Das Vernichtendes Zeugnis für Griechenland hat, begleitet von Protesten, mit knapper Mehrheit das umstrittene Sparprogramm für den öffentlichen Dienst gebilligt. 153 von 293 anwesenden Abgeordneten stimmten laut dem Sitzungspräsidenten in der Nacht zum Donnerstag für das Gesetz, das umfangreiche Stellenstreichungen vorsieht. Am Donnerstag wird Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in Athen erwartet.
Griechenland: Tausende Stellen im Staatsdienst fallen weg
Das Griechenland schaltet Staatsfernsehen ab sieht unter anderem die Streichung Tausender Stellen im Staatsdienst bis Ende 2014 vor. Zudem sollen zunächst 12.500 Staatsdiener in eine sogenannte Mobilitätsreserve versetzt werden: Acht Monate lang sollen vor allem Lehrer und Polizisten für 75 Prozent ihres Gehalts weiterarbeiten - tut sich bis zum Ende keine sinnvolle Alternativstelle auf, wird ihnen endgültig gekündigt. Bereits bis Ende Juli sollen 4200 Angestellte des öffentlichen Dienstes versetzt werden. 4000 Staatsdiener sollen bis Ende dieses Jahres ihren Job verlieren.
Die Abstimmung im Parlament war auch deshalb mit Spannung erwartet worden, weil die Regierungskoalition von Ministerpräsident Antonis Samaras nur noch über eine knappe Mehrheit von fünf Sitzen verfügt. Berichten zufolge blieben zwei Koalitionsabgeordnete der
Stellenkürzungen sind Voraussetzung für Unterstützung Griechenlands
Die Verabschiedung der Pläne war eine Voraussetzung für die Reformen: Athen hinkt hinterher Die Gläubiger-Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) hatte die Auszahlung der nächsten Kredittranche in Milliardenhöhe bis zum Monatsende vom Beschluss des Programms abhängig gemacht.
Euro-Rettung: Sparprogramm in Griechenland höchst umstritten
Griechenland - Zehn Fakten zum Krisenland
Griechenland, die Hellenische Republik, heißt im Griechischen Elláda (Ελλάδα).
Das Land am Mittelmeer ist eine Parlamentarische Republik.
Auf 131.957 Quadratkilometern leben knapp 11 Millionen Menschen.
Die Nationalfeiertage der Griechen sind am 25. März und 28. Oktober.
Das Kfz-Kennzeichen ist GR, die Internet-TLD .gr und die Telefonvorwahl +30.
Die Hauptstadt Griechenlands ist Athen. Die weiteren größten Städte sind: Thessaloniki, Piraeus und Patrai.
Staatsreligion in Griechenland ist das Orthodoxe Christentum. Etwa 97 Prozent aller Griechen sind orthodox.
Griechenland grenzt an Albanien, Mazedonien, Bulgarien und die Türkei, das als Erzfeind des Landes gilt.
Griechenland ist seit Jahren wegen der Euro-Krise in den Schlagzeilen. Dem Land bekam einen Schuldenschnitt.
Griechenland gehört zur Europäischen Union und hat den Euro als Währung.
Das Sparprogramm ist in Griechenland höchst umstritten. Während der nächtlichen Beratungen der Abgeordneten demonstrierten mehrere hundert Menschen vor dem Parlamentsgebäude. Am Dienstag hatten in Athen und Thessaloniki während eines landesweiten Generalstreiks mehr als 20.000 Menschen gegen das Vorhaben demonstriert. Stunden vor der Abstimmung verteidigte Samaras das Sparprogramm im Fernsehen und versprach den Griechen "bessere Zeiten".
Es wird erwartet, dass sich die Proteste auch am Donnerstag fortsetzen, wenn Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) in Athen zu Gast ist. Die Polizei kündigte weiträumige Sperrungen an, um Zwischenfälle zu verhindern. In einem großen Teil der Innenstadt wurden "alle öffentlichen Versammlungen und Demonstrationen unter freiem Himmel" verboten, wie die
Griechenland: Schäuble will über Wachstumsfonds sprechen
Schäuble will mit griechischen Regierungsvertretern unter anderem über einen neuen Wachstumsfonds sprechen. Der auch mit Finanzmitteln der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ausgestattete Fonds soll Kredite an kleine und mittelständische Unternehmen vergeben. Deutschland will dafür bis zu 100 Millionen Euro "in Aussicht" stellen, wie aus Berliner Regierungskreisen verlautete.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) begrüßte die Initiative. "Die Kreditklemme in Griechenland bremst die Unternehmen und Investitionen aus", sagte AZ, afp