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Afghanistan: Drei deutsche Polizisten in Kabul getötet

Afghanistan

Drei deutsche Polizisten in Kabul getötet

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    Deutsche ISAF-Soldaten treffen in Panzerfahrzeugen am Ort des Anschlags ein.
    Deutsche ISAF-Soldaten treffen in Panzerfahrzeugen am Ort des Anschlags ein. Foto: DPA

    Kabul/Berlin (dpa) - Bei einem neuerlichen Anschlag auf deutscheSicherheitskräfte in Afghanistan innerhalb weniger Monate sind amMittwoch in

    Diedrei Beamten seien zum Schutz der deutschen Botschaft und desBotschafters Hans-Ulrich Seidt eingesetzt gewesen, erklärteBundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) in Berlin. Ein weitererdeutscher Polizist sei verletzt worden, schwebe aber nicht inLebensgefahr. Das Bundeskabinett unter Kanzlerin Angela Merkel (

    NachAngaben des Bundesinnenministeriums waren die Beamten auf dem Weg zueinem Schießtraining auf einen Sprengsatz gefahren. "Sie haben dabeiein besonders geschütztes Fahrzeug benutzt", betonte Schäuble. DieExplosion sei jedoch zu stark gewesen. Das Ministerium geht von einemAnschlag aus, weil die Sprengladung so massiv gewesen sei. Bei einereinfachen Mine hätte das geschützte

    Unter den Toten ist laut Innenministerium derLeiter des Personenschutzkommandos der Botschaft, ein Oberkommissar desBundeskriminalamtes (BKA). Zudem starben ein weiterer Angehörigerdieses Kommandos - ein zum

    "Ich verurteile denhinterhältigen Anschlag auf das Schärfste", sagte Schäuble. "In dieserStunde gilt unser Mitgefühl vor allem den Angehörigen. Ihnen sprichtdie Bundesregierung unser zutiefst empfundenes Beileid aus."BKA-Experten wurden unmittelbar nach der Tat zur Aufklärung nach Kabulentsandt. Steinmeier sagte, die Hintermänner des "feigen Anschlags"müssten schnellstens ermittelt und bestraft werden.

    Die Talibanbekannten sich zu der Tat.

    ÖrtlichePolizeikräfte hatten zunächst davon gesprochen, drei deutsche Soldatenseien getötet worden. Zuletzt starben im Mai bei einemSelbstmordanschlag auf die Bundeswehr im nordafghanischen Kundus dreideutsche Soldaten und fünf afghanische Zivilisten.

    Politikeraller Parteien äußerten sich entsetzt über die Ermordung. DieBundesregierung warnte aber davor, das deutsche Engagement inAfghanistan in Frage zu stellen. Man dürfe "nicht nachlassen in demBemühen, Afghanistan zu stabilisieren", sagte Regierungssprecher UlrichWilhelm. "Wir müssen festhalten an dem Prozess des Aufbaus und derStärkung der Institutionen."

    Schäuble kündigte an, Deutschlandwerde sich weiter an der Polizeiausbildung in Afghanistan beteiligen."Afghanistan braucht unsere weitere Unterstützung", betonte er. AuchVerteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) bekräftigte das Engagementder Bundeswehr. Das Attentat zeige, wie notwendig es sei, denTerrorismus dort weiter zu bekämpfen. "Wir werden unsere Aufgabe dortweiterhin erfüllen, Stabilität und friedliche Entwicklung inAfghanistan zu unterstützen."

    SPD-Chef Kurt Beck warnte vor einemüberstürzten Kurswechsel. "Jedes Ereignis dieser Art muss in dieDebatten um das Mandat (der Bundeswehr) einbezogen werden. Man kannaber jetzt nicht unter dem aktuellen Eindruck eines solchen Ereignisseseine grundlegende Kurskorrektur einleiten", sagte Beck.CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sagte: "Wir dürfen vor dem Terrorder Taliban nicht zurückweichen."

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