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Corona-Politik: Gesundheitsminister schlägt Pandemie-Alarm und greift SPD, FDP und Grüne scharf an

Corona-Politik

Gesundheitsminister schlägt Pandemie-Alarm und greift SPD, FDP und Grüne scharf an

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    Lothar Wieler (links) und Jens Spahn warnen vor besorgniserregender Corona-Lage.
    Lothar Wieler (links) und Jens Spahn warnen vor besorgniserregender Corona-Lage. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Corona-Lage mit dramatischen Worten Alarm geschlagen und gleichzeitig die Pandemie-Taktik der neuenAmpel-Koalition scharf kritisiert. „Die Lage ist dramatisch ernst. So ernst wie noch zu keinem Zeitpunkt der Pandemie“, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Es passiere immer noch zu wenig und es passiere vieles zu oft zu spät. RKI-Chef Lothar Wieler mahnte angesichts der mehr als 100.000 Corona-Toten in Deutschland: „Wie viele Menschen müssen denn noch sterben, damit wir unser Verhalten anpassen?“

    Spahn kritisiert Ampel-Parteien für die Corona-Taktik

    Spahn mahnte, es sei nicht mehr fünf nach zwölf. „Es ist mittlerweile halb eins, aber der Weckruf ist  noch immer nicht überall angekommen.“ Der geschäftsführende Bundesminister griff in diesem Zusammenhang die künftige Regierung aus SPD, FDP und Grünen scharf an. „Einige sagen, man wolle jetzt erst einmal zehn Tage schauen“, kritisierte Spahn mit Blick auf Äußerungen aus der Ampel, man werde am 9. Dezember überprüfen, ob es schärfere Corona-Maßnahmen brauche. Zu viele in künftiger politischer Verantwortung „scheinen zu denken: Wird schon irgendwie gutgehen. Wird es aber nicht, jedenfalls nicht von alleine.“ Spahn wies auch den Plan des designierten Kanzlers Olaf Scholz zurück, einen Bund-Länder-Krisenstab einzurichten. Das gebe es alles schon, machte Spahn deutlich.

    Spahn sagte voraus, die Corona-Welle werde in Deutschland weiter gen West und Norden ziehen. „Für unsere ernste Lage macht im Moment nur eines den Unterschied: Die Zahl der Kontakte muss runter, deutlich runter, es nutzt alles nichts.“ Der Minister regte an, die 2G-Plus-Regel konsequent anzuwenden, sowie Großveranstaltungen und Feiern anzusagen. „Es braucht bundesweit mehr Kontaktbeschränkungen“, sagte Spahn, der in dieser Einschätzung von Wieler unterstützt wurde.

    Zudem verweisen Spahn und Wieler auf die Relevanz der Impfungen. Der geschäftsführende Gesundheitsminister hat in diesem Zusammenhang eine gute Nachricht: In den vergangenen beiden Tagen seien deutschlandweit 100.000 Personen zum ersten Mal gegen das Coronavirus geimpft worden. Mehr als zwei Millionen hätten diese Woche ihre Booster-Impfung bekommen. "Dieser Trend hält an", so Spahn.

    Südafrika und Nachbarländer Virusvariantengebiet

    Zur neuen, in Südafrika entdeckten Virus-Variante sagte Spahn, diese habe eine hohe Zahl von Mutationen. Das gebe zunächst einmal Anlass zur Sorge. Näheres könne „noch nicht abschließend gesagt werden“. Das gelte auch für die Frage, ob die bestehenden Impfstoffe genügend Schutz bieten. Die Test liefen noch. Wieler ergänzte, ihm sei bisher nicht bekannt, dass die neue Variante Europa erreicht habe.

    Deutschland wird Südafrika und eventuell auch Nachbarländer den Angaben zufolge zum Virusvariantengebiet erklären. Die Regelung tritt heute Nacht in Kraft. In der Folge dürfen Fluggesellschaften nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern. Es gilt nach Ankunft 14 Tage Quarantäne für alle, auch für Geimpfte.

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