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Einzelhandel: Wirtschaftsminister Altmaier will die Läden am Leben halten

Einzelhandel

Wirtschaftsminister Altmaier will die Läden am Leben halten

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    Die Corona-Krise wirkt sich deutlich auf den Einzelhandel aus. Peter Altmaier hat einen runden Tisch initiiert, um das Ladensterben in den Innenstädten zu stoppen.
    Die Corona-Krise wirkt sich deutlich auf den Einzelhandel aus. Peter Altmaier hat einen runden Tisch initiiert, um das Ladensterben in den Innenstädten zu stoppen. Foto: Peter Kneffel, dpa (Symbolbild)

    Wenn es nach Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier geht, dann wird im Einzelhandel ab nächstem Sommer wieder so eingekauft werden können, wie es die Jahre vor der Verbreitung des Covid-19-Virus üblich war. Er sei zuversichtlich, erklärte der CDU-Politiker am Dienstag in Berlin, dass es möglich sei, „die Corona-Pandemie bis zur Mitte des nächsten Jahres so zu bekämpfen, dass ein normaler Geschäftsbetrieb weitgehend in vielen Bereichen wieder möglich ist“.

    Wobei dem Minister klar ist, dass der Einzelhandel Probleme hat – und zwar solche, die „nicht erst mit Corona begonnen haben“. Durch Corona seien sie jedoch sichtbarer geworden. Altmaier hat deshalb einen runden Tisch mit dem Einzelhandelsverband HDE und anderen Akteuren gegründet, um Rezepte gegen das Ladensterben in den Innenstädten zu entwickeln.

    Vielen Textilfirmen droht das Aus

    Jobverlust Durch die Folgen von Corona sind nach Berechnungen des Kreditversicherers Euler Hermes 158.000 Jobs in der europäischen Textilindustrie gefährdet: "Wir gehen davon aus, dass trotz der zahlreichen Unterstützungsmaßnahmen etwa 13.000 Unternehmen in Europa bis Ende 2021 verschwinden", sagt der Deutschlandchef Ron van het Hof. Damit komme Corona auch in der Herstellung an – "im textilen Einzelhandel hat sie längst ihren Tribut gefordert, mit vielen großen Insolvenzen bereits im ersten Halbjahr 2020".

    Umsatzeinbruch Allerdings dürften in Deutschland die Umsatzeinbußen der Textilhersteller mit minus zwölf Prozent im Jahr 2020 geringer ausfallen als beispielsweise in Italien oder Frankreich. Als Gründe gibt Euler Hermes zum einen den wesentlich kürzeren und weniger strikten Lockdown an, aber auch die vergleichsweise schnellere Wiedereröffnung der textilen Einzelhandelsgeschäfte. (AZ)

    Online-Handel und Corona-Krise treffen die City-Händler

    Eine der Ursachen für die Verödung von Innenstädten ist die Hinwendung vieler Konsumenten zum Onlinehandel. 30 Prozent Umsatz habe der dem Einzelhandel abgeknöpft, rechnete Altmaier vor. Das andere Problem: Einkaufszentren, die auf der grünen Wiese entstehen und den Innenstädten das Publikum entziehen.

    Ziel des Altmaier’schen Rettungsversuchs ist es, die Kernstädte wieder attraktiv zu machen. Den Händlern vor Ort soll Mut gemacht werden, an ihrem Geschäft festzuhalten. Die versammelten Experten erarbeiten dazu nun konkrete Vorschläge. Ergebnisse werden in ein paar Monaten erwartet.

    Altmaiers Signal angesichts steigender Infektionszahlen: „Wir lassen die Einzelhändler auch in den nächsten Monaten der Corona-Pandemie nicht im Stich.“ Eine Botschaft, die bei HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth gut ankam. Es gehe um das Kulturleben in den Städten, erklärte er und lobte die Ankündigung der Regierung, dass die Überbrückungshilfen bis Mitte 2021 verlängert würden.

    Handelsverband warnt vor zweitem Lockdown

    Genth mahnte die Politik gleichzeitig zu Augenmaß in der Pandemie. Es gebe „überhaupt keinen Grund, einen zweiten Lockdown zu machen“, sagte er. Der Einzelhandel habe gut funktionierende Hygienekonzepte, die sich in der Praxis hervorragend bewährt hätten.

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