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Geldbeutel der Autofahrer: Strafzahlungen für E10: ADAC spricht von "ganz übler Kiste"

Geldbeutel der Autofahrer

Strafzahlungen für E10: ADAC spricht von "ganz übler Kiste"

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    Weil die Autofahrer zu wenig E10 getankt haben, sollen sie nun zur Kasse gebeten werden. dpa
    Weil die Autofahrer zu wenig E10 getankt haben, sollen sie nun zur Kasse gebeten werden. dpa

    Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) hat mit Unverständnis und scharfer Kritik auf die Ankündigung der Mineralölkonzerne reagiert, Strafzahlungen wegen einer zu geringen Verkaufsquote des Biosprits E10 auf die Kunden abwälzen zu wollen. Sprecherin Maxi Hartung nennt die Pläne gegenüber Augsburger Allgemeine Online  eine "ganz üble Kiste". Da die anderen Benzinsorten mehr kosteten als E10, hätten die Autofahrer, die kein E10 getankt hätten, bereits Strafzahlungen geleistet. "In den durchschnittlich 2,5 Cent mehr ist die Strafzahlung schon mit drin", sagt Hartung.

    E10: "Autofahrer nur unzureichend informiert"

    Grundsätzlich seien die Mineralölkonzerne selbst für die schlechten Absatzzahlen des Biosprits verantwortlich. "Es war schon lange bekannt, dass E10 eingeführt wird und eine Quote erfüllt werden muss", betont Hartung. Die Firmen hätten sich jedoch schlecht vorbereitet und die Autofahrer nur unzureichend informiert.

    Die ADAC-Sprecherin vermutet hinter der jetzigen Ankündigung eine Konzernstrategie, um sich vor den Strafzahlungen generell zu drücken. Es handle sich um quasi einen "Versuchsballon". Dabei spiele auch der Zeitpunkt der Ankündigung eine Rolle. Nach der Sommerreisewelle seien die Einnahmen zurück gegangen. Nun wolle man unbedingt um die Zahlungen herumkommen. "Ich hoffe, dass sich die Politik nicht darauf einlässt", sagt die ADAC-Sprecherin.

    Auf lange Sicht werde sich E10 als Kraftstoff durchsetzen. Grund sei das Preisbewusstsein der Deutschen. "Warum soll ich auf die Dauer 2,5 Cent mehr zahlen. Es gibt ja keinen Grund", erklärt Hartung.  Vorwürfen, durch die E10-Produktion würde Regenwald gerodet, widerspricht die ADAC-Sprecherin. In Deutschland sei das Bioethanol zertifiziert. Dadurch sei eine umweltverträgliche Herstellung garantiert.

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