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Euro: Merkel findet Griechenland-Austritt aus Eurozone nun "verkraftbar"

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Merkel findet Griechenland-Austritt aus Eurozone nun "verkraftbar"

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    Bundeskanzlerin Merkel hält einem Medienbericht zufolge ein Ausscheiden Griechenlands aus der Währungsgemeinschaft inzwischen für verkraftbar.
    Bundeskanzlerin Merkel hält einem Medienbericht zufolge ein Ausscheiden Griechenlands aus der Währungsgemeinschaft inzwischen für verkraftbar. Foto: Maurizio Gambarini (dpa)

    Lange trat die Bundesregierung für den Verbleib Griechenlands in der Europäischen Währungsunion ein, nun soll Kanzlerin Angela Merkel einem Medienbericht zufolge von dieser Haltung abgerückt sein. Der Spiegel  berichtete am Samstag, die Bundesregierung sei bereit, Griechenland notfalls aus der Eurozone ausscheiden zu lassen.

    Die Stationen von Angela Merkel

    1989: In der politischen Umbruchphase der DDR steigt die Physikerin Merkel in die Politik ein und schließt sich dem Demokratischen Aufbruch (DA) an, der später der CDU beitritt.

    April 1990: Nach den Volkskammerwahlen wird Merkel stellvertretende Regierungssprecherin der DDR.

    Dezember 1990: Merkel wird mit der ersten gesamtdeutschen Wahl direkt gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Stralsund, Rügen, Nordvorpommern.

    Januar 1991: Merkel wird unter dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) als Bundesministerin für Frauen und Jugend vereidigt.

    Dezember 1991: Merkel wird zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt.

    November 1994: Merkel wird Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Für ihre Verhandlungsführung beim UN-Klimagipfel in Berlin erntet sie ein Jahr später breites Lob.

    November 1998: Der neue CDU-Chef Wolfgang Schäuble macht Merkel zur Generalsekretärin.

    Dezember 1999: Nach Bekanntwerden der CDU-Spendenaffäre ruft Merkel in einem spektakulären Zeitungsbeitrag zur Abnabelung von Kohl auf.

    10. April 2000: Nach Schäubles Rücktritt infolge der CDU-Spendenaffäre wird Merkel auf dem Parteitag in Essen mit 95,9 Prozent zur Parteichefin gewählt.

    24. September 2002: Nach der verlorenen Bundestagswahl mit Spitzenkandidat Edmund Stoiber sichert Merkel sich den Fraktionsvorsitz der CDU/CSU im Bundestag.

    1./2. Dezember 2003: Unter Merkels Führung segnet die CDU auf ihrem Parteitag in Leipzig einen radikalen Kurswechsel in der Steuer- und Sozialpolitik ab. Später distanzieren sich sowohl Kanzlerin als auch Partei wieder davon.

    18. September 2005: Die Union gewinnt mit Merkel als Kanzlerkandidatin die Bundestagswahl knapp vor der SPD, bleibt aber weit hinter den Erwartungen zurück.

    22. November 2005: Merkel wird als Bundeskanzlerin einer großen Koalition vereidigt. Sie ist nicht nur die erste Frau, sondern mit 51 Jahren die bislang jüngste Politikerin in diesem Amt.

    August 2006: Das US-Wirtschaftsmagazin "Forbes" kürt Merkel erstmals zur "mächtigsten Frau der Welt". Den Spitzenplatz hält sie auch in den kommenden Jahren fast durchgängig.

    September/Oktober 2008: Merkel und Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) stellen wegen der Finanzkrise in dramatischen Rettungsaktionen Milliardensummen für Banken und die Wirtschaft bereit.

    27. September 2009: Die CDU fährt bei der Bundestagswahl unter Merkels Führung zwar ein schwaches Ergebnis ein, es reicht aber für das gewünschte schwarz-gelbe Bündnis.

    28. Oktober 2009: Merkel wird zum zweiten Mal vom Bundestag zur Kanzlerin gewählt.

    Mai 2010: Die Staaten der Euro-Zone beschließen den ersten Rettungsschirm. Während Merkel mit der Euro-Krise beschäftigt ist, macht ihre schwarz-gelbe Koalition vor allem durch Streits von sich reden.

    6. Juni 2011: Nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima beschließt Merkels Kabinett das Aus für acht Atomkraftwerke und einen schrittweisen Atomausstieg bis 2022. Im Wahlkampf hatte Merkel noch für eine Verlängerung der Laufzeiten geworben.

    Dezember 2012: Bei ihrer sechsten Wiederwahl zur CDU-Chefin erreicht Merkel mit 97,94 Prozent ihr bislang bestes Ergebnis.

    22. September 2013: Bei der Bundestagswahl erreicht die Union mit 41,5 Prozent das beste Zweitstimmenergebnis seit 1990.

    17. Dezember 2013: Merkel wird zum dritten Mal im Bundestag zur Kanzlerin gewählt.

    10. April 2014: Merkel ist jetzt länger als Kanzlerin im Amt als Helmut Schmidt, der acht Jahre und vier Monate Regierungschef war. Nur Konrad Adenauer und Helmut Kohl regierten deutlich länger.

    Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) hielten einen Austritt des Landes aus der Gemeinschaftswährung für verkraftbar, schrieb das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf Regierungskreise. Grund dafür seien die Fortschritte, die die Eurozone seit dem Krisenhöhepunkt 2012 gemacht habe.

    Bundesregierung hält Austritt Griechenlands aus Euro-Raum für möglich

    Dem Spiegel zufolge hält die Bundesregierung ein Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone für unausweichlich, wenn der linksgerichtete Oppositionsführer Alexis Tsipras nach der vorgezogenen Parlamentswahl am 25. Januar die Regierung übernimmt. Damit wächst der internationale Druck auf die in Umfragen führende Linkspartei Syriza. Tsipras will

    Innenpolitisch könnte die am Samstag vollzogene Spaltung der traditionsreichen Regierungspartei Pasok die Linkspartei Syriza wertvolle Prozente kosten. Der frühere Regierungschef und ehemalige

    Die neue Papandreou-Partei könnte möglicherweise den Konservativen unter Regierungschef Antonis Samaras dazu verhelfen, bei der Wahl am 25. Januar stärkste Partei vor Syriza zu bleiben. Nach der dreifach im Parlament gescheiterten Präsidentenwahl muss das Land gemäß Verfassung Neuwahlen abhalten.

    Bofinger: Austritt Griechenlands gefährlich für Stabilität des Euro-Raums

    Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger warnte indes nachdrücklich vor einem Ausscheiden Griechenlands aus der Europäischen Währungsunion gewarnt. "Ein solcher Schritt wäre mit sehr hohen Risiken für die Stabilität des Euro-Raums verbunden", sagte das Mitglied des Sachverständigenrats der Welt am Sonntag. Dadurch würde "ein Geist aus der Flasche gelassen, der nur schwer beherrschbar wäre", erklärte Bofinger.

    Griechenland - Zehn Fakten zum Krisenland

    Griechenland, die Hellenische Republik, heißt im Griechischen Elláda (Ελλάδα).

    Das Land am Mittelmeer ist eine Parlamentarische Republik.

    Auf 131.957 Quadratkilometern leben knapp 11 Millionen Menschen.

    Die Nationalfeiertage der Griechen sind am 25. März und 28. Oktober.

    Das Kfz-Kennzeichen ist GR, die Internet-TLD .gr und die Telefonvorwahl +30.

    Die Hauptstadt Griechenlands ist Athen. Die weiteren größten Städte sind: Thessaloniki, Piraeus und Patrai.

    Staatsreligion in Griechenland ist das Orthodoxe Christentum. Etwa 97 Prozent aller Griechen sind orthodox.

    Griechenland grenzt an Albanien, Mazedonien, Bulgarien und die Türkei, das als Erzfeind des Landes gilt.

    Griechenland ist seit Jahren wegen der Euro-Krise in den Schlagzeilen. Dem Land bekam einen Schuldenschnitt.

    Griechenland gehört zur Europäischen Union und hat den Euro als Währung.

    Weder Kanzleramt noch Finanzministerium wollten den Spiegel-Bericht am Samstag kommentieren. Schäuble hatte zu Wochenbeginn die griechischen Wähler vor einer Abkehr vom Sparkurs gewarnt. "Wenn Griechenland einen anderen Weg einschlägt, wird es schwierig", erklärte er. "Neuwahlen ändern nichts an den mit der griechischen Regierung getroffenen Vereinbarungen. Jede neue Regierung muss die vertraglichen Vereinbarungen der Vorgänger einhalten." AZ/afp/dpa

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