekämpfer" es leicht.
Zudem werden immer mehr Verschwörungstheorien gesäht, damit auch Gewalt als Notwehr gerechtfertigt werden kann.
So ist es. Gestern hat mir eine Nachbarin - unaufgefordert - mitgeteilt, dass man sich in der heutigen Zeit ja nicht mehr in den gängigen Medien ( genannt Mainstream oder Staatsfunk) informieren könne, sondern dies aus anderen, alternativen Quellen tun müsse. Das greift leider um sich.