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Hochwasser: Acht Milliarden Euro Soforthilfe für Flutopfer

Hochwasser

Acht Milliarden Euro Soforthilfe für Flutopfer

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    Acht Milliarden Euro Soforthilfe für Flutopfer
    Acht Milliarden Euro Soforthilfe für Flutopfer

    Die Soforthilfe steht: Der Finanzierungsplan für den  Wiederaufbau in den vom Hochwasser betroffenen Regionen ist beschlossen.

    Der Bund streckt acht Milliarden für die Hochwasseropfer vor

    Nach  schwierigen Gesprächen einigten sich Bund und Länder am Mittwoch  auf die Details der Finanzierung des gemeinsamen Fonds von bis zu  acht Milliarden Euro, wie beide Seiten mitteilten. Für die  Aufteilung der Kosten zwischen Bund und Ländern wurde eine Lösung  gefunden, der Bund streckt den von den Ländern zu übernehmenden  Anteil vor.

    Der Bund werde den Fonds im Rahmen seines "normalen  Schuldenmanagements" zunächst komplett vorfinanzieren, teilte das  Bundesfinanzministerium mit. Die schätzungsweise 1,5 Milliarden  Euro zur Beseitigung der Schäden an der dem Bund gehörenden  Infrastruktur trage er allein. Die übrigen bis zu 6,5 Milliarden  Euro sollen Bund und Länder je zur Hälfte übernehmen. Für die  Tilgung ihrer Fondsschulden beim Bund haben die Länder 20 Jahre  Zeit, wie die thüringische Ministerpräsidentin Christine  Lieberknecht (CDU) sagte.

    Die Einigung wurde bei einem Treffen von Ministerpräsidenten mit  Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Kanzleramtsminister  Ronald Pofalla (beide CDU) erzielt. Noch am Dienstag waren  Gespräche der Finanzminister über den Aufbaufonds ergebnislos  geblieben. 

    Die Länder zahlen nach Verteilungsschlüssel für die Flutopfer

    Auch für die Aufteilung der Kosten unter den Ländern gibt es nun  eine Vereinbarung. Der Anteil der einzelnen Länder richte sich nach  dem Verteilungsschlüssel für die Umsatzsteuer, sagte Lieberknecht.  Große bevölkerungsreiche Länder wie Nordrhein-Westfalen, Bayern  oder Hessen zahlen also mehr als kleine.

    Schäuble sprach von einer "überzeugenden Lösung", Lieberknecht  zeigte sich "sehr zufrieden". Die Länder hatten zunächst die Idee  verfolgt, für die Finanzierung des Hilfefonds Tilgungszahlungen für  den Fonds Deutsche Einheit umzuleiten, die sie noch bis 2019 an den  Bund leisten müssen. Dies lehnte der Bund ab.

    Auch die SPD zeigte sich zufrieden. "Der deutsche Föderalismus hat  sich heute bewährt", erklärte der Vize-Fraktionschef im Bundestag,  Joachim Poß.

    Vor allem Ost- und Süddeutschland waren in den vergangenen Wochen  von einer Hochwasserkatastrophe getroffen worden. Zahlreiche Städte  und Landstriche wurden überflutet. Noch immer ist die Gefahr nicht  überall gebannt. Im Landkreis Stendal an der Elbe in Sachsen-Anhalt  sei die Lage weiter "kritisch", sagte eine Sprecherin der  Landesregierung. Dort war Wasser durch einen Deichbruch tief ins  Hinterland geströmt.

    Wegen der immensen Schäden hatten sich Bund und Länder vergangene  Woche auf den Aufbau-Fonds geeinigt. Strittig waren bis Mittwoch  aber die Details. Nach der Einigung könne das Gesetz über den Fonds  nun planmäßig vom Bundesrat am 5. Juli verabschiedet werden, sagte  Lieberknecht.

    Zugleich gab es beim Bund-Länder-Treffen am Mittwoch einen  Durchbruch im Streit um die sogenannten Entflechtungsmittel, der  bislang die Billigung des europäischen Fiskalpakts durch den  Bundesrat verhindert hatte. Mit diesen Mitteln beteiligt sich der  Bund an der Finanzierung von kommunaler Infrastruktur, Wohnungs-  und Hochschulbauten in den Ländern.

    Der Bund sagte den Ländern laut Lieberknecht endgültig zu, die  Entflechtungsmittel nicht ab 2014 zu kürzen, sondern noch bis 2019  in voller Höhe weiter zu zahlen. Es gehe um 2,6 Milliarden Euro,  die die Länder bis 2019 nun jährlich für ihre Haushalte einplanen  könnten. Im Gegenzug verpflichteten sich die Länder, dem Fiskalpakt  am 5. Juli im Bundesrat zuzustimmen. AZ/afp

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