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Corona-Krise: Das müssen Sie über die kostenlosen Corona-Schnelltests wissen

Corona-Krise

Das müssen Sie über die kostenlosen Corona-Schnelltests wissen

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    Das Testen auf Corona-Viren soll wesentlich leichter werden.
    Das Testen auf Corona-Viren soll wesentlich leichter werden. Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat am Mittwoch zugesagt, dass der Bund die Finanzierung für die geplanten Gratis-Schnelltests übernimmt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Tag zuvor angekündigt, dass sich alle Bürger ab dem 1. März kostenlos testen lassen können. Weitere Aspekte dieses Themas skizzieren wir in diesem Frage-Antwort-Stück.

    Um welchen Test handelt es sich konkret?

    Wenn in diesem Zusammenhang von einem Corona-Test die Rede ist, so ist ein sogenannter Antigen-Schnelltest gemeint. Dieser weist nicht das Erbgut des Coronavirus nach, sondern Proteine (also Eiweiß) aus der Hülle des Virus. Enthält eine Probe solches Virus-Eiweiß, reagiert sie mit dem Teststreifen des Antigentests. Der Teststreifen verfärbt sich dann, und zwar binnen etwa 15 Minuten.

    Wie sicher ist der Antigentest im Vergleich zu einem PCR-Test?

    Experten betonen zwar, dass der Antigentest kostengünstig, schnell und relativ leicht zu handhaben ist. Er sei aber nicht immer zuverlässig. Auch bestehe die Gefahr, dass er falsche Ergebnisse liefere – vor allem negativ ausfalle, obwohl eine Infektion vorliegt. Ähnlich sieht das bei einem positiven Ergebnis aus: Der Antigentest wird nur als Indiz hergenommen, anschließend muss ein PCR-Test durchgeführt werden. Dieser ist wesentlich aufwendiger, denn die Probe muss in einem Labor untersucht werden. Dabei wird auch nicht nach Eiweiß-Bestandteilen gesucht, sondern nach dem Erbgut des Virus. Der PCR-Test gilt als wesentlich exakter. Ein positiver PCR-Test heißt aber nicht automatisch, dass jemand dann Krankheitssymptome hat oder infektiös ist – auch wenn viele das meinen.

    Wie unterscheidet sich nun ein Antikörpertest vom Antigentest?

    Für den Antikörpertest muss Blut als Probe gewonnen und in ein Labor eingeschickt werden. Dort wird nicht nach Virusbestandteilen gesucht, sondern nach Antikörpern gegen das Virus. Der Antikörpertest weist also auf eine bereits durchlaufene Coronainfektion hin. Ob die Infektion akut oder schon längere Zeit her ist, sagt der Test nicht. Das weitere Problem ist: Die Zahl der Antikörper im Körper nimmt mit der Zeit ab. Der Antikörpertest ist die dritte Testvariante – neben dem Antigen- und dem PCR-Test. Wie gesagt: In der aktuellen Diskussion geht es um den Antigentest.

    Wird der Antigen-Test bereits verwendet?

    Wie Bundesgesundheitsminister Spahn erläuterte, seien solche Schnelltests mittlerweile ausreichend auf dem Markt zu haben. So wird der Test etwa schon in Pflegeheimen oder Krankenhäusern angewendet, und weitere Produkte sind demnach in der Zulassungsphase. Zulassungsinstanz ist dabei das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mit Sitz in Bonn. Angewendet werden dürfen die Schnelltests aber bislang nur von dafür speziell eingewiesenem Personal.

    Wo sollen sich Menschen dann ab dem 1. März testen lassen?

    Beispielsweise in Testzentren, Apotheken oder Arztpraxen.

    Spahn denkt aber doch auch darüber nach, dass man Antigentests künftig an sich selbst anwenden könnte?

    Das ist richtig. Spahn will auch Selbsttest für Laien. Doch diese gelten bislang als noch zu unsicher. Nach Angaben des Ärzteblattes sollen diese Tests einem geregelten Zulassungsverfahren unterworfen werden. Deutschland mache es anders als Österreich, wo nur den Angaben der Testhersteller gefolgt werde, sagte demnach Gesundheitsministeriumssprecher Hanno Kautz. Offenbar liegen rund 30 Zulassungsanträge beim BfArM vor. Mit ersten Zulassungen der Schnelltests zur Selbstanwendung sei wohl noch im Februar zu rechnen.

    Kinderleicht wie Nasebohren – so bewirbt das österreichische Bildungsministerium zwei Antigentests an Schulen, die prompt als „Nasenbohrer-Test“ bekannt wurden. Wie funktionieren sie?

    Der Unterschied zu den Antigen-Schnelltests in den Teststraßen, die von medizinischem Personal durchgeführt werden müssen, ist folgender: Der Abstrich erfolgt nur im unteren Nasenbereich, etwa zwei Zentimeter tief in der Nase und in jedem Nasenloch. Dort ist die Viruslast – wenn vorhanden – geringer als in der oberen Nasenschleimhaut, deshalb gelten diese Tests nur als grobes Sicherheitsnetz. Sie sind relativ unsicher: Nur bei rund der Hälfte der positiven Personen schlägt der Test an. Man erwischt damit also nur Personen, die eine entsprechend hohe Virenlast in der Nase tragen.

    Hilft auch gurgeln?

    Auch hier sind die Österreicher Vorreiter. Rund eine Minute gurgeln mit einer Lösung genüge, um eine Probe zu gewinnen, in der Tests das Coronavirus nachweisen können, schreibt die Universität Wien. Zu beachten sei dabei allerdings, „dass beim Gurgeln Aerosole – sprich kleine Tröpfchen – entstehen können, durch die das Virus potenziell übertragen werden kann“. Das heißt, „man sollte zum Beispiel nicht in der Arbeit neben dem Kollegen, sondern eher alleine zuhause oder im Freien gurgeln“.

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