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Kommentar: Kritik an der Regierung ist auch in der Corona-Krise angebracht, aber mit Augenmaß

Kommentar

Kritik an der Regierung ist auch in der Corona-Krise angebracht, aber mit Augenmaß

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    Die Politik hat sich oft zu viel Zeit gelassen oder falsche Erwartungen geschürt.
    Die Politik hat sich oft zu viel Zeit gelassen oder falsche Erwartungen geschürt. Foto: Bernd von Jutrczenka, dpa

    Pauschale Vorwürfe an "die Politik" sind immer plakativer Unsinn. Besonders unsinnig aber sind sie in dieser Corona-Krise, die auch jeden Politiker vor täglich neue Lernprozesse stellt – und in der die allermeisten Akteure wirklich vom Ziel geleitet scheinen, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden.

    Die Politik hat nicht völlig versagt, sie hat sich aber zu viel Zeit gelassen

    Kritik hingegen ist natürlich höchst angebracht, wenn es um konkrete Versäumnisse geht. Dazu kristallisieren sich etwa heraus: verschlafene Verbesserungen an den Schulen, bei der Digitalisierung von Gesundheitsämtern – aber auch beim besonderen Schutz jener Bevölkerungsgruppen, die das Virus eben besonders stark angreift: Alte und Kranke.

    Auch hier hat die Politik nicht völlig versagt, sie hat sich aber zu viel Zeit gelassen – und zu oft falsche Erwartungen geschürt. Wenn Bundesländer wie Bayern nun versprechen, den Schutz alter Mitbürger gezielt verbessern zu wollen, ist das ebenso richtig wie überfällig. Hilft es aber, diesen Schritt wieder so laut zu inszenieren, als käme nun sofort die Rettung? Die bombastischen Schlagzeilen über eine "Corona-Spezialeinheit" für Alten- und Pflegeheime hätte es wirklich nicht unbedingt gebraucht.

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