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Corona-Krise: Gesundheitsminister Spahn will Quarantäne-Zeit verkürzen

Corona-Krise

Gesundheitsminister Spahn will Quarantäne-Zeit verkürzen

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    Jens Spahn sprach am Freitag mit den anderen EU-Gesundheitsministern zum Thema Impfstoff.
    Jens Spahn sprach am Freitag mit den anderen EU-Gesundheitsministern zum Thema Impfstoff. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Zuversichtlich zeigte sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), als er am Freitagnachmittag aus einer Video-Konferenz mit seinen europäischen Kollegen kam. "Europa ist nur gemeinsam stark, auch während der Corona-Pandemie", betonte er in der anschließenden Pressekonferenz mehrmals. Und so seien sich die 27 Mitgliedsstaaten bei einigen wichtigen Fragen einig geworden.

    Zunächst habe man sich europaweit auf einheitlichere Quarantäne- und Test-Bestimmungen bei Reiserückkehrern festlegen können. So sollen Reisende aus Risikogebieten mindestens zehn Tage in Quarantäne. Fraglich sei nur noch, ob bei einem negativen Test die Quarantäne um fünf Tage verkürzt werde. "Das wollen wir in den nächsten Tagen klären", sagte Spahn.

    Diesen Ansatz wolle er auch für die deutsche Debatte aufgreifen und in die Erarbeitung eines angepassten Konzepts für das Vorgehen im Herbst und Winter einfließen lassen. "Ich kann mir gut vorstellen, dass eine 10-tägige Quarantäne für Reiserückkehrer dazu gehört." Das aktualisierte Konzept mit einem Rahmen für Quarantäne und Tests soll bis Anfang Oktober kommen.

    EU-Gesundheitsminister einigen sich auf gemeinsamen Impfstoff-Kauf

    Bei der Frage nach der Anschaffung eines Impfstoffs haben sich die Mitgliedsstaaten zusammen mit der EU-Kommission einigen können. "Das soll nicht jeder für sich klären", sagte der Gesundheitsminister. Schon jetzt stünden 2,15 Milliarden Euro im EU-Haushalt für den Kauf von Impfstoff bereit. Auch sei man schon in Verhandlungen mit mehreren Pharmakonzernen.

    Jedoch werde bereits eine Aufstockung des Impfstoff-Budgets von 750 Millionen Euro überlegt. "Der Impfstoff soll für alle EU-Bürger fair verfügbar sein", erklärte Spahn.

    Spahn sieht Zuschauer bei Bundesliga-Spielen kritisch

    Angesprochen auf die erneute Testpanne in Bayern, verwies der Gesundheitsminister darauf, dass er sich in den letzten Stunden im Gespräch mit seinen EU-Kollegen befand. "Ich möchte nichts kommentieren, wovon ich nicht die Hintergründe kenne", sagte er. Spahn Betonte aber, dass er grundsätzlich davon überzeugt sei, dass die Bundesländer die Kontrollen durchführten.

    Der Gesundheitsminister sah sich aber auch mit mehreren Fragen konfrontiert, warum beispielsweise ein Roland-Kaiser-Konzert mit 5000 Zuschauern stattfinden könnte, aber bei der Bundesliga noch keine Fans ins Stadion dürfen. "Mit solchen Konzerten werden wir Zug um Zug Erfahrungen sammeln", sagte Spahn und verwies darauf, dass es sich bei der Bundesliga um bundesweite Veranstaltungen handle. "Ein Roland-Kaiser-Konzert ist das nicht."

    Gesundheitsminister Spahn zu Corona: "Das Virus ist der Spielverderber, ich nicht"

    "Das Virus ist der Spielverderber, ich nicht", erklärte Spahn und ging auf die Fragen ein, ob es seiner Meinung nach wohl dieses Jahr Weihnachtsmärkte oder Faschingsfeiern geben wird. Daraufhin wiederholte der Gesundheitsminister frühere Aussagen, dass er diese Veranstaltungen unter speziellen Hygienekonzepten für möglich halte.

    "Ob es diese Feiern geben muss und in welchem Umfang - und ich spreche da auch von Hochzeiten oder privaten Feiern -, das müsse auch für sich selbst entschieden werden", sagte Spahn. Er empfahl, dass man den Herbsturlaub auch in Deutschland verbringen könnte. (mit dpa)

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