Kanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert, dass die führenden westlichen Industriestaaten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen unterstützen. Die WHO habe einen weltweiten Aktionsplan eingefordert, dabei müssten die G7-Staaten Vorreiter sein, sagte Merkel am Samstag in ihrem wöchentlichen Internet-Video. "Jedes Land muss eine nationale Strategie haben." Merkel verwies auf die überarbeitete deutsche Strategie, die vom Kabinett vor kurzem beschlossen worden war.
Antibiotika-Resistenzen Thema bei G7-Gipfel in Elmau
Beim G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs im Juni im bayerischen Elmau werde auch die landwirtschaftliche Nutzung von Antibiotika eine Rolle spielen, kündigte Merkel an. Es gehe darum, auch bei Tieren eine sachgemäße Verschreibung sicherzustellen. "Da brauchen wir gemeinsame Standards", sagte die Kanzlerin. Beim G7-Treffen werde man das sicher noch nicht erreichen, aber ein Stück vorankommen.
Merkel: Antibiotikum nicht bei jeder leichteren Erkrankung
In Deutschland gebe es für das Thema der nachlassenden Wirksamkeit bereits eine hohe Sensibilität, erklärte Merkel. "Aber wir müssen trotzdem sehen, dass wir diese Sensibilität verstärken und noch weiter überlegen: Ist es wirklich notwendig, ein Antibiotikum zu verschreiben?" Man dürfe "nicht bei jeder leichteren Erkrankung" dazu greifen. Da sei noch "sehr, sehr viel Aufklärung" nötig. dpa/AZ