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Kanzlerkandidatin: Reaktionen auf Baerbock-Kandidatur: "Das Rennen ist offen, wir haben Bock"

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Reaktionen auf Baerbock-Kandidatur: "Das Rennen ist offen, wir haben Bock"

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    Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock wird für die Partei als Kanzlerkandidatin ins Rennen gehen
    Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock wird für die Partei als Kanzlerkandidatin ins Rennen gehen Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Annalena Baerbock wird für die Grünen als Kanzlerkandidatin in den Bundestagswahlkampf gehen. Darauf haben sich die 40-Jährige und Co-Vorsitzender Robert Habeck geeinigt. Umgehen gab es Gratulationen aus der eigenen Partei wie vom politischen Gegner.

    "Ich freue mich auf einen spannenden und fairen Wettstreit um das beste Konzept für die Zukunft unseres Landes", schrieb Olaf Scholz auf Twitter, der schon länger als Kanzlerkandidat der SPD feststeht.

    Flankierend beglückwünschte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil Baerbock zur Kandidatur - und nahm das zum Anlass, in Richtung der Union zu sticheln. "Das Rennen ist offen, wir haben Bock, Olaf Scholz ist bereit. Mal sehen, ob die Union auch noch jemand findet", schrieb Klingbeil auf Twitter. CDU und CSU tragen seit Tagen einen öffentlichen Machtkampf über der Frage aus, ob Markus Söder oder Armin Laschet antreten soll.

    Die SPD-Chefs Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans haben den Grünen einen "fairen Wettbewerb" zugesichert. "Die SPD beglückwünscht die Grünen dazu, dass ihnen - wie zuvor schon der SPD - eine einvernehmliche Entscheidung in dieser Personalfrage gelungen ist", sagten beide den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die SPD macht bereits seit mehreren Wochen mit dem Anspruch Wahlkampf, die Union in die Opposition zu verbannen.

    Laschet: USA-Verhältnisse "sollten wir uns in Deutschland ersparen"

    Der CDU-Vorsitzende Armin Laschet sagte: "Wir müssen menschlich fair miteinander umgehen." Das sei in diesen Zeiten der Pandemie ganz besonders wichtig. "Wir sollten unter Demokratinnen und Demokraten vom ersten Moment an respektvoll miteinander umgehen."

    Der CDU-Vorsitzende wies auf das Negativbeispiel USA hin: "Wir wissen aus den USA, was es bedeutet, polarisierte Wahlkämpfe zu führen. Und wir wissen auch, wie lange nach einer demokratischen Entscheidung dort ein neuer Präsident gebraucht hat und immer noch braucht, um das Land wieder zu versöhnen. Das sollten wir uns in Deutschland ersparen."

    Angela Merkel ließ Glückwünsche ausrichten. "Da kann ich gerne von hier aus einen Glückwunsch aussprechen von der Kanzlerin", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin, Ulrike Demmer, am Montag in Berlin.

    Lindner: "Freue mich auf Ideenaustausch mit Baerbock"

    Die FDP hat bislang formell noch keinen Spitzenkandidaten nominiert. Es dürfte aber kein Weg an Parteivorsitzenden Christian Lindner vorbei führen, der dieses Selbstbewusstsein auch in seinem ersten Statement erkennen lässt. Lindner schrieb auf Twiitter: "Auf den politischen Ideenaustausch im Wahlkampf mit Annalena Baerbock freue ich mich."

    Glückwünsche gab es auch von Seiten der Linken. "Herzlichen Glückwunsch, liebe Annalena Baerbock, und auf einen spannenden Wahlkampf!", schrieb Dietmar Bartsch, Co-Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Linken.

    Sie gratuliere Baerbock von Frau zu Frau, sagte Co-Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow am Montag in Berlin. Es brauche mehr Frauen an der Spitze von Politik, um Frauen zu ermutigen sich einzumischen. Sie fügte aber hinzu: "Wir werden als Linke uns überhaupt gar nicht in personelle Fragen anderer Parteien einmischen."

    AfD sieht "Harmonie-Soße" bei Baerbock und den Grünen

    Wem die Haltung der AfD zu den Grünen noch unbekannt war, bekam sie am Montag noch einmal in markigen Worten vor Augen geführt: "Baerbocks Harmonie-Soße verschleiert den Öko-Sozialismus des grünen Wahlprogramms", sagte Partei-Vize Beatrix von Storch. "Jung und weiblich soll sie zeitgeistgemäß Stimmen sammeln und dabei schönreden, was das grüne Wahlprogramm dem Land androht", sagte der Parteivorsitzende Jörg Meuthen.

    Der Co-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland sagte: "Es ist im Ergebnis egal, wer für die Grünen antritt." Für Deutschland wäre eine Bundesregierung unter Führung der Grünen "eine Katastrophe und würde unserem Land noch mehr staatlichen Zwang und Unfreiheit bescheren".

    Grüne zeigen sich in K-Frage betont geschlossen

    Aus der eigenen Partei gab es Unterstützung. Schon in den vergangenen Wochen waren die Grünen durch öffentliche Geschlossenheit aufgefallen. In der Frage Baerbock oder Habeck hatten kaum Parteigrößen im Vorfeld Präaferenzen geäußert. Betont geschlossen wirken auch die ersten Reaktionen. "Wir haben eine hammerstarke Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock! Und direkt hinter ihr einen hammerstarken Habeck", schrieb der ehemalige Grünen-Chef Cem Özdemir.

    "Es hat sich noch nie so deutlich wie in diesen Krisenzeiten gezeigt, wie sehr Form und Inhalt in der Politik einen Unterschied machen: Wo die einen offene Schlachten austragen, gibt es bei uns ein geregeltes Verfahren, das die gesamte Partei mitträgt", sagte Claudia Roth, Vizepräsidentin des Bundestags. (mst- mit dpa)

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