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Zweites Kind stirbt nach Maserninfektion in den USA

Infektionskrankheiten

Zweiter Todesfall bei einem Kind nach Maserninfektion in den USA

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    Masern verbreiten sich in Texas. Auch in Europa gibt es laut WHO die höchste Masernzahl seit 27 Jahren.
    Masern verbreiten sich in Texas. Auch in Europa gibt es laut WHO die höchste Masernzahl seit 27 Jahren. Foto: Cynthia Goldsmith, dpa (Symbolbild)

    In den USA ist laut dem Nachrichtenportal Axios erneut ein ungeimpftes Kind an Masern gestorben. Nun reist US-Gesundheitsminister Kennedy kurzfristig in den Bundesstaat Texas, um an der Beerdigung teilzunehmen. Der Minister gilt als langjähriger Impfkritiker.

    Höchste Masernzahl in Europa seit 27 Jahren

    Er hatte im Februar erklärt, Masernausbrücke gebe es jedes Jahr, und die Zahlen seien nicht ungewöhnlich. Das Gesundheitsministerium in Texas meldete zuletzt einen Anstieg der Fälle um 14 Prozent binnen einer Woche und gibt die Zahl der Infizierten jetzt mit rund 480 an. Die zuständige US-Bundesbehörde verzeichnet mehr als 600 Fälle für das ganze Land. Im Jahr 2024 wurden in den USA insgesamt knapp 300 Fälle registriert.

    Masern war in den USA nahezu ausgerottet

    Durch Impfungen waren die Masern in den USA nahezu ausgerottet. Infolge der Covid-Pandemie ging die Impfquote zurück – das Misstrauen gegenüber Gesundheitsbehörden und Pharmaunternehmen wuchs. Experten warnten bereits vor den Folgen der sinkenden Impfraten. Nach Angaben der New York Times begann der Ausbruch Ende Januar, als in der ländlichen Gemeinde Gaines County an der westlichen Grenze des Staates zwei Fälle entdeckt wurden. Von dort seien die Masern aufs benachbarte New Mexiko übergesprungen, wo es einen Todesfall gab, der aber noch nicht ganz aufgeklärt sei.

    Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. schlägt Vitamin A vor im Kampf gegen Masern.
    Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. schlägt Vitamin A vor im Kampf gegen Masern. Foto: Win McNamee, dpa (Archivbild)

    Auch in Europa und Zentralasien war die Zahl der gemeldeten Maserninfektionen 2024 so hoch wie seit 27 Jahren nicht mehr. Das teilten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerks Unicef mit. Demnach sind im vergangenen Jahr in der europäischen WHO-Region gut 127.000 Masernfälle gemeldet worden. Das waren laut WHO doppelt so viele Fälle wie im Vorjahr und die höchste Zahl in der Region seit 1997.

    Masern als eine der ansteckendsten Krankheiten für Menschen

    In Deutschland wurden für 2024 bis zum 25. September laut dem Robert Koch-Institut (RKI) 553 Masernfälle gemeldet. Die Zahl der registrierten Fälle schwankt sehr: In den Jahren 2020 bis 2023 lagen die Masernfallzahlen laut RKI im ein- und zweistelligen Bereich. Vor der Pandemie - 2012 bis 2019 - waren es 165 bis rund 2500 pro Jahr. In der WHO-Region wurden 40 Prozent aller registrierten Ansteckungen bei Kindern unter 5 Jahren festgestellt. Gut die Hälfte der Erkrankten musste laut dem Bericht im Krankenhaus behandelt werden. Bislang wurden 38 Todesfälle für 2024 als Folge der Erkrankung gemeldet (Stand März 2025).

    Masern sind eine der ansteckendsten Krankheiten für Menschen. Das Virus löst bei fast allen ungeschützten Menschen Symptome aus. Dazu gehören Fieber, Husten und der typische Hautausschlag, der sich über den ganzen Körper ausbreitet. Die meisten Fälle heilen ohne bleibende Folgen, aber es besteht auch die Gefahr von unter anderem Hirn-, Lungen- und Mittelohrentzündungen, die bleibende Schäden und den Tod verursachen können. Den besten Schutz gegen das Virus bietet die Impfung. (mit dpa)

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