"Man kann den Sündern frühzeitig Zahlungen aus dem EU-Haushalt sperren", sagte Schäuble der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Wir müssen nicht mehr warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist", fügte er hinzu.
Schäuble verteidigte die Beschlüsse des Brüsseler Krisengipfels, bei dem in der vergangenen Woche ein weiteres Milliardenpaket für Griechenland zur Rettung vor dem Staatsbankrott unter Beteiligung der privaten Banken verabredet wurde. "Was gut für die Tragfähigkeit der griechischen Staatsfinanzen ist, das ist auch gut für den Euro", sagte er. "Eine Gemeinschaft ist kein Nullsummenspiel." Der Beitrag der Banken könne sich "sehen lassen".
Forderungen nach einem Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro wies Schäuble zurück. "Der Euroraum würde einen nicht wiedergutzumachenden Vertrauensverlust erleiden, wenn ein Land die Währungsunion verließe", sagte der Minister. "Ich möchte mir nicht vorstellen, was wäre, wenn die Märkte merken würden: Sie können einzelne Staaten aus der Währungsunion herauskegeln." afp