Heiko Maas, Deutschlands Außenminister, hat gerade zu den Ausschreitungen in den USA gesagt: „Statt uns auseinander dividieren zu lassen, sollten wir den Schulterschluss suchen gegenüber den radikalen Extremisten.“
Es spricht für den Ernst der Lage, dass man sich beim Gedanken erwischt: Wer ist eigentlich der radikale Extremist? Diejenigen, die gerade auf Amerikas Straßen für Gewalt sorgen - oder vielleicht doch jener Mann im Weißen Haus, der sich den Weg zu Fototerminen vom Militär bahnen lässt, die Verfassung verachtet, kritische Presse sowieso?
Ausschreitungen in den USA: Politik und Protest gehören zusammen
Natürlich muss Widerstand friedlich bleiben, wie Trumps Vorgänger Barack Obama sagte. Natürlich sind die Wunden Amerikas, auch im Umgang zwischen Schwarz und Weiß, älter und tiefer als jene, die Trump neu geschlagen hat. Und doch: Politik und Protest gehören, wie Obama auch sagte, zusammen. Irgendwann gilt: Genug ist genug. Irgendwann muss man sich die Frage gefallen lassen: Was hast Du getan, als die großartigste Demokratie in die Hände eines verhaltensauffälligen Narzissten gefallen ist? Diese Frage müssen auch wir Europäer uns stellen.
Lesen Sie dazu auch:
- Trump heilt die Wunden der USA nicht – er reißt sie weiter auf
- Donald Trump und ein Land im Aufruhr
- Pandemie und Proteste: Die USA schlittern in die Doppelkrise
Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.