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Foto: Fabian Sommer, dpa
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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wirbt auf einer Pressekonferenz für die Stiko-Empfehlung, nach einer ersten Impfung mit AstraZeneca einen mRNA-Impfstoff zu verabreichen.

Corona-Impfung
02.07.2021

Erst AstraZeneca, dann mRNA: Spahn wirbt für die Kombi-Impfung

Von Stefan Lange

Die Stiko empfiehlt nach einer AstraZeneca-Erstimpfung nun eine Zweitimpfung mit Biontech oder Moderna. Spahn beruhigt alle, die bereits zwei Mal mit AstraZeneca geimpft wurden.

Es ist gerade nicht ganz leicht, sich für die richtige Impfstrategie zu entscheiden. Erst war AstraZeneca das Mittel der Wahl, Biontech irgendwie auch, sogenannte Kreuzimpfungen – also Impfungen mit zwei verschiedenen Vakazinen – wurden zunächst skeptisch betrachtet.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat das Durcheinander jetzt noch vergrößert. Sie empfiehlt, sich unabhängig vom Alter nach einer Impfung mit AstraZeneca anschließend mit Biontech oder Moderna impfen zu lassen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) diskutierte am Freitag mit seinen Länderkollegen über die neue Lage und versuchte anschließend in einer Pressekonferenz, den Impf-Dschungel ein wenig zu lichten.

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Die Stiko hat "neue Studiendaten" zur Kreuzimpfung, erklärt Spahn

Die Grundlage für die neue Stiko-Empfehlung seien "aktuelle Studiendaten", erklärte Spahn. Diese zeigten, dass eine sogenannte Kreuzimpfung "besser noch vor Corona schützt als die schon zweifache Impfung mit AstraZeneca". Der CDU-Politiker zeigte Verständnis, dass die Empfehlung "im ersten Moment" Impfwillige und Ärzte verunsichern könne. Eventuelle Sorgen seien aber unberechtigt, machte Spahn deutlich. Er betonte, dass es genügend mRNA-Impfstoff gebe, "um diese Empfehlung auch umsetzen zu können". Dies werde nicht sofort im Laufe des Tages geschehen können, aber "sehr zügig".

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Foto: Fabian Sommer, dpa
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Die Ständige Impfkommission hat ihre Empfehlungen angepasst.

Dem Minister zufolge hat die Stiko-Empfehlung einen positiven Nebeneffekt: Erstimpfungen mit AstraZeneca könnten jetzt noch schneller über die Bühne gehen. In der Kreuzimpfung könne die zweite Impfung bereits nach vier Wochen erfolgen und damit eine "sehr, sehr gute Wirkung" erzielt werden. Wenn zwei Mal AstraZeneca vergeben wird, werden von der Stiko mindestens neun Wochen Abstand empfohlen.

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Eine Kreuzimpfung wirkt mindestens so gut wie die doppelte Biontech-Impfung

Spahn warb für die neue Impf-Kombi mit einem dritten Argument. Die Kreuzimpfung aus AstraZeneca und Biontech schütze mindestens ebenso gut wie die zweimalige Impfung mit Biontech alleine - unter bestimmten Voraussetzungen sogar noch besser. An alle, die bereits zwei Mal mit AstraZeneca geimpft seien, richtete der Minister die Botschaft, dass natürlich "auch diese Impfung gut" sei. Die Kombi aus AstraZeneca und Biontech sei jedoch "noch besser".

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Spahn sprach in der Pressekonferenz nur von Biontech, die Stiko empfiehlt aber auch den mRNA-Impfstoff Moderna. Diese Impfstoffe regen im Körper die Bildung eines Eiweißes an, das dem Corona-Virus ähnlich ist. Die Zellen beginnen dann, Antikörper zu bilden. Bei Vektor-Vakazinen wie AstraZeneca hingegen wird das Genmaterial des Coronavirus, stark vereinfacht ausgedrückt, praktisch direkt in den Körper injiziert.

Der Minister bekräftige seinen Appell an die Bevölkerung, sich impfen zu lassen. Gerade mit Blick auf die Delta-Variante sei eine doppelte Impfung wichtig, erklärte er (beim Impfstoff Johnson und Johnson reicht weiterhin eine Impfung). "Umso mehr Impfungen im Sommer, desto besser wird der Herbst", sagte Spahn.

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