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Corona-Politik: Jens Spahn will Impfquote mit einer Corona-Impfwoche steigern

Corona-Politik

Jens Spahn will Impfquote mit einer Corona-Impfwoche steigern

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    Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will das Impftempo in Deutschland wieder ankurbeln. Dazu soll es nun eine Impfwoche geben.
    Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will das Impftempo in Deutschland wieder ankurbeln. Dazu soll es nun eine Impfwoche geben. Foto: Wolfgang Kumm, dpa

    Der stockenden Impfkampagne will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in der nächsten Woche eine Auffrischung verpassen. In der speziellen Impfwoche sollen Menschen erreicht werden, die sich bisher noch keine Spritze gegen das Coronavirus haben geben lassen. „Die Impfquoten hochzubringen, ist das gemeinsame Ziel“, sagte Spahn am Mittwoch in Berlin. In ganz Deutschland sollen deshalb Impfungen angeboten werden, für die vorab kein Termin vereinbart werden muss, zum Beispiel in Fußgängerzonen, in Einkaufszentren, vor den Kirchen, bei Sportvereinen. „Wir werben an vielen Stellen fürs Impfen, allerdings fehlte es an Gelegenheit, vor allem an der einfachen Gelegenheit“, sagte der CDU-Politiker. Sein Ministerium will die

    Impfkampagne in Deutschland stockt: Spahn ruft Impfwoche aus

    Aktuell ist Deutschland weit von den Tagen entfernt, an denen über eine Million Impfdosen verabreicht wurden. Aktuell wird nicht einmal mehr ein Drittel des Wertes erreicht. Mittlerweile sind 51,2 Millionen Menschen in Deutschland vollständig geimpft, was einer Quote von 61,6 Prozent entspricht. Laut Spahn sind fünf Millionen Impfungen mehr nötig, um die Ausbreitung des Virus im Herbst deutlich zu bremsen.

    Mithelfen dabei will der Handel. Schon vor zwei Wochen haben sich 30 große Handelsunternehmen zusammengeschlossen, um mehr Menschen von den schützenden Spritzen zu überzeugen. Darunter sind Größen wie Lidl, Rossmann, Rewe, Saturn, S.Oliver, Thalia und KiK. In ihren Märkten und Läden informieren sie über das Impfen und wollen ihren Kunden die Sorge davor nehmen. „Gemeinsam können wir Millionen Menschen erreichen und hoffentlich bald zur Normalität zurückkehren“, sagte

    Ex-Nationalspieler und Schalke-Legende Gerald Asamoah wirbt im Auftrag der Händler-Allianz für das Impfen.
    Ex-Nationalspieler und Schalke-Legende Gerald Asamoah wirbt im Auftrag der Händler-Allianz für das Impfen. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

    Der Handel hat ein vitales Interesse daran, dass die Geschäfte nicht noch einmal geschlossen werden. Die Branche gehört zu den am stärksten von der Seuchenpolitik betroffenen, musste teilweise über Monate schließen. Viel Umsatz wanderte an den US-Internetgiganten Amazon ab. Die seit 14 Tagen laufende Impfkampagne soll nächste Woche noch einmal intensiviert werden. Die Unternehmen spannen dafür auch Fußballclubs, wie Borussia Dortmund, den 1. FC Köln und Schalke 04 ein, die sie als Sponsoren unterstützen. Schalke-Legende Gerald Asamoah appellierte an die Fans: „Lasst Euch gegen Corona impfen.“

    Der lahmende Fortschritt bei der Immunisierung bereitet dem Präsidenten des Robert-Koch-Institutes, Lothar Wieler, große Sorgen. „Wenn wir die Impfquote nicht steigern, kann die vierte Welle im Herbst einen fulminanten Verlauf nehmen“, mahnte Wieler bei dem gemeinsamen Auftritt mit Spahn. Ihm zufolge haben Ungeimpfte ein zehnmal größeres Risiko als Geimpfte, nach einer Infektion mit Corona im Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Mittlerweile liegen wieder über 1300 Patienten nach einer Ansteckung mit dem Erreger auf den Intensivstationen, knapp 20 Prozent mehr als vor einer Woche. Laut den medizinischen Auswertungen sind 90 Prozent der Corona-Intensivpatienten nicht geimpft.

    Corona-Pandemie in Deutschland: So ist die Lage aktuell

    Der stete Anstieg der Infektionen mit dem Virus ist unterdessen erstmals seit zwei Monaten zum Halten gekommen. Die Sieben-Tage-Inzidenz fiel den zweiten Tag in Folge. Das RKI meldete am Mittwoch den Wert von 82,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Auch die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus entscheidende Reproduktionszahl lässt hoffen.

    Der Sieben-Tage-R-Wert liegt seit kurzem wieder unter 1, zuvor stand er viele Wochen teils deutlich darüber. Der Wert gibt an, wie viele weitere Menschen ein Infizierter rechnerisch ansteckt. Bleibt er für längere Zeit unter 1, wird das Virus zurückgedrängt. Insgesamt zählten die Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 13.565 frische Corona-Infektionen.

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