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Corona-Bekämpfung: Gesundheitsminister Spahn: Keine frühere Impfung für Lehrer und Erzieher

Corona-Bekämpfung

Gesundheitsminister Spahn: Keine frühere Impfung für Lehrer und Erzieher

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    Das gesundheitliche Risiko durch Infektionskrankheiten ist für Pädagogen besonders groß. Dennoch gibt es keine Bevorzugung bei der Corona-Impfung.
    Das gesundheitliche Risiko durch Infektionskrankheiten ist für Pädagogen besonders groß. Dennoch gibt es keine Bevorzugung bei der Corona-Impfung. Foto: Daniel Reinhardt, dpa

    Deutschland diskutiert vor der nächsten Corona-Runde von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten über Lockerungen der Zwangsmaßnahmen. Kindergärten und Schulen stehen dabei im Zentrum. Damit die Türen für Kinder und Jugendliche wieder öffnen können, sollen Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, jetzt prioritär geimpft werden. Dadurch, so die Idee hinter dem Vorschlag, könnten Kitas und Schulen nach Wochen der Schließung wieder für alle aufgemacht werden. Für Kinder und Jugendliche ist der Corona-Erreger weniger gefährlich als für das pädagogische Personal.

    Neue Impfverordnung sieht keine Bevorzugung von Pädagogen vor

    Vor der zweiten Welle hatten die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten immer wieder betont, dass Kindergärten und Schulen unbedingt offen bleiben sollen. Es kam anders, doch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Impfung für Lehrer und Erzieher trotzdem nicht vorziehen. „Ich verstehe die Diskussion total. Die Frage ist am Ende eine der Knappheit und verfügbaren Impfdosen“, sagte der CDU-Politiker am Montag nach einer Sitzung des Corona-Kabinetts. Die seit Montag gültige Impfverordnung sieht ausdrücklich keine Bevorzugung der Pädagogen vor.

    Spahn hält daran fest, zunächst Hochbetagte und besonders Gefährdete zu immunisieren. Für ihn käme es verfrüht, die Kinder ab Mitte Februar zurück in die Kitas und Schulen zu schicken. Das Virus sei noch nicht soweit eingedämmt, „dass alles wieder so sein kann wie es im Oktober war“. Es sei aber jetzt aller Mühe wert, darüber nachzudenken, wie das zu einem späteren Zeitpunkt geschehen könne, meinte der 40-Jährige.

    Als Beispiele dafür nannte er Hygiene- und Raumkonzepte. Ihm schwebt vor, dass Kinder nicht nur in der Schule unterrichtet werden könnten, sondern in derzeit ungenutzten Räumen wie zum Beispiel Konzertsälen. Damit könnten die Klassen entzerrt und mehr Abstand zwischen den Schülern gewonnen werden. „Es braucht solche flexiblen, pragmatischen Ansätze“, erklärte Spahn.

    Spahn lässt Corona-Ausbruch bei geimpften Heimbewohnern untersuchen

    Besorgt zeigte sich der Minister darüber, dass in einem Altenheim in Osnabrück 14 Senioren positiv auf Corona getestet wurden, obwohl sie bereits die schützenden Spritzen bekommen haben. Bisher berichten die Behörden von leichten oder symptomlosen Verläufen. Spahn beauftragte das Robert-Koch und das Paul-Ehrlich-Institut, den Ausbruch genau zu untersuchen. „Nach allem was wir Stand heute wissen, ist es so, dass alle drei Wirkstoffe wirksam sind.“ Er meinte damit, dass die Impfstoffe zwar nicht unbedingt eine Ansteckung mit dem Virus vermeiden, wohl aber einen schweren Verlauf.

    Das Corona-Kabinett der Bundesregierung beschloss, dass Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger und Reinigungskräfte auf den Intensivstationen eine zweite Prämie für ihren Einsatz erhalten werden. Das können bis zu 1500 Euro sein, steuerfrei. Der Bund stellt dafür 450 Millionen Euro bereit, die die Krankenhäuser an ihre Mitarbeiter auf den Intensivstationen verteilen können. „Als Gesellschaft sind wir dankbar für den Einsatz. Das waren schwere Wochen“, sagte Spahn. Nach dem Jahreswechsel lagen auf den Intensivstationen fast 6000 Corona-Patienten. Mittlerweile sind es nur noch rund 4000.  

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