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Jubiläum: Die CDU feiert ihren Altkanzler

Jubiläum

Die CDU feiert ihren Altkanzler

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    Das war bereits Kohls zweite Wahl zum Kanzler im März 1983.
    Das war bereits Kohls zweite Wahl zum Kanzler im März 1983. Foto: dpa

    Am 1. Oktober 1982 kam es zur entscheidenden Abstimmung. Mit den Stimmen von CDU, CSU und FDP wurde Helmut Kohl neuer Regierungschef und sollte 16 Jahre amtieren. So lange wie bis heute kein anderer Kanzler.

    In diesem Herbst jähren sich diese Ereignisse zum 30. Mal. Für die Union ist das Jubiläum Anlass, ihren Altkanzler Helmut Kohl, mittlerweile 82 Jahre alt und nach einem schweren Sturz in seiner Oggersheimer Wohnung gesundheitlich schwer angeschlagen, noch einmal ausgiebig zu feiern. Erst im Februar wurden ihm eine neue Herzklappe und ein Herzschrittmacher eingesetzt, von der Operation hat er sich nach Angaben seines Berliner Büros gut erholt, er arbeite derzeit an zwei Büchern und freue sich auf den 30. Jahrestag seiner Wahl zum Kanzler.

    Den Anfang der „Helmut-Kohl-Festspiele“ machte die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung bereits Ende August mit einem Festakt im früheren Plenarsaal des Bundestags im Bonner Wasserwerk, wo 1600 geladene Gäste zu Ehren des Altkanzlers gekommen waren, der mit seiner zweiten Frau Maike sichtlich gerührt die Ovationen entgegennahm.

    Der Höhepunkt wird eine Veranstaltung im Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums (DHM) im Berliner Zeughaus am 27. September sein, bei der neben Kohls Nach-Nachfolgerin Angela Merkel (CDU) auch der frühere EU-Kommissionspräsident Jacques Delors und der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Bischof Karl Kardinal Lehmann, reden werden. Auch Kohl, so ist es geplant, will das Wort ergreifen.

    Bereits zwei Tage zuvor, am 25. September, wird Kohl zum ersten Mal seit seinem Ausscheiden aus dem Bundestag im Jahr 2002 wieder an einer Sitzung der Unionsfraktion teilnehmen. Und am 11. Oktober gibt das Finanzministerium eine Sonderbriefmarke im Wert von 55 Cent mit dem Konterfei des „Kanzlers der Einheit“ heraus, womit ein Herzenswunsch der Jungen Union in Erfüllung geht.

    Kommt es auch zur Aussöhnung mit Schäuble?

    Zwei Jahre nach den Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Mauerfalls und der Wiedervereinigung ist die 30. Wiederkehr der Wahl Kohls zum Kanzler für die Union eine gute Gelegenheit, noch einmal ausgiebig Versöhnung zu feiern und den „schwarzen Riesen“, der ein Vierteljahrhundert lang CDU-Vorsitzender war, wieder in den Schoß der Partei aufzunehmen. Die Erschütterungen, die er mit seinen schwarzen Kassen ausgelöst hat, sind längst vergessen, der Parteispendenskandal der Jahre 1999/2000, als Kohl verbittert den Ehrenvorsitz niederlegte, spielt keine Rolle mehr. Auch das Verhältnis zwischen dem Altkanzler und Angela Merkel, das lange Zeit als äußerst angespannt galt, hat sich in jüngster Zeit merklich entkrampft.

    Bleibt nur noch die Frage, ob es auch zur Aussöhnung zwischen Helmut Kohl und Wolfgang Schäuble kommt. Die Präsentation der Sonderbriefmarke durch den dafür zuständigen Finanzminister wäre eine ideale Gelegenheit für diese Geste. Doch der Bruch zwischen den beiden scheint endgültig zu sein, hatte sich doch Schäuble einst von Kohl mit den Worten verabschiedet: „Ich habe in meinem Leben schon zu viel meiner knapp bemessenen Lebenszeit mit dir verbracht. Es wird keine Minute mehr geben.“

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