Es ist ein schöner Erfolg für Hillary Clinton, dass sich am Ende des ersten TV-Duells fast alle Experten und die Mehrheit der Zuschauer einig waren: Die erfahrene Politikerin ist besser geeignet für das Amt des US-Präsidenten als der Geschäftsmann Donald Trump. Ist damit klar, wen die Amerikaner am 8. November ins Weiße Haus entsenden werden?
Für Clinton ging es darum, sich als kompetent, aber auch als robust gegenüber den Attacken ihres Kontrahenten und als gesundheitlich fit zu präsentieren. Das ist ihr gelungen – überdies immer wieder mit einem Lächeln, das sie sympathisch erscheinen ließ. Mit ihr wird die Politik der USA berechenbar bleiben. Im Inland will sie die Mittelschicht fördern, im Ausland mit den Verbündeten kooperieren.
Trump sagt, wie großartig er sich selbst findet
Trump blieb für seine Verhältnisse erstaunlich sachlich, hatte aber außer dem Versprechen der größten Steuersenkungen seit Ronald Reagan inhaltlich nicht viel zu bieten. Er versuchte es mit Vorwürfen an Clinton, teilweise waren sie schlicht falsch. Und dann sagte er, drollig wie ein Kind, wie großartig er sich selbst findet.
Aber bis zur Wahl sind es noch sechs Wochen. Den entscheidenden Vorsprung konnte sich Clinton nicht sichern. Es kann noch viel passieren, auch zwei weitere Duelle folgen. Die Spannung steigt.